Kategorie-Archiv: Haus & Garten

Für Balkon und Beet: Umweltfreundliche Zierpflanzen, Erde und Dünger

(aid) – Frisches Grün und Blütenfarbe auf dem Balkon gibt es neuerdings auch in Bio-Qualität. Außer Kräutern aus ökologischem Anbau bieten Naturkostläden und Gartencenter im Frühjahr auch Zierpflanzen an. Im Sortiment finden sich vor allem klassische Topfblumen wie Primeln, Hornveilchen, Petunien und Geranien. Genau wie bei Lebensmitteln ist der Begriff Bio nach EU-Recht geschützt.

Ökobetriebe ziehen ihre Pflanzen behutsam mit biologisch zertifiziertem, organischem Dünger groß. Dadurch bilden die Jungpflanzen viele Wurzeln, was sie später in Beet oder Balkonkasten schneller anwachsen lässt. Zu erkennen sind die Gewächse am EU-Bio-Siegel – einem grünen Lindenblatt mit Sternchen drum herum. Verwendet wird auch das Qualitätssiegel „Bio-Zierpflanzen – natürlich schön“ – ein Logo mit einer Blüte.

Um Moore zu schützen, sollten Balkonblumen und Co. möglichst in torffreier oder zumindest torfreduzierter Erde aufwachsen. Gängige Torfersatzstoffe und gute Humuslieferanten sind Rindenhumus, Kompost und Kokosfasern. Die im Handel befindlichen Bio-Erden sind nicht automatisch torffrei. Häufig haben sie nur einen geringeren Torfgehalt als herkömmliche Erden. Die Vorsilbe „Bio“ garantiert aber, dass alle Bestandteile des Substrats schadstofffrei sein müssen. Inzwischen gibt es im Handel ein großes Angebot an Bioerden, die zu über 50 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Die Erden sind häufig mit Biodüngern aus rein organischen Nährstoffen aufgedüngt. Das stellt eine Grundversorgung der Pflanzen sicher. Gerade Blumenkästen mit viel Balkongemüse sollten ab Mitte/Ende Juni regelmäßig nachgedüngt werden.

Bio-Dünger bestehen aus tierischen oder pflanzlichen Bestandteilen wie beispielsweise Hornmehl, Geflügeldung oder Traubenkernschrot. Chemische leicht lösliche Nährstoffe sind tabu. Besonders umweltfreundlich ist eine Düngung auf Basis nachwachsender Schafwolle. Der Wolldünger ist ideal für Pflanzen, da die Wolle gleichzeitig Wasser speichern kann und beim Aufquellen den Boden lockert. Wer einen Garten hat, kann sich aus Brennnesseln oder Holzasche natürlich auch selbst seinen Dünger herstellen.

Wer umweltfreundlich gärtnert, hilft gleichzeitig Bienen, Schmetterlingen und anderen nützlichen Insekten.
Nina Weiler, www.aid.de

Weitere Informationen:

aid-Heft „Kultursubstrate im Gartenbau“
www.aid.de/shop/shop_detail.php?bestellnr=1085

Gartenarbeit: Bedienung lauter Geräte nur mit Gehörschutz

Herbstlaub auf dem Gehweg, Laub, Garten Foto: dpj/newpol.de
Herbstlaub auf dem Gehweg, Laub, Garten
Foto: dpj/newpol.de

Hecken stutzen, Laub saugen, häckseln – im Herbst wird es laut im Garten. Viele Arbeitsgeräte übersteigen Lautstärken von 90 Dezibel und mehr, was für den Benutzer als auch für den Nachbarn oft mehr als „lästig“ ist. Da kann schon der nächste Nachbarschaftsstreit beginnen. „Vor dem Kauf und dem Gebrauch solcher Gartengeräte empfiehlt es sich, die Herstellerhinweise in der Betriebsanleitung oder auf dem Produkt genau zu lesen“, sagt Stephan Scheuer, Experte für Qualitätsprüfungen beim TÜV Rheinland. Denn sobald die Lautstärke 85 Dezibel übersteigt, muss der Hersteller auf das Tragen eines Gehörschutzes hinweisen. „Bei der Arbeit mit treibstoffbetriebenen Gartengeräten ist es grundsätzlich richtig, einen Gehörschutz zu tragen“, weiß der TÜV Rheinland-Experte. Ob handelsübliche Ohrstöpsel oder ein Kapselschutz gewählt werden, ist nicht unmittelbar entscheidend. Wichtig ist, dass der Träger sich mit der Wahl wohlfühlt und der Lärm wirksam gedämpft ins Ohr dringt.

Auch leisere Geräte können Gehör schädigen

Das Gehör wird ab einer andauernden Lautstärke ab 85 bis 90 Dezibel irreparabel geschädigt. Oft überschreiten treibstoffbetriebene Gartengeräte durch den lauten und nicht gut gedämpften Verbrennungsmotor diesen Wert. Laubsauger und Häcksler erreichen schnell höhere Werte. Besondere Vorsicht ist bei benzinbetriebenen Heckenscheren und Trimmern geboten, bei denen die Arbeit dicht am Kopf und damit nahe der Geräuschquelle erfolgt. Hier ist der Hobbygärtner auch schnell mal mehr als 100 Dezibel ausgesetzt. Elektrische Trimmer sind zwar leiser, aber durch die hohen Frequenzen werden Sie als unangenehmer wahrgenommen und können genauso das Ohr schädigen. Elektrische Heckenscheren sind zwar nicht so laut, werden aber meist über einen längeren Zeitraum genutzt. „Ist in der Gebrauchsanweisung von längeren Arbeitszeiten die Rede, bedeutet das in der Regel eine Dauer von mehr als 30 bis 60 Minuten“, weiß Stephan Scheuer.

