Schlagwort-Archiv: Übergewicht

Abnehmen und den Erfolg genießen

Die meisten Diäten scheitern nicht daran, dass man zu viel isst – im Gegenteil: Sie scheitern daran, dass zu wenig gegessen wird. Denn wird dem Körper während einer Diät weniger Energie zugeführt, als er benötigt, senkt dieser seinen Grundumsatz. Das heißt, er verbraucht einfach nur noch so viel bzw. wenig Energie, wie er bekommt – und die Waage steht still.

9783833820564Isst man dann wieder normal, geht das Gewicht prompt nach oben, denn der Organismus läuft nach wie vor auf Sparflamme. Die Folge ist der altbekannte Jojo-Effekt: Man nimmt wieder zu und wiegt nach der Diät sogar mehr als vorher. Kommt dann die nächste Hungerkur, sinkt der Grundumsatz nur noch weiter nach unten.

Mit dem GU-Ratgeber Das Anti-Jojo-Prinzip von Professor Dr. Ingo Froböse, einem der renommiertesten Gesundheitsexperten Deutschlands, kann man diesen Teufelskreis nun endgültig durchbrechen. Denn hier geht es darum, wie der Grundumsatz des Körpers mit einfachen Mitteln gesteigert werden und man rund um die Uhr mehr Energie verbrauchen kann – sogar wenn man abends nur auf der Couch liegt. Auch kleine Sünden werden so nicht mehr sofort bestraft, sondern von einem aktiven Grundumsatz großzügig verziehen.

Das Anti-Jojo-Programm besteht aus mehreren ineinandergreifenden Elementen, die gemeinsam zum Ziel führen. Hierfür kombiniert der Autor zunächst auf einfache und alltagstaugliche Weise Ausdauer- und Krafttraining miteinander. Denn Bewegung und vor allem Muskelaufbau regen den Stoffwechsel an, erhöhen den Grundumsatz und lassen die Fettdepots schmelzen. Dabei sind die Übungen stets so gehalten, dass sie mühelos zu Hause erledigt oder in den Alltag integriert werden können. Ein abgestimmtes Ernährungsprogramm, welches die einzigartige Veränderung des Stoffwechsels unterstützt und dem Körper ausreichend gesunde Energie liefert, verhindert ebenfalls, dass die Jojo-Falle zuschnappt.

Auch die richtige Entspannung darf nicht fehlen, denn es ist wissenschaftlich erwiesen, dass ein gestresster Organismus sich nicht verändern will und folglich auch nicht abnehmen kann.

Bei einer einfachen und individuell angepassten Umsetzung des Programms helfen übersichtliche Wochenpläne und schmackhafte Rezepte für Menschen mit starkem oder nur leichtem Übergewicht, die jeweils darauf ausgerichtet sind, wie viele Kilos letztendlich dem eigenen Wunschgewicht im Wege stehen.

Prof. Dr. Ingo Froböse ist Universitätsprofessor für Prävention und Rehabilitation an der Deutschen Sporthochschule Köln, an der er auch das Zentrum für Gesundheit leitet. Zudem ist er wissenschaftlicher Berater zahlreicher Krankenkassen und Versicherungsträger und darüber hinaus als Autor für namhafte Zeitschriften und Fachverlage tätig.

Prof. Dr. Ingo Froböse
Das Anti-Jojo-Prinzip
Einmal abnehmen für immer
160 Seiten, ca. 130 Abbildungen
Format: 17 x 23,5 cm, Klappenbroschur
19,99 € (D)/ 20,60 € (A)/ 28,90 sFr
ISBN 978-3-8338-2056-4

Weltweit mehr Dicke?: Jeder dritte Erwachsene ist übergewichtig oder fettleibig

In den vergangenen drei Jahrzehnten sind die Menschen immer dicker geworden, selbst in den Entwicklungsländern. Weltweit ist jeder dritte Erwachsene übergewichtig oder fettleibig. Das ist ein Fazit einer Untersuchung des Overseas Development Institute (ODI). Rund 1,46 Milliarden Menschen sind betroffen und haben einen Körpermassenindex (BMI), der größer als 25 ist.

Der BMI ist ein Maß zur Beurteilung des Körpergewichts. Allein in den Entwicklungsländern hat sich die Zahl der Fettleibigen und Übergewichtigen zwischen 1980 und 2008 von 250 auf 904 Millionen erhöht. Das ist mehr als das Dreifache. In den Industriestaaten ist die Zahl im gleichen Zeitraum um das 1,7fache auf 557 Millionen gestiegen. In Europa haben 58 Prozent der Erwachsenen einen höheren BMI als 25 und damit ähnlich viele wie in Lateinamerika (57 %) und Nordafrika sowie dem Nahen Osten (58 %). Nach diesem Kriterium bezeichnen die Wissenschaftler diese Menschen als zu dick.

In den Entwicklungsländern hat sich mit steigenden Einkommen auch die Ernährungsweise geändert. Im Allgemeinen wird weniger Getreide und mehr Fleisch, Öl, Fett und Zucker konsumiert. In den Industrieländern essen viele Menschen zu viel, zu große Portionen sowie zu kalorienreich und bewegen sich gleichzeitig zu wenig. Das erhöht das Risiko für Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit). Viele weitere Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder Arteriosklerose können sich daraus entwickeln. Das alleinige Kriterium BMI als Maß für ernährungsbedingte Erkrankungen ist aber umstritten.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:

www.odi.org.uk/future-diets
www.was-wir-essen.de/infosfuer/uebergewichtige.php
aid-Heft „Mein Weg zum Wohlfühlgewicht“, Bestell-Nr. 1389, Preis: 2,50 Euro,www.aid-medienshop.de

Zuckerhaltige Getränke und Übergewicht: Studien mit Interessenkonflikt gesteuert?

