Kategorie-Archiv: Bildung

Gutes Studierendenurteil ist Ansporn für die Hochschulen

„Der 12. Studierendensurvey zeigt, dass die Hochschulen auf dem richtigen Weg sind, die Ziele der europäischen Studienreform im Sinne besserer Studienbedingungen umzusetzen“, so Prof. Dr. Holger Burckhart, Vizepräsident der Hochschulrektorenkonferenz für Lehre und Studium, Lehrerbildung und Lebenslanges Lernen, zu den am Dienstag veröffentlichten Ergebnissen der repräsentativen Befragung von 5.000 Studierenden.

Burckhart zeigte sich erfreut, dass zentrale Punkte wie etwa Aufbau und Struktur des Studiums aktuell deutlich besser beurteilt werden als noch vor einigen Jahren. Zwei Drittel der Studierenden stellen ihrem Studiengang hier ein gutes Zeugnis aus, 2001 war es nur gut die Hälfte. „Die deutschen Hochschulen haben seit dem Beginn des Bologna-Prozesses enorme Veränderungen in Form und Inhalt ihrer Studienprogramme vorgenommen und erhebliche Verbesserungen erzielt“, so Burckhart, „dies wird von Studierenden wahrgenommen und anerkannt.“ Auch im Zuge der Studienreformen eingeführte neue Elemente wie die Evaluation der Lehre, die Einführung des Kreditpunktsystems und die Modularisierung der Studiengänge sehen die Studierenden als verwirklicht an und beurteilen sie mehrheitlich als gelungen.

Das insgesamt gute Zeugnis der Studierenden bestätige, dass der Kurs, den die Hochschulen in der Nachsteuerung der Studienreformen eingeschlagen haben, richtig sei: „Es ist aber auch ein Ansporn, den Weg konsequent weiter zu beschreiten.“ Hier liefere der Studierendensurvey wichtige Hinweise.

Eine Baustelle sei etwa die Mobilität: Zwar sieht eine deutliche Mehrheit der Studierenden (65 Prozent) internationale Kooperationen zu ausländischen Hochschulen als gut verwirklicht an, nur 39 Prozent glauben jedoch, dass die Anerkennung von Leistungen an ausländischen Hochschulen gesichert ist. „Wir müssen uns hier konsequent dafür einsetzen, Mobilitätshindernisse zu beseitigen.“

Die Befragungsergebnisse liefern nach Auffassung des HRK-Vizepräsidenten zwei weitere wichtige Befunde: „Es gelingt offenbar nicht ausreichend, den Studierenden Faszination und Bedeutung von Wissenschaft zu vermitteln. Und der wachsenden Bereitschaft zum gesellschaftlichen Engagement steht ein steigendes politisches Desinteresse gegenüber. Beides müssen wir in unsere weiteren Überlegungen einbeziehen.“

In einer von Prof. Burckhart geleiteten Arbeitsgruppe hatte die Hochschulrektorenkonferenz im Jahr 2013 Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Studienreformen erarbeitet. Die Umsetzung der Empfehlungen wird von der HRK unter anderem im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt „nexus – Übergänge gestalten, Studienerfolg verbessern“ begleitet.

Quelle: http://www.hrk.de/

Streithähne zum Reden bringen

Eine neutrale dritte Person, die in Mediationstechniken ausgebildet wurde, kann zwischen Konfliktparteien vermitteln. Die Uni Kiel bietet nun wieder einen berufsbegleitenden Kurs an. Foto/Copyright: ktylerconk/flickr CC by 2.0
Eine neutrale dritte Person, die in Mediationstechniken ausgebildet wurde, kann zwischen Konfliktparteien vermitteln. Die Uni Kiel bietet nun wieder einen berufsbegleitenden Kurs an.
Foto/Copyright: ktylerconk/flickr CC by 2.0

Manche Konflikte scheinen unüberbrückbar und festgefahren zu sein. In solchen Fällen können Mediatorinnen und Mediatoren helfen, Lösungen zu finden. Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) bildet nun wieder Menschen aus, die professionell Streitpositionen klären wollen. Alle Fragen zum Zertifikatskurs beantwortet eine Informationsveranstaltung am Montag, 10. November, 18:00 Uhr bis 20:30 Uhr in der Leibnizstraße 1 auf dem Universitätscampus.

