Weniger Soja in der Schweinefütterung

Sojaschrot lässt sich im Ferkelfutter zum Teil durch fermentiertes Rapsschrot ersetzen. In der Schweinemast ist sogar ein Komplettaustausch möglich. Das berichtet Karin Müller von der Lehr- und Versuchsanstalt (LVZ) Futterkamp in Schleswig-Holstein in der Zeitschrift top agrar. Viele Gründe sprechen dafür, von den hohen Sojaimporten weg zu kommen und die Proteinversorgung bei Schweinen zum Teil auf heimische Eiweißpflanzen umzustellen. Fütterungsexperten scheinen jetzt einen Schritt weiter gekommen zu sein und haben erfolgversprechende Ergebnisse aus Untersuchungen mit fermentiertem Raps vorgelegt.

Die Fermentation dient dazu unverdauliche bzw. nicht resorbierbare Stoffe abzubauen und die Phosphorversorgung zu verbessern. Die zurückbleibenden Milchsäurebakterien sorgen beim Schwein außerdem für die Stabilisierung des Darmtraktes. Wie viel Sojaschrot durch fermentiertes Rapsextraktionsschrot im Ferkel- und Mastschweinefutter ersetzt werden kann hat man im LVZ zusammen mit der Getreide AG an knapp 400 Ferkeln und 160 Mastschweinen untersucht.

Die Ergebnisse waren je nach Aufzucht- bzw. Maststadium unterschiedlich: Der Einsatz von fermentiertem Raps ist bei Aufzuchtferkeln nur begrenzt möglich. Bei einem Teilaustausch bis 12 Prozent drohen keine Leistungseinbußen, ein 100-prozentiger Austausch führt zu sinkenden Zunahmen. In der Mast kann Sojaschrot komplett durch fermentiertes Rapsschrot ersetzt werden. Die Mastleistungen bleiben stabil, die Futterverwertung verbesserte sich im Versuch sogar um 0,07 Punkte. Bei den Schlachtkörpermerkmalen war kein Einfluss auf die Parameter festzustellen, die für Mäster den Erlös ergeben.

Praktiker, die mit Coliproblemen zu kämpfen hatten, berichten von Verbesserungen bei Durchfallproblemen bei stabilen Leistungen nach Einsatz eines Fermentfutteranteils von 10 Prozent. Die Ferkel sähen auch viel besser aus, die langen Haare und der spitze Rücken seien verschwunden.
Britta Klein, www.aid.de

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