Ruhezeiten einhalten

Wer keinen Streit mit den Nachbarn riskieren möchte, hält sich an die gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten. Leise Gartengeräte dürfen an Werktagen zwischen 7 und 20 Uhr betrieben werden, Sonn- und Feiertage ausgeschlossen. Lautstarke Geräte können an Werktagen zwischen 9 und 13 Uhr sowie 15 und 17 Uhr genutzt werden.

Quinoa: Neue Sorten für den europäischen Markt

Einst eroberte eine unansehnliche Erdknolle unsere Äcker und Teller: die Kartoffel. Nun schickt sich eine weitere Kulturpflanze aus Südamerika an, zum Schlager in Europa zu werden: Quinoa – auf Deutsch die Reismelde. Sie gedeiht in Peru und Bolivien auch noch oberhalb von 4.000 Metern und ist schon lange nichts mehr nur für Zöliakie-Patienten, sondern avanciert zu einer köstlichen „Sättigungsbeilage“.

Niederländischen Wissenschaftlern der Universität Wageningen ist es nun gelungen, letzte Hürden zu überwinden, die bisher der Gunst der Verbraucher im Wege standen: der hohe Saponingehalt. Saponin ist ein bitterer Inhaltsstoff, der die Pflanze vor Schädlingen schützt und bisher nur durch Schälen und die weitere Verarbeitung reduziert werden konnte. Dank der Forschungen sind nun drei neue Sorten auf den Markt gebracht worden, die nicht mehr auf die Tageslichtlänge der Äquatorregion angewiesen und zudem frei von Bitterstoffen ist. Alleine in Frankreich wird Quinoa auf rund 20.000 Hektar angebaut und auch in den Niederlanden ist sie auf dem Vormarsch. Interessant sind die neuen Quinoa-Sorten auch für Baynahrung, für die herkömmliche Sorten bisher zu bitter waren.

Botanisch gesehen ist Quinoa kein Getreide und wird deshalb als Pseudogetreide bezeichnet. Es ist als Fuchsschwanz-Gewächs nah verwandt mit dem „Melde“ genannten „Weißen Gänsefuß“. Gegenüber dem lästigen Unkraut bringt Quinoa aber eher nützliche Eigenschaften mit: Durch seine Verträglichkeit gegenüber hohen Salzgehalten im Boden wird der Anbau auch dort möglich, wo landwirtschaftliche Nutzflächen wegen Versalzung, beispielsweise wurden, beispielsweise durch unsachgemäße Beregnung. Derzeit arbeiten die Wissenschaftler an weiteren günstigen Eigenschaften, wie eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Mehltau und eine rötliche Farbe, die die Verbraucher bereits von den süd-amerikanischen Sorten gewöhnt sind. Proteinreich und glutenfrei – Quinoa hat schon jetzt einen „Hip-Status“ erreicht.

Friederike Heidenhof, www.aid.de

Balkongärtnern: Jetzt wird es richtig schön

Ein langer und gleichzeitig schmaler Balkon ist nicht leicht zu gestalten. Foto: Stiftung Warentest
Ein langer und gleichzeitig schmaler Balkon ist nicht leicht zu gestalten. Foto: Stiftung Warentest

Ein schöner Balkon trotz Zeitmangel

Ein schöner Balkon trotz Zeitmangel und fehlendem grünen Daumen? Kein Problem! Im Buch „Balkongärtnern“ geben die Gartenexperten der Stiftung Warentest viele Tipps zu Blumen, Gräsern, Dünger, Pflege und Winterzeit. Die Bilder zeigen wie es geht: Links steht, was nicht geht, rechts, wie man es viel besser macht.

Balkoncover-grossHornveilchen statt Stiefmütterchen, Gräser statt Bambus, Ziersalbei statt Rosen. Für beliebte aber pflegeintensive Balkonpflanzen gibt es oft schönere, pflegeleichtere oder einfach originellere Alternativen. Die Ideen und Anregungen aus dem Buch sind unkompliziert und für jeden umsetzbar. Auf Pro- und Contra-Seiten werden die wichtigsten Tipps illustriert, Pflanzen-Hitlisten und Anleitungen führen durch das ganze Balkonjahr. Dazu zeigt das Buch alles über Planung, Windschutz, Krankheiten, Möbel, Deko und Werkzeuge.

Üppig wachsende Blumen sorgen für Sichtschutz zum Nachbarn. Foto: Stiftung Warentest
Üppig wachsende Blumen sorgen für Sichtschutz zum Nachbarn. Foto: Stiftung Warentest

Auch Gemüse wächst auf dem Balkon, schmeckt gut und ist dabei noch ein schöner Anblick – wenn man zu den richtigen Arten greift. Tomaten, Paprika und Chili kauft man am besten als Jungpflanzen. Schnittsalat, Rucola, Radieschen und Mangold machen sich ganz wunderbar in einem Balkonkasten. So können auch Balkongärtner ihr eigenes Gemüse ernten. Viele Bilder machen Lust, sich gleich den Gartenhandschuh zu schnappen und loszugärtnern.

„Balkongärtnern – Jetzt wird’s richtig schön“ hat 224 Seiten und ist ab im Buchhandel erhältlich.

Auch auf dem Balkon oder der Dachterrasse gedeihen prächtige Stauden. Foto: Stiftung Warentest
Auch auf dem Balkon oder der Dachterrasse gedeihen prächtige Stauden. Foto: Stiftung Warentest
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