Angeboten wird das berufsbegleitende Präsenzstudium von der Wissenschaftlichen Weiterbildung der CAU und Advanced Studies (AS-A), einer Weiterbildungseinrichtung am Institut für Pädagogik. Der Kurs beginnt im Januar 2015 und endet im Juni 2016 mit dem universitären Zertifikat zur Mediatorin und zum Mediator. Der kostenpflichtige Kurs ist anwendungs- und praxisorientiert. Im Mittelpunkt steht das intensive Training der Gesprächsstrategien und der Moderationstechniken, die notwendig sind, um einen Mediationsprozess erfolgreich zu gestalten. Eigens von den Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Praxis durchgeführte Mediationen werden durch Feedback des Trainerteams sowie kollegiale Begleitung in Arbeitsgruppen unterstützt.

„Mit dem Angebot sollen insbesondere Berufstätige in pädagogisch-psychologischen, psycho-sozialen und wirtschaftlichen Arbeitsfeldern angesprochen werden. Aber auch Personen im Personalwesen, in lehrenden, leitenden, begleitenden und beratenden Tätigkeiten sind herzlich willkommen“, sagt Annekatrin Mordhorst, Leiterin der Wissenschaftlichen Weiterbildung. Voraussetzungen sind eine (Fach-)Hochschulzugangsberechtigung oder mehrjährige Berufserfahrung.

Weitere Informationen zum Angebot im Internet unter http://www.weiterbildung.uni-kiel.de/de/berufsbegleitende-weiterbildungsangebote/zertifikate.

Alltagsphänomene aus der Küche spielerisch erforschen

Wieso fließen beim Zwiebelschneiden Tränen? Weshalb schwimmen Klöße oben, wenn sie gar sind? Warum verschwindet Zucker in Wasser? Der Umgang mit Lebensmitteln birgt jede Menge Geheimnisse.

Mit den Unterrichtsmaterialien „Küchengeheimnissen auf der Spur“ können Schüler/-innen der 3. bis 6. Klasse 46 solcher Rätsel eigenständig erforschen und die naturwissenschaftlichen Zusammenhänge verstehen. Die vom aid infodienst erarbeiteten Versuche lassen Kinder möglichst selbstständig experimentieren und entdecken. So wecken sie Freude am Forschen und vermitteln praxisnah, einfach und anschaulich naturwissenschaftliches Wissen. Die CD-ROM enthält Experimente rund um neun Themengebiete: „Fleisch“, „Gemüse“, „Obst“, „Kartoffeln“, „Milch und Milchprodukte“, „Eier“ und „Getreide“, „Kräuter, Zucker und Salz“ sowie „Nüsse und Speisefette“.

Jedes Experiment knüpft an Alltagserfahrungen von Kindern an und ist im Unterrichtsmaterial ausführlich beschrieben. Mit Hilfe von Arbeitsblättern können die Schüler/-innen selbstständig experimentieren. Fachinformationen bieten den Lehrkräften Hinweise zum Einsatz des Versuches, eine Erklärung des Phänomens und didaktische Anregungen zur Einbindung in den Unterricht. Die neun Bausteine der CD-ROM eignen sich für den Unterricht in den Klassen 3 bis 6, aber auch für Arbeitsgemeinschaften, als Nachmittagsangebot an Ganztagsschulen und für Vertretungsstunden.

Auf der CD-ROM befinden sich alle Arbeitsblätter als PDF-Datei zum Ausdrucken und als Word-Datei. Mit Hilfe der Word-Dateien können Sie die Seiten auch verändern und an Ihre Bedürfnisse anpassen. Alle Bausteine sind außerdem einzeln als Download erhältlich.

