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Das unverwechselbare Erkennungsmerkmal

(ots) – Der Fingerabdruck gilt als einzigartiges Erkennungsmerkmal jedes Menschen, nicht umsonst setzen Sicherheitsbehörden weltweit auf diese Spur, wenn es um die Aufklärung von Verbrechen geht. Wie aber entstehen die Rillen auf den Fingerkuppen und wie unterscheiden sie sich? Die Landzeitschrift daheim in Deutschland aus dem Verlag Reader’s Digest schildert in ihrer Januar-Ausgabe 2012, die Hintergründe und zeigt auf, wie die Bedeutung des Fingerabdrucks schon vor über 100 Jahren entdeckt wurde.

Im Jahr 1892 wurde erstmals ein Verbrechen mit Hilfe des Fingerabdrucks aufgeklärt. Inzwischen ist dieses Hilfsmittel aus dem Alltagsgeschäft von Ermittlern nicht mehr wegzudenken. Allein das deutsche Bundeskriminalamt pflegt eine Datenbank mit mehr als drei Millionen Abdrücken. Immer wieder versuchen Täter, ihre Spur zu vertuschen, indem sie Handschuhe tragen oder ihre Finger mit Säure bzw. Schmirgelpapier behandeln.

Obwohl für den Laien auf den ersten Blick viele Fingerabdrücke identisch aussehen, ist dies in Wahrheit nicht der Fall. Wie daheim in Deutschland berichtet, unterscheiden Experten drei Grundmuster der Papillarleisten, wie die feinen Hautstege an den Fingerkuppen genannt werden: Schleife, Wirbel und Bogen. Hinzu kommen zahlreiche weitere Merkmale der winzigen Verästelungen, mit denen Fingerabdrücke voneinander unterschieden werden.

Die Rillen entstehen im Mutterleib und verändern sich im Lauf des Lebens nur minimal. Weltweit wurden noch keine zwei Menschen mit den gleichen Fingerabdrücken gefunden, und derzeit sind auf der gesamten Erde nur fünf Familien bekannt, die aufgrund eines Gendefekts keine Fingerabdrücke haben. Wie sehr das individuelle Erkennungsmerkmal mittlerweile zum Alltag gehört, erfuhr eine Frau, als sie in die USA einreisen wollte und sich erst bei der Kontrolle herausstellte, dass sie keinen Fingerabdruck hat.

Quelle:  http://www.readersdigest.de

Schwangerschaft: Trotz guter Verhütung

In Berlin findet zur Zeit die wissenschaftliche Tagung „Familienplanung: Ja!  Aber?“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) statt.  Dabei werden Studienergebnisse zur Familienplanung im Lebenslauf von 20- bis 44-jährigen Frauen vorgestellt. Die Studie  – „frauen leben 3“ –  analysiert die Interviews von über 4.000 Frauen aus Baden-Württemberg, Berlin, Niedersachsen und Sachsen zu den Themen Verhütung, Partnerschaft und Schwangerschaften im Lebenslauf.

Die sichere Verhütung einer Schwangerschaft ist ein wichtiges Thema für alle Frauen, sofern sie nicht bald ein Kind wollen, schwanger sind oder gerade geboren haben. Je jünger die Frauen und je unverbindlicher die Partnerschaft, desto häufiger wird mit der Pille verhütet. Auch das Kondom spielt bei rund einem Viertel der Befragten in dieser Gruppe eine wichtige Rolle. Fast die Hälfte der Frauen, die kein Kind mehr möchten, schließt mit der Spirale oder Sterilisation ein Verhütungsrisiko weitgehend aus.

