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38 % der vollstationären Krankenhauspatienten wurden operiert

Von den 18,5 Millionen stationär im Krankenhaus behandelten
Patientinnen und Patienten wurde im Jahr 2014 bei 38 % (7,0 Millionen) eine Operation durchgeführt. Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Anteil nicht verändert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, war gut die Hälfte der Behandelten, die sich 2014 während ihres
Krankenhausaufenthaltes einem chirurgischen Eingriff unterziehen mussten, 60 Jahre und älter.

Wichtiger Erfolg in der Stammzellforschung

Caroline Kubaczka und Professor Dr. Hubert Schorle von der Universität Bonn hoffen, mit ihren Ergebnissen zu einer besseren Behandlung von Fruchtbarkeitsstörungen beitragen zu können. (c) Foto: S. Schneider, 90Grad Photography
Caroline Kubaczka und Professor Dr. Hubert Schorle
von der Universität Bonn hoffen, mit ihren Ergebnissen zu einer besseren Behandlung von Fruchtbarkeitsstörungen beitragen zu können. (c) Foto: S. Schneider, 90Grad Photography

Einem internationalen Team unter Leitung der Universität Bonn ist ein schwieriger Schritt in der Stammzellforschung geglückt: Die Wissenschaftler haben Bindegewebszellen der Maus in Stammzellen der Plazenta umgewandelt. Sie wollen nun mit ihrer Methode auch menschliche Plazentazellen züchten. Sie hoffen, so Störungen der Plazenta-Bildung besser erforschen zu können. Diese sind ein wichtiger Grund für ungewollte Kinderlosigkeit. Die Arbeit wird in dem renommierten Fachjournal „Cell Stem Cell“ veröffentlicht.

Den Forschern der Universität Bonn ist es gelungen, Bindegewebszellen in Stammzellen der Plazenta umzuwandeln. Auf diesem Foto einer Maus-Plazenta sind die umgewandelten Zellen grün angefärbt. (c) Foto: Kubaczka et al, Cell Stem Cell
Den Forschern der Universität Bonn ist es gelungen,
Bindegewebszellen in Stammzellen der Plazenta umzuwandeln. Auf diesem Foto einer Maus-Plazenta sind die umgewandelten Zellen grün angefärbt. (c) Foto: Kubaczka et al, Cell Stem Cell

Nach ihrer Befruchtung beginnt die Eizelle sich zu teilen. Dabei bilden sich schon nach wenigen Tagen zwei völlig unterschiedliche Gewebetypen: der Trophoblast, aus dem später die Plazenta hervorgeht, und der Embryoblast, das werdende Kind. Strenge Kontrollmechanismen verhindern, dass sich Trophoblasten-Zellen in Embryonal-Zellen verwandeln – oder auch umgekehrt. Denn das wäre für die Entwicklung des Kindes verheerend.

Diese strikte Trennung zu überwinden, gilt Stammzellforschern als besonders harte Nuss. Die Forscher aus Bonn, Cambridge und San Sebastian haben sie nun geknackt: Sie gaben zu Bindegewebszellen aus Mäusen einen Cocktail von vier verschiedenen Transkriptionsfaktoren. Transkriptionsfaktoren steuern die Aktivität bestimmter Gene und damit auch die Eigenschaften einer Zelle. Als Reaktion verwandelten sich die Bindegewebs-Zellen innerhalb weniger Tage in plazentale Stammzellen. Dadurch konnten die Forscher Plazenta-Gewebe im Labor züchten.

Hoffnung für Frauen mit Schwangerschaftskomplikationen?

Professor Dr. Hubert Schorle vom Institut für Pathologie der Universität Bonn hofft nun, diese Ergebnisse auch auf menschliche Zellen übertragen zu können. „Bislang ist es nicht möglich, humane Plazenta-Stammzellen in Kultur zu nehmen“, sagt er. „Das ist aber die Voraussetzung dafür, Entwicklungsstörungen der Plazenta besser zu erforschen“, ergänzt Caroline Kubaczka, die Erstautorin der Arbeit. Mit der an der Maus getesteten Methode sollte es im Prinzip möglich sein, Hautzellen des Menschen in teilungsfähige Plazenta-Stammzellen umzuwandeln. Langfristig könnte man so Ursachen für genetisch bedingte Komplikationen während der Schwangerschaft untersuchen. Das würde den Weg ebnen, um etwa neue Therapien gegen Störungen der Plazenta zu entwickeln.

