„Rabattverträge bleiben Garant für Ausgabenstabilität“

Während die Preise für neue Medikamente teilweise durch die Decke schießen, bleiben die Rabattverträge ein Garant für Ausgabenstabilität. 2014 haben die Einsparungen durch direkte Verträge zwischen Krankenkassen und einzelnen Pharmaunternehmen erstmals die Grenze von jährlich drei Milliarden Euro überschritten. Die AOK setzt deshab weiter auf dieses Wettbewerbsinstrument: Am Montag (1. Juni) treten neue Rabattverträge in Kraft. Die inzwischen 14. Tranche umfasst 109 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen mit einem Umsatzvolumen von zuletzt rund zwei Milliarden Euro.

Neue AOK-Arzneimittelverträge starten am 1. Juni

Die Einsparungen durch direkte Arzneimittelrabattverträge der gesetzlichen Krankenkassen mit einzelnen Pharmaunternehmen haben 2014 erstmals die Grenze von jährlich drei Milliarden Euro überschritten. „Während die Preise für neue Medikamente teilweise durch die Decke schießen, bleiben die Rabattverträge ein Garant für Ausgabenstabilität. Die Höhe der Rabatte zeigt, dass es abseits der wettbewerbsaktiven Rabattverträge kein vergleichbar effizientes Preisregulativ gib“, sagte der Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg, Dr. Christopher Hermann, am Freitag (29. Mai) in Stuttgart.

„Dabei ist nicht zu übersehen, dass ein Anbieter, der 50 Prozent Rabatt bieten kann, vorher mindestens 100 Prozent aufschlagen konnte“, so der Chefverhandler für die bundesweiten AOK-Rabattverträge zum Start der 14. Vertragstranche.

Diese beginnt am Montag (1. Juni) und umfasst Verträge mit 28 pharmazeutischen Unternehmen für 109 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen. Die inzwischen 14. AOK-Vertragsrunde löst in erster Linie die Verträge der Tranchen X und XI ab. Sie laufen zum 31. Mai aus. Zu den Arzneimitteln, für die darüber hinaus erstmals Versorgungsverträge abgeschlossen wurden, zählt das seit Juni 2014 patentfreie Antidepressivum Escitalopram.

Das AOK-Umsatzvolumen für die Präparate der neuen Tranche lag zuletzt bei rund zwei Milliarden Euro (auf Basis des Apothekenverkaufspreises). Zu den besonders umsatzstarken Produkten gehören neben den Antidepressiva Escitalopram und Sertralin, der Blutdrucksenker Bisoprolol, das Schmerzmittel Ibuprofen, Simvastatin gegen erhöhte Blutfettwerte sowie der Magensäurehemmer Omeprazol.

Für 15 Wirkstoffe/-kombinationen hat die AOK die Zuschläge im Drei-Partner-Modell erteilt. Dazu zählen zum Beispiel die Blutdrucksenker Amlodipin und Losartan, die umsatzstarken Arzneimittel Omeprazol und Simvastatin sowie das Neuroleptikum Risperidon.

Mit Inkrafttreten der Tranche XIV hat die AOK-Gemeinschaft 278 generische Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen mit einem jährlichen AOK-Umsatzvolumen von deutlich mehr als fünf Milliarden Euro unter Vertrag. Die laufenden Verträge der Tranchen XII bis XIV decken rund zwei Drittel des Generikamarktes ab. Durch die bundesweiten Rabattverträge hat die AOK-Gemeinschaft in den vergangenen acht Jahren (2007 bis Ende 2014) rund vier Milliarden Euro weniger für Medikamente ausgeben müssen. Allein 2014 betrugen die Einsparungen rund 1,3 Milliarden Euro.

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