Gutes Heu: Qualität des Grünlandbestands ist maßgeblich

Die Nachfrage von Stallbetreibern und Pferdebesitzern nach qualitativ hochwertigem Heu ist ungebrochen, denn noch immer stellt das getrocknete Gras das Basisfutter für Pferde dar. Doch mangelnde Heuqualität kann zu Gesundheitsschäden führen.

Heu wird heute vor allem von arten- und strukturarmen, sattgrünen Wiesen gewonnen. Hauptgrassorte ist häufig Deutsches Weidelgras. Das für die Mast oder eine hohe Milchleistung geeignete Heu hat aber oftmals einen für Pferde ungünstigen Energie-Gehalt. Heu aus Weidelgras, Wiesenschwingel und Wiesenrispe kann hohe Fruktangehalte aufweisen. Vor dem Hintergrund einer Hufrehe-Erkrankung ist das insbesondere für leichtfuttrige Pferde und Vertreter von Robustrassen riskant.

Weidelgras- und Wiesenschwingelbestände können zudem mit Endophyten befallen sein. Giftstoffe von symbiotisch in der Pflanze lebenden Pilzen können schwere Stoffwechselstörungen hervorrufen.

Ideal für Pferde ist Heu von alten, mageren Grünlandflächen mit vielen verschiedenen Gras- und Kräuterarten. Wichtig ist eine gute Pflege von Heuwiesen, die eine dichte, lückenlose Grasnarbe aufweisen und regelmäßig auf ihren Pflanzenbestand hin überprüft werden sollten.

Das beste Kräuterheu macht Pferde krank, wenn Fehler bei der Ernte und der Lagerung unterlaufen. Das beginnt schon bei der Mahd: Gemäht wird häufig zu tief, sodass Erde und auch tote Kleintiere ins Heu gelangen. Bereits durch eine weniger bodennahe Einstellung des Mähwerks wird deutlich hochwertigeres Heu produziert. Auch die modernen, sehr schnellen Heuwender sind der Qualität des Pferdeheus abträglich. Denn zu häufiges und vor allem zu schnelles Wenden zerschlägt Blattmasse und Halme, das Heu zerbröselt und wird staubig.

Aus Gründen der Rentabilität wird überwiegend Heu in Großballen angeboten. Stark gepresste Quader- oder Rundballen vermindern jedoch die Luftzufuhr bei der Lagerung und fördern die Schimmelpilzbildung. Die kleinen, in der Regel lockerer gebundenen Handballen sind qualitativ oft besser.

Heu sollte niemals direkt auf Fußbodenflächen gelagert werden. Um eine ausreichende Luftzirkulation zu erreichen, bieten sich Europaletten aus Holz an. In Scheunen mit Holzfußboden genügt im Allgemeinen eine Strohschicht unter den Bunden. Quader- und Handballen sollten immer versetzt geschichtet werden. Muss das Heu aufgrund einer geringen Lagerfläche vor allem in die Höhe gestapelt werden, sollten Zwischenböden aus Holzpaletten eingezogen werden. Im Freien gelagertes Heu ist für die Verwendung als Pferdefutter grundsätzlich abzulehnen, da sich unter der Planenabdeckung Kondenswasser und in der Folge Schimmel bildet.

Anke Klabunde, www.aid.de

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