Die Ergebnisse dieser Studie fließen in eine Stammzell-Datenbank am Harvard Stem Cell Institute ein. Dort werden systematisch Experimente erfasst, in denen es um die Reprogrammierung von Zellen geht. Die Datenbank bildet somit die Grundlage eines „biologischen Navigationssystems“: Mithilfe der dort gesammelten Erkenntnisse werde man in Zukunft in der Lage sein, alle Zelltypen im Organismus gezielt in einen beliebigen anderen Zelltypus umwandeln zu können, hofft Schorle. „Mit Arbeiten wie unserer werden somit die Grundlagen für Therapien der regenerativen Medizin von morgen gelegt.“

Publikation: Caroline Kubaczka, Claire E. Senner, Monika Cierlitza, Marcos J. Araúzo-Bravo, Peter Kuckenberg, Michael Peitz, Myriam Hemberger, Hubert Schorle: Direct induction of trophoblast stem cells from murine fibroblasts; Cell Stem Cell; DOI: 10.1016/j.stem.2015.08.005

„Sommer-Rezepte“ für entspannten Schlaf und gepflegte Haut

Lavendel wird seit Jahrtausenden wegen seiner wohltuenden und gesundheitsfördernden Wirkung geschätzt.Foto: obs/© PRIMAVERA LIFE
Lavendel wird seit Jahrtausenden wegen seiner wohltuenden und gesundheitsfördernden Wirkung geschätzt.Foto: obs/© PRIMAVERA LIFE

(ots) – Termindruck bei der Arbeit, Streik bei Post und Bahn und vielleicht bald wieder geschlossene Kitas: Immer mehr Deutsche fühlen sich von ihrem Alltag gestresst. Viele haben längst mit massiven Problemen zu kämpfen: So leidet schon jetzt jeder Dritte unter stressbedingten Schlafstörungen*, Millionen Fehltage gehen auf das Konto von Erschöpfungszuständen wie Burnout und Depression. Ärzte raten zum Ausgleich durch Bewegung und aktive Entspannung, in hartnäckigen Fällen auch zu Medikamenten. Doch der beste Helfer für Entspannung und erholsamen Schlaf kommt – wie so oft – aus der Natur. Mit ein paar einfachen Rezepten wird Lavendel zum perfekten Begleiter durch die sonnige Jahreszeit.

Lavendel gilt seit Jahrtausenden als Universalheilmittel. In anstrengenden Zeiten wie diesen sollte es erst Recht in keiner Hausapotheke fehlen, denn das ätherische Öl wirkt beruhigend auf Psyche und Haut und entspannt bei Schmerzen. Wie eine Untersuchung erst kürzlich gezeigt hat, ist Lavendelöl (als Kapsel verabreicht) bei Stress und Angst sogar genauso wirksam wie der Medikamentenwirkstoff Lorazepam, macht aber nicht müde oder abhängig.

Als natürlichen und dabei wirksamen Entspannungshelfer für die ganze Familie empfehlen die Aromatherapie-Experten von PRIMAVERA Einreibungen mit naturreinem, hochwertigem Lavendelöl. Dazu werden 100 ml PRIMAVERA Mandelöl bio mit 18-20 Tropfen PRIMAVERA Lavendel fein bio gemischt. Schon nach kurzer Zeit stellt sich ein wohlig-warmes, angenehm duftendes und relaxtes Gefühl ein. Maria Kettenring, Dozentin und Aromatherapie-Autorin**, kennt den Effekt aus vielen Anwendungen: „Durch den Duft wird die Atemfrequenz tiefer und der Hautwiderstand verändert sich, was sich positiv auf das Hautgefühl auswirkt. Eine Massage mit Lavendel hat insgesamt einen hohen Genuss- und Entspannungsfaktor.“

Bei Ein- und Durchschlafproblemen haben sich abendliche Anwendungen bewährt, beispielsweise als Einreibung an den Fußsohlen. Auch einige Tropfen Lavendelöl auf einem Tuch unter oder neben dem Kopfkissen wirken entspannend und fördern gesunden Schlaf. Schnell und praktisch sorgen die PRIMAVERA-Schlafwohl-Produkte wie der Schlafwohl Kissenspray bio für innere Ruhe und die gewünschte Erholung.

Bei Muskel- und Gelenkschmerzen raten die Fachleute zu wärmendem Sesamöl als Trägersubstanz für den Lavendel: Auf 100 ml haben sich 20 Tropfen Cajeput bio und 7 Tropfen Lavendel fein bio zum Einreiben bewährt. Cajeput zählt, wie Teebaum, zu den Myrthengewächsen. „Dank seines 60%-igen Anteils an Cineol wirkt Cajeput schmerzlindernd und schleimlösend. Als Basisöl kann man grundsätzlich auch Mandelöl verwenden“, so Martina Rota, Masseurin, medizinische Bademeisterin und Aromaexpertin, die seit vielen Jahren mit ätherischen Ölen arbeitet.

