Die Gewürznelke

(aid) – Der süßlich-scharfe Duft von Gewürznelken erinnert an Weihnachten. Die feurigen Blütenknospen verfeinern Lebkuchen, Pfeffernüsse, Spekulatius und Heißgetränke wie Glühwein und Früchtepunsch. Sie geben aber auch Wild, Lamm, Geflügel und Fisch, Chutneys, Gewürzreis, Suppen und Eintöpfen eine würzige Note. Ein Klassiker sind ganze Nelken im Rotkohl und Sauerkraut, die sparsam verwendet und vor dem Verzehr wieder entfernt werden. In der niederländischen Provinz Friesland werden die getrockneten Knospen für die Produktion des Friesischen Nelkenkäses verwendet, der aus Magermilch hergestellt wird. Zudem sind Nelken ein Bestandteil des Currypulvers. Eine frische Orange, bespickt mit einer Handvoll Nelken, erfüllt den Raum mit einem dezenten Adventsduft.

Gewürznelken sind die getrockneten Knospen des Gewürznelkenbaumes (Syzygium aromaticum) aus der Familie der Myrtengewächse. Der Baum stammt ursprünglich von den Molukken, einer indonesischen Inselgruppe im Pazifik und erreicht eine Höhe von über zehn Metern und ein Alter von etwa 100 Jahren. Die Knospen müssen vor dem Erblühen von Hand gepflückt werden. Beim anschließenden Trocknen werden sie braun und verlieren drei Viertel ihres Gewichts.

Gewürznelken können bis zu 15 Prozent ätherische Öle enthalten, wobei der Hauptbestandteil das Eugenol ist. Nelkenöl wirkt schmerzstillend, entzündungshemmend und bremst das Bakterienwachstum. So wird traditionell bei Zahnschmerzen empfohlen, eine Nelkenblüte vorsichtig auf dem betroffenen Zahn zu zerkauen.

Am besten kaufen Sie frische Nelken, die sich fettig anfühlen und etwas Öl absondern, wenn man mit dem Fingernagel gegen ihren Stiel drückt. Nelkenpulver sollte stets dunkel und gut verschlossen aufbewahrt werden, da es durch Licht, Wärme und Feuchtigkeit rasch an Aroma verliert.
Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:

aid-Broschüre „Küchenkräuter und Gewürze“
Bestell-Nr. 1372, Preis: 4,00 Euro
www.aid.de/shop/shop_detail.php?bestellnr=1372

Lilastieliger Rötelritterling – Pilz des Jahres

(aid) – Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie hat den Lilastieligen Rötelritterling zum Pilz des Jahres 2016 gewählt. Der anmutige Wiesenpilz hat durch Grünlandintensivierung bereits zahlreiche Lebensräume verloren. Die Naturschützer rufen dazu auf, aktuelle Vorkommen zu melden, um sie gezielt schützen zu können.

Der Lilastielige Rötelritterling (Lepista personata) wird auch Maskenritterling genannt und ist leicht zu erkennen. Er hat einen 5 bis 25 cm breiten, grauen bis ockerfarbenen Hut. Die Lamellen sind etwas heller gefärbt. Den typischen violettblauen Stiel sieht man erst, wenn man unter den dickfleischigen Hut schaut. Die Fruchtkörper werden fast das ganze Jahr gebildet, vor allem aber im Oktober und November. Der Pilz ist essbar und hat ein mildes Aroma.

Der Lilastielige Rötelritterling ist in ganz Europa verbreitet. Ein Verbreitungsschwerpunkt liegt in Deutschland, sodass dem Erhalt der Art hierzulande eine große Bedeutung zukommt. Spaziergänger können ihn auf ungedüngten Wiesenflächen und Weiden, in Obstgärten, auf Magerrasen und in Parkanlagen, vor allem auf Kalkböden entdecken. Dort wächst er häufig in großen Ringen, teilweise auch in Gruppen. An vielen Standorten wird er als „gefährdet“ bis „stark gefährdet“ eingestuft oder ist bereits ausgestorben.

Zum Erhalt der Art trägt eine möglichst naturnahe Pflege von Grünland bei. Eine intensive Düngung, der Umbruch von Grünland zu Ackerland oder die Umwidmung von nährstoffarmen Flächen zu Bauland nimmt diesem Wiesenpilz wertvollen Lebensraum.
Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.dgfm-ev.de

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...