Kategorie-Archiv: Garten

Spargel war auch 2013 das Gemüse mit der größten Anbaufläche

Der Spargel war auch im Jahr 2013 die Gemüseart mit der größten Anbaufläche in Deutschland. Auf rund 24 100 Hektar (+ 1 % gegenüber 2012), von denen 19 600 Hektar im Ertrag standen, wurde das beliebte Gemüse angebaut. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, entspricht dies einem Anteil von über 20 % der bundesdeutschen Anbaufläche von Gemüse im Freiland.

Streuobstäpfel: Alte Sorten vor dem Aussterben bewahren

Die Goldparmäne, der Rote Augustiner und die Französische Goldrenette sind die Streuobstsorten des Jahres 2014. Mit dieser Wahl soll auf alte Apfelsorten aufmerksam gemacht werden, die vom Aussterben bedroht sind. Vor Beginn des 20. Jahrhunderts hatte der Feldobstbau innerhalb von zweihundert Jahren deutlich zugenommen und eine große Vielfalt an Obstsorten hervorgebracht. Dann setzten die Obstbauern auf Niederstammanlagen, die besser zu bewirtschaften waren. Mit dem Rückgang der Streuobstwiesen gingen viele Obstsorten verloren oder sind heute stark gefährdet. Nun sollen Vermehrung und Wiederanpflanzung in Gärten und auf Streuobstwiesen gefördert werden.

Eine dieser Obstsorten ist die Goldparmäne, für die sich der Verband der Gartenbauvereine Saarland/Rheinland-Pfalz in diesem Jahr entschieden hat. Im Plantagenobstbau wird die regionaltypische Apfelsorte heute kaum noch verwendet, da sie anfällig für Krankheiten ist und eine starke Neigung zum Vorerntefruchtfall hat. Der seltene Kulturapfel ist goldgelb, sonnenseits rot gestreift, duftet leicht, und die Schale kann wachsig sein. Er ist seit dem Jahr 1800 in Deutschland verbreitet, schmeckt fein süß-säuerlich und hat ein leicht nussartiges Aroma. Das Wort „Parmäne“ kommt aus dem Französischen „per main“ und bedeutet Tafelapfel, den man mit der Hand isst.

Der Arbeitskreis Historische Obstsorten Pfalz-Elsass-Kurpfalz hat die Sorte „Roter Augustiner“ zum Pfälzer Obstbaum 2014 gewählt – noch bekannter unter Namen wie „Wollenschläger“ und „Roter Herbsttaffetapfel“. Früher war der geschätzte Winterapfel in der gesamten Pfalz verbreitet, doch heute ist er nur noch vereinzelt zu finden. Die großen Früchte haben eine matte, oft etwas raue Schale, die sonnenseitig mit einer lilaroten Deckfarbe überzogen ist. Die Früchte schmecken angenehm süßsäuerlich und leicht fruchtig.

Die französische Goldrenette wurde vom Landesverband Obstbau, Garten und Landschaft Baden-Württemberg (LOGL) als Streuobstsorte 2014 gekürt. Die würzig schmeckende Apfelsorte wurde bereits im Jahr 1768 erstmals beschrieben und stammt ursprünglich aus Frankreich. Sie ist wenig anfällig für Krankheiten und Schädlinge, was sie für den Hobbygärtner interessant macht. Die Frucht ist eher klein und regelmäßig platt-rund, leuchtend gelb gefärbt mit einem rundum rot verwaschenen Unterton.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:

www.gartenbauvereine.de/saarland_rheinland-pfalz/STREU_Sorte.htm

pomologen-verein.de/fileadmin/user_upload/Landesgruppen/Pfalz_2014_Roter_Augustiner.pdf

www.logl-bw.de/downloads/streuobst/Infoblatt-Franz-Goldrenette-2014.pdf

aid-Heft „Streuobstwiesen schützen“, www.aid-medienshop.de

Beifußblättrige Ambrosie: Blattkäfer könnte bei Bekämpfung helfen

Die Beifußblättrige Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia) zählt zu den aggressivsten invasiven Pflanzenarten mit großem Allergenpotenzial. Ihre Bekämpfung könnte nun einen entscheidenden Schritt nach vorn kommen. Im Tessin ist ein Blattkäfer identifiziert worden, der sehr effizient die unerwünschte Pflanze wegfrisst. Ob der Blattkäfer Ophraella communa aber nur auf die Ambrosie spezialisiert ist oder auch andere Pflanzen befällt, muss allerdings noch erforscht werden.