Multi-Talent Lavendelöl: Natürliche Schlafhilfe, wirksamer Mückenschutz und wohltuende Sonnenpflege

Gerade im Sommer ist das Aloe Vera Öl bio von PRIMAVERA hervorragend als Träger für Zusätze wie Lavendelöl geeignet. Zwei aktuelle Untersuchungen bescheinigen dem Öl beste Pflegeeigenschaften: So nahm die Hautfeuchtigkeit von Probandinnen durch die Anwendung im Untersuchungszeitraum um fast 30 Prozent zu ***. Bei „Öko-Test“ wurde das luxuriöse Aloe Vera Öl bio sogar mit der Note „Sehr gut“ bewertet****.

Nicht zuletzt eignet sich Lavendelöl als natürlich-duftende Pflege nach dem Sonnenbad. Für die Anwendung als After Sun-Produkt mischen die Aroma-Expertinnen bei PRIMAVERA 100 ml Aloe Vera Öl bio mit 18-20 Tropfen Lavendel fein. Die Pflege wird auf dem ganzen Körper verteilt und sanft einmassiert.

Doch Lavendel kann noch mehr. Wie sich gezeigt hat, ist beispielsweise der PRIMAVERA-Roll-On „Anti-Stress“ auch eine praktische und Handtaschen-taugliche Sofort-Hilfe bei Mückenstichen, denn Lavendel hält Insekten fern und bringt bei juckenden Stichen schnelle Linderung*****. In Kombination mit Lavendelwasser wie im Stressfrei Roll-On von PRIMAVERA wirkt das Öl außerdem stark abschwellend.

Schon die Römer nutzten Lavendel als Medizin und Wohlfühl-Elixier

Lavendel wird seit Jahrtausenden wegen seiner wohltuenden und gesundheitsfördernden Wirkung geschätzt. Die alten Ägypter nutzten das enthaltene ätherische Öl zur Mumifizierung ihrer Verstorbenen, im antiken Rom galt ein Lavendelöl-Bad als das „Wellness-Treatment“ schlechthin. Als 1665 in London die Pest ausbrach, verbrannten die Einwohner Lavendelzweige, um sich vor Ansteckung zu schützen. Die wundheilende Wirkung bei Verbrennungen und Verbrühungen wurde schon 1935 von René Gattefossé, einem Begründer der Aromatherapie aus Frankreich, entdeckt.

In den vergangenen Jahren hat sich Lavendel vor allem als „Anti-Stress-Öl“ einen Namen gemacht, aber auch bei Hautproblemen, Verdauungs- und Atemwegsbeschwerden sowie in der Parfümherstellung wird es häufig eingesetzt. Der Chemiker Prof. Dr. Dietrich Wabner lobt Lavendel in seinem Grundlagenwerk „Aromatherapie. Grundlagen. Wirkprinzipien. Praxis“***** mit Blick auf zahlreiche Untersuchungen als ätherischen Tausendsassa: Bei Betrachtung der breiten Wirkmöglichkeiten sei Lavendel erstaunlich preiswert und nahezu nebenwirkungsfrei.

Das Öl aus dem aromatischen Lavendelkraut, das ursprünglich im Mittelmeerraum zuhause ist, enthält ein Spektrum von über 100 Inhaltstoffen. Es bekämpft – inzwischen in vielen Untersuchungen wissenschaftlich bestätigt – erfolgreich Bakterien und Pilze. Wird die Raumluft mit Lavendelöl beduftet, entfaltet sich seine entspannende und schlaffördernde Wirkung. In verschiedenen Studien zeigte Lavendelöl sogar die gleichen Effekte wie herkömmliche Schlafmittel, allerdings ohne das bei Medikamenten gefürchtete Suchtpotenzial. Auch eine Untersuchung, in der die Luft im Wartezimmer einer Zahnarztpraxis mit Orangen- und Lavendelöl beduftet wurde, hat die positive Wirkung naturreiner ätherischer Öle bestätigt: So waren die Probanden der Gruppe, die dem Lavendel- und Orangenöl ausgesetzt waren, deutlich weniger ängstlich und gestresst als die Vergleichsgruppen.******

* ) Quelle: Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin. Eine krankhafte Schlafstörung (Inosomnie) liegt laut Definition dann vor, wenn man binnen 3 Monate mindestens 3 x pro Woche schlecht schläft und die Auswirkungen z. B. Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Gereiztheit – auch am Tage den Alltag beeinträchtigen. Siehe dazu auch den Vortrag von Dr. Gunter Essinger beim Komitee Forschung Naturmedizin e.V. vom 3.12.2014 unter http://ots.de/EzVk4

**) Maria Kettenring (u.a. Seminarleiterin bei PRIMAVERA LIFE): Raumdüfte – mit wohltuenden Düften leben und arbeiten. Joy-Verlag 1995.

