Zeche Hannover sucht nach Zeitzeugen

Es waren vor allem U-Bahn-Tunnel und Züge, die Graffiti-Sprayer im Revier für sich nutzten. Foto: Markus Wiese
Es waren vor allem U-Bahn-Tunnel und Züge, die Graffiti-Sprayer im Revier für sich nutzten. Foto: Markus Wiese

“Die Rebellion, die wir zu unserer Zeit gestartet haben, ist heute kaum noch möglich”, sagt der Dortmunder Markus Wiese. Es sind Geschichten wie die des Graffiti-Sprayers der ersten Stunde, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ab Frühjahr 2014 in den Fokus seines Industriemuseums Zeche Hannover (Bochum) stellen wird. In einer Ausstellung präsentiert das LWL-Industriemuseum die Vergangenheit und Gegenwart Jugendlicher Lebenswelten und Subkulturen im Ruhrgebiet. Bis Ende des Jahres sucht das Museumsteam nach Beiträgen und persönlichen Geschichten, die der “Jugend im Revier” ein Gesicht geben sollen.

In den 1990er Jahren verewigte Markus Wiese seine Kunst in U-Bahn-Tunneln und ehemaligen Luftschutzbunkern. “Du stehst unter der Stadt und stellst dir vor, dass über dir die Geschäfte sind, die versuchen ihre Hochglanzfassade zu erhalten, während du hier unten im Dreck stehst. Es sind zwei Welten – dabei ist es eine Stadt.” sagt Markus Wiese rückblickend. Er ist der Subkultur entwachsen und hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht.

Die jugendlichen Unterwelten im Revier haben viele Gesichter. Im Spiegel der Ruhrgebietsgeschichte will die Ausstellung ihren regionalen Besonderheiten folgen. Denn vor allem in der “Metropolregion” des Ruhrgebiets erfahren Subkulturen seit jeher eine besondere Ausprägung. Beginnend mit den Einflüssen der Industrialisierung und Urbanisierung schlägt die Ausstellung einen Bogen über die Zäsuren der Kriegsjahre, dem Wirtschaftswunder hin zu den Einflüssen durch Globalisierung, Technisierung und Medien auf die heutige Jugend im Revier.

Ob Jazz-Anhänger oder Punker, Halbstarker, 68er oder Hip-Hopper – Subkultur oder Mainstream: Zur Ergänzung der Ausstellung sucht das Museumsteam noch nach weiteren persönlichen Geschichten und Erinnerungsstücken. Was machte die Jugend im Revier in der Vergangenheit aus? Was prägt sie heute? Ob Lederjacke und Konzertticket, Bravo oder Schülerzeitschrift – Berichte und Zeugnisse vom Leben im Revier können Zeitzeugen per E-Mail an Katarzyna.Malaczynska@lwl.org oder per Post schicken an:

LWL-Industriemuseum Zeche Hannover
Katarzyna Malaczynska
Günnigfelder Straße 251
44793 Bochum.

LWL-Einrichtung:
LWL-Industriemuseum Zeche Hannover
Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur
Günnigfelder Straße 251
44793 Bochum
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