Pflegeeltern im Kreis Borken gesucht

Es gibt Situationen, in denen können Eltern nicht richtig für ihr Kind sorgen: Weil Mutter oder Vater krank sind, es familiäre Konflikte gibt oder sie einfach mit der Erziehung überfordert sind. Laut Gesetz hat aber jedes Kind das Recht, gefödert und zu einem eigenverantwortlichen Menschen erzogen zu werden. Wenn Eltern das nicht leisten können, dann sucht das Jugendamt oft passende Pflegeeltern. Mit Familie Müller (Name geändert) hat es welche gefunden.

Seit gut einem Jahr hat Familie Müller ein neues Familienmitglied, den kleinen Paul (Name geändert). Paul hat leibliche Eltern, bei denen er aber nicht leben kann. „Uns ist klar, dass sich die Eltern wegen ihrer Lebensumstände nicht um den Kleinen kümmern können“, sagt Petra Müller. Zwei ihrer drei Kinder sind bereits erwachsen, sie suchte eine neue Aufgabe. Eine Bekannte hatte ihr von der Aufgabe als Pflegemutter erzählt – und da war bei Petra Müller das Interesse bereits geweckt. Lange hat sie mit ihrem Mann und im Familienkreis über die Idee und die Aufgabe gesprochen und sich schließlich zu diesem Schritt entschieden.

„Man erlebt sich als Familie ganz intensiv und wächst noch näher zusammen“, berichtet Klaus Müller. Er habe die Entscheidung keinen einzigen Tag bereut: „Paul ist zu einer Bereicherung für uns alle geworden und wir nehmen ihn so an wie er ist.“ So gelte es im Alltag die Herkunft des Kindes nicht zu verleugnen, sondern sie als Teil des Kindes zu akzeptieren. Diese Aufgabe erfordert Einfühlungsvermögen, Toleranz, Konsequenz und Durchhaltevermögen.

Unterstützung bekommen die Pflegeeltern, die sich in Seminaren auf ihre Aufgabe vorbereiten, von den Sozialpädagoginnen des Jugendamtes. Jede Familie hat eine feste Ansprechpartnerin, die sie auch in schwierigen Zeiten begleitet. „Es ist nicht immer leicht, mit allen Erfahrungen, die die Kinder in ihren Herkunftsfamilien gemacht haben, umzugehen“, sagt Brigitte Watermeier vom Pflegekinderdienst des Kreises Borken. Damit die Pflegeeltern die Verhaltensweisen der Kinder richtig einordnen können, erfahren sie immer so viel wie nötig über deren Vorgeschichte.

Pflegeeltern sollten gesund sein, persönlich und pädagogisch geeignet und ausreichend Wohnraum haben. Voraussetzung für Pflegefamilien ist auch, dass sie zur Zusammenarbeit mit den Eltern des Kindes und dem Pflegekinderdienst des Jugendamtes bereit sind. Familien aus dem gesamten Kreis Borken, die sich für den Einsatz als Pflegeeltern interessieren, können sich an die Nebenstellen des Fachbereichs Jugend und Familie des Kreises wenden. In Gescher ist sie unter Tel. 02542/95670, in Stadtlohn unter Tel. 02563/96980 und in Rhede unter Tel. 02872/80970 zu erreichen. Interessierte Eltern aus Ahaus, Bocholt, Borken und Gronau können sich auch an ihre städtischen Jugendämter wenden. Bei Bedarf stellen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreises auch gerne den Kontakt her.

www.kreis-borken.de

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