***) Derma Consult: Efficacy Test Conducted with Aloe Vera Öl Bio von PRIMAVERA Life. 2015.

****) Öko-Test Ausgabe 11/13.

*****) Wabner D./Beier C.: Aromatherapie, München 2009, S. 204/205. Weitere Untersuchungen und Erfahrungsberichte zu Lavendel auch in Steflitsch/Wolz/Buchbauer (Hrsg): Aromatherapie in Wissenschaft und Praxis. Stadelmann-Verlag 2013 (Seite 561 ff).

******) Ambient odors of orange and lavender reduce anxiety an improve mood in an dental office, „Physiology & Behaviour 86 (2005) S. 92-95, J. Lehrner, L. Deecke (Neurolog. Universtitäsklinik Wien), Zahnarztpraxis Dr. G. Marwinski „Angstfrei zum Zahnarzt“, Bochum, S. Lehr (Abt. für med. Statistik, Med. Universität Wien), P. Jöhren Universität Witten/Herdecke), publiziert 24.6.2005. Praxis Dr. Gabriele Marwinski: www.angstfrei-zum-zahnarzt.de

Schützt ein gesunder Lebensstil vor Alzheimer?

Hat die langjährige Ernährungsweise einen Einfluss darauf, ob man im fortgeschrittenen Alter zum Beispiel an Alzheimer erkrankt? Kann ein gesunder Lebensstil vor der Erkrankung schützen? Diese Fragen untersuchen Wissenschaftler im neuen Kompetenzcluster „Diet-Body-Brain“ (DietBB). Das Bundesforschungsministerium fördert das Vorhaben, das von der Universität Bonn koordiniert wird, mit mehr als fünf Millionen Euro.

Die Epidemiologin Prof. Dr. Ute Nöthlings vom Institut für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften der Universität Bonn ist Sprecherin des Kompetenzclusters „Diet-Body-Brain“. © Foto: Volker Lannert/Uni Bonn
Die Epidemiologin Prof. Dr. Ute Nöthlings © Foto: Volker Lannert/Uni Bonn

Welchen Ernährungs- und Lebensstil Menschen pflegen, kann sich auch auf das Gedächtnis und die Entwicklung einer neurodegenerativen Erkrankung auswirken. „Studien haben gezeigt, dass Mikronährstoffe – wie zum Beispiel Vitamine, Flavonoide und Fettsäuren – Gedächtniseinbußen durch neurodegenerative Erkrankungen vorbeugen können“, sagt Clustersprecherin Prof. Dr. Ute Nöthlings von der Ernährungsepidemiologie der Universität Bonn.

Auch Übergewicht scheint eine Rolle zu spielen. Bislang fehlen jedoch weitgehend belastbare Daten zum Zusammenhang von Ernährungs- und Lebensstilfaktoren einerseits und dem Auftreten von neurodegenerativen Erkrankungen andererseits. Darüber hinaus ist unklar, wie Forschungsergebnisse zu Ernährung und Lebensstil heutzutage am besten an die Bevölkerung kommuniziert werden. In diese Lücken stößt nun DietBB vor.

Insgesamt 17 Partner haben sich im Cluster zusammengeschlossen

Das Bundesforschungsministerium fördert das Kompetenzcluster in den nächsten drei Jahren mit mehr als fünf Millionen Euro. Insgesamt haben sich 17 Partner für das Vorhaben zusammengeschlossen, darunter mehrere Institute der Universität Bonn und des Universitätsklinikums, die LIFE&BRAIN GmbH, das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, die Deutsche Sporthochschule Köln und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung.

Das Forscherteam plant unter anderem im Rahmen der sogenannten „Rheinland Studie“, neue Erhebungsmethoden zu entwickeln, um Zusammenhänge zwischen dem Ernährungsverhalten der Bevölkerung und dem Auftreten von neurodegenerativen Erkrankungen erkennen zu können. Darüber hinaus sollen das Erbgut und das gesundheitsbezogene Verhalten, zum Beispiel körperliche Aktivitäten, mit in die Untersuchung einbezogen werden. Ein Teilprojekt beschäftigt sich außerdem mit der Frage, wie Ernährungsempfehlungen kommuniziert werden müssen, damit sie auch umgesetzt werden.

Informationen im Internet: www.diet-body-brain.de

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