Bestell-Nr. 4168, ISBN 978-3-8308-1123-7

Internet: www.aid-medienshop.de
www.aid.de/shop/shop_detail.php?bestellnr=4168

Quelle/Text/Redaktion: www.aid.de

Kaffee ja, Pillen nein

Eine Pille einwerfen und bei der Prüfung brillieren: Dass man seine geistige Leistungsfähigkeit mit Medikamenten und anderen Substanzen steigern kann, ist den meisten Studierenden bekannt. Praktiziert wird das sogenannte Neuroenhancement allerdings nur von sehr wenigen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Nachwuchswissenschaftler der Universitätsallianz Ruhr im Rahmen der Global Young Faculty II durchgeführt haben. Sie befragten 1026 Studierende der Ruhr-Universität Bochum, der Universität Duisburg-Essen und der Technischen Universität Dortmund. Rund die Hälfte der Befragten setzt zur Leistungssteigerung auf Kaffee. Nur 14 hatten jemals Amphetamine zu diesem Zweck eingenommen.

Medikamente sind vielen bekannt, nur wenige nehmen sie ein

In der aktuellen Umfrage des Forscherteams um PD. Dr. Jan Schildmann, Institut für Medizinische Ethik und Geschichte der Ruhr-Universität (Leiter: Prof. Dr. Dr. Jochen Vollmann) gaben 897 der Befragten an, dass sie von verschreibungspflichtigen Medikamenten oder illegalen Psychostimulanzien als Möglichkeit der Leistungssteigerung gehört hätten. Allerdings berichten nur 14 Studierende, dass sie bereits Amphetamine, wie beispielsweise das zur Behandlung von ADHS eingesetzte Ritalin, zur geistigen Leistungssteigerung eingenommen hätten; immerhin 39 Studierende nutzten Cannabis zu diesem Zweck. Spitzenreiter unter den Substanzen, die mit dem ausdrücklichen Ziel zur geistigen Leistungssteigerung eingenommen wurden, waren Kaffee (574 Studierende), Energy drinks (419), Nikotin (147) und Koffeintabletten (125).

Sorge vor negativen Konsequenzen

Mit Hilfe von Neuroenhancement erbrachte Leistungen beurteilen die Befragten eher kritisch. 548 empfinden die Einnahme als unfair. 505 befürchten, dass eine fehlende Regulierung von Neuroenhancement den Druck erhöhen wird, Substanzen zur geistigen Leistungssteigerung einzunehmen. 620 Befragte fordern eine entsprechende Regulierung des Zugangs. Investitionen in die Forschung zu Substanzen zur geistigen Leistungssteigerung hält die Mehrheit der Befragten (799) für weniger wichtig, dagegen schätzen 751 Studierende Investitionen in Schule und Ausbildung als sehr wichtig ein.

Zugang zu Medikamenten erhöht den Druck zur Einnahme

„Die aktuellen Daten bestätigen den großen Bekanntheitsgrad von Substanzen zur Steigerung der geistigen Leistungsfähigkeit bei Studierenden“, so Studienleiter Jan Schildmann. „Dass die Mehrheit der Nutzer zu Kaffee und Energy drinks greift, ist mit Blick auf den einfachen Zugang und die soziale Akzeptanz nachvollziehbar.“ Die geringe Einnahme von sogenannte „smart pills“, also Medikamenten zur (vermeintlichen) geistigen Leistungssteigerung wie z.B. Ritalin, könne Ausdruck von Skepsis angesichts fehlender wissenschaftlicher Belege sein. Die Sorge der Studierenden, dass bei einfachem Zugang zu Medikamenten zur geistigen Leistungssteigerung sich der Druck zur Einnahme auch auf jene erhöht, die solche Maßnahmen ablehnen, sollte in der gesellschaftlichen Diskussion berücksichtigt werden, fordern die Forscher der Global Young Faculty.

Global Young Faculty

In der Global Young Faculty treffen sich herausragende Nachwuchswissenschaftler der Metropole Ruhr, um in interdisziplinären Arbeitsgruppen Themen von gemeinsamem Interesse zu bearbeiten. Das Netzwerk ist eine Initiative der Stiftung Mercator in Zusammenarbeit mit der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) und wird vom Mercator Research Center Ruhr (MERCUR) in Essen koordiniert.

Titelaufnahme

Cynthia Forlini, Jan Schildmann, Patrik Roser, Radim Beranek, Jochen Vollmann: Knowledge, experiences and views of german university students toward neuroenhancement: an empirical-ethical analysis. In: Neuroethics. 2014 DOI 10.1007/s12152-014-9218-z

Quelle/Text/Redaktion: Meike Drießen (RUB)
Dezernat Hochschulkommunikation
Stand: 26.08.2014

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