Ausstellung zum Widerstand eröffnet

Am Mittwoch, 23. Oktober 2013, eröffnete Bürgermeister Peter Nebelo die Ausstellung „Widerstände gegen den Nationalsozialismus im Münsterland“ und die lokalgeschichtliche Ergänzungsausstellung „Wir müssen den Rechten, den Nationalsozialisten, von vornherein den Boden untergraben!“ Die Ausstellung, die in der Halle des Medienzentrums im alten Bahnhof gezeigt wird, kann noch bis zum 10. November besucht werden.

Bürgermeister Peter Nebelo betonte in seinem Grußwort, dass die Lebensgeschichten von Antonia Brüning, Oswald Ludwig, Josef Jakob, Bernhard Otte, Josef Schmitz, Josef Fehler sowie Pfarrer Johannes Sonnenschein zeigten, dass es auch in Bocholt während der Nazi-Zeit Menschen gab, die sich trotz der von den Nazis entfachten nationalen Barbarei nicht von ihrer Überzeugung abbringen ließen. „Diese sieben Namen erzählen uns hier ihre ganz persönlichen Geschichten“, so Nebelo, „Geschichten über Mut und über Freundschaften, Geschichten über Solidarität und Menschlichkeit.“ Nebelo dankte Josef Niebur und Hermann Oechtering, beide hatten die Ergänzungsausstellung erstellt, „ich danke Ihnen für diese großartige Arbeit, die sie für unsere Erinnerungskultur leisten“, so Nebelo.

Hermann Oechtering („ich bin Josefs Sprachrohr, er hat recherchiert, ausgewählt und auch die Texte erstellt“), stellte die sieben Bocholterinnen und Bocholter vor, die sich durch „nonkonformes Verhalten und Widerstand ausgezeichnet haben“. Antonia Brüning unterstützte ihre Nachbarn, die Familie Bertold Löwenstein, als diese immer mehr ausgegrenzt wurden, mit Lebensmitteln vorwiegend aus dem eigenen Garten und hielt die nachbarschaftlichen Beziehungen aufrecht. Der SPD-Stadtverordnete und Gewerkschafter Oswald Ludwig, Kaufmann Josef Fehler, Zentrums-Stadtverordneter und KAB-Arbeitersekretär Josef Jakob aber auch Josef Schmitz, Stadtverordneter der KPD/Sozialisitische Arbeiterpartei, ließen sich von der Drangsal der Nationalsozialisten trotz mehrfacher Verhaftungen nicht einschüchtern.

Kaplan Johannes Sonnenschein wurde 1942 verhaftet und im KZ Dachau inhaftiert, er habe die katholische Jugend mit allen Mitteln vom NS-Staat ferngehalten, hieß es in der Begründung zur Verhaftung. Bernhard Otte, Stadtverordneter und Geschäftsführer des Deutschen Gewerkschaftsbundes, wurde im Juni 1933 nach dem Verbot der christlichen Gewerkschaften arbeitslos und starb unter ungeklärten Umständen bei einem Verkehrsunfall in Schlesien.

Oechtering und Niebur bekamen von den anwesenden Nachfahren der Bocholter Widerständler noch weitere Unterlagen, welche die Ausstellung in den nächsten Tagen noch ergänzen werden.

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