Funny Games: Reale und virtuelle Gewalt

Die Diskussion zum Thema „mediale Gewalt“ bereichert der Bochumer Forscher Prof. Bert te Wildt mit seinem neuen Buch „Funny Games: Über das Wechselspiel von realer und virtueller Gewalt“. Mit dem Film „Funny Games“ gelang dem mittlerweile Oscar-prämierten Regisseur Michael Haneke 1997 der Durchbruch. Das verstörende Werk packt den Zuschauer bei seinen Thriller-Sehgewohnheiten, um ihm diese dann mit brachialer Wucht vorzuführen und gegen ihn zu wenden.

Das macht die Problematik der Konsumierbarkeit medialer Gewalt für den Zuschauer unmittelbar erfahrbar. Zu diesem Zweck setzt der Regisseur in erster Linie auf eine radikal realistische Darstellung von Angst und Schmerz, bei der die Darsteller der Opfer bis an die Grenzen des Spiel- und Ertragbaren gehen. Um über die persönliche Betroffenheit hinauszuweisen, entstand die Idee, mit den Akteuren darüber zu sprechen, was sie vor, nach und vor allem während der Dreharbeiten erlebt haben. Die in sich verschränkten Interviews von Prof. te Wildt mit dem Regisseur und den Darstellern des Films erzählen chronologisch von den verschiedenen Stadien seiner Produktion, von der Drehbuchentwicklung bis zur Rezeption.

Bert te Wildt ist Oberarzt und Leiter der Ambulanz der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des LWL-Universitätsklinikums der Ruhr-Universität Bochum.

Weitere Informationen
Bert te Wildt: „Funny Games: Über das Wechselspiel von realer und virtueller Gewalt“, Verlag Königshausen & Neumann, Würzburg 2013, 160 Seiten, 24,80 Euro, ISBN 978-3-8260-5271-2

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