Dennoch tritt jede dritte aller Schwangerschaften im Lebenslauf der befragten Frauen ohne Absicht ein. In der langen Zeit der Fruchtbarkeit kann ein Verhütungsmittel versagen, die Anforderungen sicherer Verhütung können in bestimmten Lebenssituationen zu hoch sein oder eine Fehleinschätzung bezogen auf die Möglichkeit, schwanger zu werden, kann zu nachlässiger Verhütung führen. „Die Möglichkeit, dass eine Schwangerschaft eintritt, obwohl kein Kinderwunsch besteht, kann alle sexuell aktiven Frauen treffen“, erklärt Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. „Unbeabsichtigte Schwangerschaften lassen sich demnach nicht gänzlich vermeiden.“  Wie die Ergebnisse zeigen, war bei knapp jeder zweiten nicht beabsichtigt eingetretenen Schwangerschaft die Entscheidung, das Kind trotzdem zu bekommen, ‚sofort klar‘ und selbstverständlich. Mehr als jede zweite ungewollte Schwangerschaft wurde ausgetragen.

Was die Frage des Zeitpunktes für eine Schwangerschaft betrifft, so sagen 63 Prozent der befragten Frauen, dass es den richtigen Zeitpunkt für ein Kind nie gibt. „Berufliche Pläne müssen bedacht werden, die Kinder sollen besonders gute und stabile, wenn möglich sogar optimale Voraussetzungen vorfinden. Unseren Ergebnissen zufolge ist eine gute Partnerschaft maßgebend bei der Entscheidung für ein Kind, an zweiter Stelle steht die berufliche und finanzielle Sicherheit“, so Prof. Pott weiter. Auch familienorientierte Frauen waren in der Studie der Meinung, dass Mütter ihre berufliche Entwicklung nicht aus dem Auge verlieren sollten. Je höher aber die Messlatte der optimalen Lebensbedingungen für ein Kind gehängt wird, desto schwieriger wird die „Planung“ und desto länger wird auf eine ideale Situation gewartet.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie „frauen leben 3“ im Überblick:

– 17,7 Prozent aller Schwangerschaften – und damit nur ein Teil der ohne Absicht eingetretenen Schwangerschaften – wurde als ausdrücklich „ungewollt eingetreten“ bezeichnet. 13,3 Prozent hätten erst später eintreten sollen und 2,7 Prozent wurden von den Befragten als „unentschieden oder zwiespältig“ eingeordnet. Zusammengenommen ergibt dies ein Drittel nicht beabsichtigt eingetretener Schwangerschaften.

– Von den ausdrücklich als „ungewollt“ bezeichneten Schwangerschaften wurde mehr als jede Zweite (57 Prozent) dennoch ausgetragen.

– Schwangerschaften, die in ungünstig eingeschätzten Lebensphasen und unter ungünstigen Lebensumständen eintreten, sind häufiger ungewollt und sie führen häufiger zu Schwangerschaftsabbrüchen. Dabei kommt der Qualität der Partnerschaft das größte Gewicht zu: In einer schwierigen Partnersituation eingetretene Schwangerschaften waren sechsmal so häufig ungewollt (58 Prozent) wie Schwangerschaften in stabilen Partnersituationen (10 Prozent).

– Die berufliche und finanzielle Unsicherheit erhöht ebenfalls die Wahrscheinlichkeit ungewollter Schwangerschaften und wird von einem Fünftel als Grund für den Abbruch einer Schwangerschaft genannt und ist somit der zweithäufigste Abbruchgrund.

– Viele Frauen finden sich zu jung und unreif oder sie fürchten, als Mütter in ihrer beruflichen Entwicklung benachteiligt zu werden. Bei älteren Frauen spielen ein „zu alt“, eine abgeschlossene Familienphase oder gesundheitliche Gründe eine große Rolle, um sich gegen eine Schwangerschaft zu entscheiden. .

– Gesundheitliche Belastungen können dazu führen, dass Verhütungsmitteln nicht wirksam sind und Schwangerschaften häufiger ungewollt eintraten. Sie waren bei jeder dritten Schwangerschaft, die in einem Alter von über 34 Jahren eintrat, der Hauptgrund für einen Schwangerschaftsabbruch.

Die Kurzfassung der Studie „frauen leben 3 – Familienplanung im Lebenslauf“ steht zum Download unter http://www.forschung.sexualaufklaerung.de. Hier finden Sie auch die Vorgängerstudien. Die Publikation des Forschungsberichts liegt im zweiten Quartal 2015 vor.

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