Nachdem der Käfer im Tessin erstmals entdeckt worden ist, haben ihn die auf Ambrosia-Forschung spezialisierten Wissenschaftler der Universität Fribourg beobachtet. Der Käfer ist demnach an über 80 Prozent der bekannten Ambrosia-Standorte präsent und hat die Pflanze an einigen Standorten komplett vernichtet.

Offensichtlich wurde der Käfer über den Mailänder Flughafen eingeschleppt. In dem Fall ein Glücksfall für die Schweiz, denn nun kann der Käfer gezielt auf Wirtsspezifität getestet werden. Sollte der Käfer anderen Pflanzen keinen Schaden zufügen, könnte er gezielt zur Bekämpfung der allergenen Ambrosie eingesetzt werden.

Renate Kessen, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.unifr.ch/news/de/11656

Frische Artischocken: Eine feinherbe Delikatesse

Die meisten Verbraucher kennen Artischocken nur eingelegt aus dem Glas. Dabei sind frisch zubereitete Blütenknospen besonders aromatisch und haben einen feinherben Geschmack. Die Delikatesse ist ganzjährig im Handel erhältlich. Im Frühling findet man auf dem Gemüsemarkt junge Artischocken, bei denen bis auf die äußeren Hüllblätter die ganze Blüte verzehrt werden kann. Diese zarten Knospen schmecken auch roh im Salat, während größere Exemplare gekocht werden müssen.

Vor der Zubereitung wird das Gemüse gewaschen und der Stiel herausgebrochen. Das geht zum Beispiel gut über einer Tischkante. So lösen sich die harten Fasern aus dem Boden. Anschließend zupft man die äußeren holzigen Blätter ab. Die Blütenknospen werden für 30 bis 45 Minuten in Salzwasser gekocht. Ein Schuss Zitronensaft verhindert, dass sich die Schnittstellen bräunlich verfärben. Beim Kochen wird die Knospe mit einem Teller beschwert, damit sie unter Wasser bleibt.

Da Artischocken den Appetit anregen, sind sie hervorragend als Vorspeise geeignet. Zu dem Edelgemüse wird beispielsweise eine Vinaigrette gereicht, in die man die Blätter taucht und den fleischigen Teil heraussaugt. Die Blätter selbst und das faserige „Heu“ am Boden sind nicht essbar. Zum Schluss kommt als besonderer Genuss das zarte Herz der Artischocke. Das Edelgemüse schmeckt aber nicht nur pur, sondern auch auf einer pikanten Tarte, im Risotto, in der Pasta oder gefüllt mit Möhren, Räucherspeck und Pilzen. Artischocken sind kalorienarm, aber reich an B-Vitaminen, Vitamin E, Pro-Vitamin A und Mineralstoffen wie Eisen, Kalzium, Magnesium und Phosphor. Der herbe Geschmack ist auf den Bitterstoff Cynarin zurückzuführen.

Die Artischocke (Cynara scolymus) ist eine distelartige Pflanze aus der Familie der Korbblütler und im östlichen Mittelmeerraum beheimatet. Schon bei den alten Römern und Ägyptern galt sie als besondere Gemüsespezialität. Die Artischocke ist mehrjährig und treibt jedes Jahr aus dem kräftigen Wurzelstock aus. In der Regel bringt sie aber nur für drei bis vier Jahre ausreichend Ertrag. Die Knospen werden geerntet, wenn sie noch geschlossen sind und die äußeren Blätter nur leicht abstehen. Beim Kauf fühlen sich frische Artischocken daher prall und fest an. Sie sollten keine trockenen und braunen Stellen aufweisen, der Stiel ist knackig und grün. Im Gemüsefach ist das Gemüse, in ein feuchtes Tuch eingewickelt, einige Tage haltbar.
Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.was-wir-essen.de/hobbygaertner/kulturen_gemuese_artischocke.php

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