Pharmazeutische Wirksamkeitsstudien werden seit jeher mit Argusaugen begutachtet. Jedem leuchtet ein, dass eine Untersuchung eines medizinischen Produktes, die vom jeweiligen Pharmahersteller finanziert wurde, zumindest zu einem „anderen“ Ergebnis führen kann, als eine unabhängige Studie. Dass das ebenso für Studien rund um Lebensmittel gelten könnte, ist neu.

Die spanische Universität Navarra und das Deutsche Institut für Ernährungsforschung (DIfE) in Potsdam zeigten nun erstmals in einer Literaturanalyse, dass systematische Übersichtsarbeiten, bei denen ein finanzieller Interessenkonflikt aufgrund industrieller Förderung angegeben war, durchaus zu anderen Ergebnissen und Schlussfolgerungen kommen als ohne Förderung. Bei der umfangreichen Analyse ging es um den viel diskutierten und umstrittenen Zusammenhang zwischen dem Konsum zuckerhaltiger Erfrischungsgetränke und einer Gewichtszunahme. Mit dem Ergebnis: Geförderte Studien kommen fünfmal häufiger zu dem Ergebnis, dass kein Zusammenhang besteht als Studien, bei denen kein Interessenkonflikt vorlag.

In Zahlen: 83,3 Prozent der systematischen Übersichtsarbeiten, die in den Manuskripten ohne Interessenkonflikt beschrieben waren, kamen zu dem Schluss, dass ein hoher Konsum von zuckerhaltigen Getränken direkt mit einer Gewichtszunahme oder Übergewicht verbunden ist. Dagegen kamen ebenso 83,3 Prozent der Arbeiten, bei denen Interessenkonflikte angegeben waren, zu dem entgegengesetzten Ergebnis. Nämlich dass die vorliegenden Daten keinen Zusammenhang belegen.

Ein spannender Hinweis auf die Glaubwürdigkeit von Studieninterpretationen, findet auch Matthias Schulze, Co-Autor und Leiter der Abteilung Molekulare Epidemiologie am DIfE: „Obwohl unsere Untersuchung nicht darauf ausgerichtet war, zu klären, welche Interpretation der verfügbaren Daten richtig ist, stimmen die Ergebnisse uns doch bedenklich, da sie annehmen lassen, dass finanzielle Interessenkonflikte die Schlussfolgerungen einer Übersichtsarbeit beeinflussen können.“ So sei auffällig, dass industriell geförderte Studien oft über einen fehlenden Zusammenhang zwischen dem Konsum von zuckerhaltigen Erfrischungsgetränken und Übergewicht berichteten, obwohl dies im Widerspruch zu den Ergebnissen der Originalarbeiten stehe, erklären die Autoren weiter.

Das DIfE kommt zum Schluss, dass wissenschaftliche Aussagen, die auf industriell geförderte Studien zurückgehen, möglicherweise Ungenauigkeiten beinhalten. Ein Ausrufezeichen, bei dem man sehr genau hinschauen muss. Nicht zuletzt, weil Studien auch die Grundlage für politische Entscheidungen darstellen – auch im Bereich Lebensmittel und Prävention ernährungsbedingter Krankheiten.

Harald Seitz, www.aid.de

Weitere Informationen:

aid-Heft „Fruchtsäfte und Erfrischungsgetränke“, 56 Seiten, Bestell-Nr. 1373, Preis: 3,00 Euro, www.aid-medienshop.de

wissenschaftlicher Artikel:
www.plosmedicine.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pmed.1001578

Kohlenhydrate abends tabu?

Keine Nudeln, keine Kartoffeln und bloß kein Brot – hilft der abendliche Verzicht auf Kohlenhydrate beim Abnehmen? „Im Grunde gibt es dazu nur zwei Studien“, informierte Dr. Anette Buyken von der Universität Bonn auf der Fachtagung des Verbands für Unabhängige Gesundheitsberatung e. V. (UGB) in Gießen.

In der einen Studie hätten übergewichtige Frauen eine zweiwöchige strikte Diät mit 1.000 Kalorien pro Tag und abends Mahlzeiten ohne Kohlenhydrate befolgt und dabei mehr Gewicht verloren als die Vergleichsgruppe. Aber wie so häufig in der Wissenschaft gebe es auch hier eine zweite Studie, die genau das Gegenteil zeige: Bei der Abnehmgruppe, die über sechs Monate hinweg Kohlenhydrate hauptsächlich am Abend zu sich nahm, waren die Gewichtsverluste größer als bei denjenigen, die Kohlenhydrate über den ganzen Tag verteilt zu sich nahmen.

Die Fähigkeit, den Blutzuckerspiegel nach Aufnahme von Kohlenhydraten in der Norm zu halten, unterliegt dem zirkadianen Rhythmus, sprich unserer inneren Uhr. „In Bezug darauf könnte es sinnvoll sein, Kohlenhydrate am Abend einzuschränken“, räumte Anette Buyken ein. Möglicherweise könne der Insulinstoffwechsel davon profitieren. „Aber dies sollte besser erforscht werden, bevor man es der Bevölkerung empfiehlt“.

„Wenn wir uns bemühen, mehr Kohlenhydrate zu essen, ist das nicht unbedingt mit einem Nutzen belegt“, so die Auffassung von Buyken. Eine Reihe neuerer Studien spricht eher dafür, weniger Kohlenhydrate auf den Teller zu bringen.

Mehr oder weniger Kohlenhydrate – das wird fast schon zur Frage von „Sein oder nicht Sein“ stilisiert, so leidenschaftlich wird in den Medien, aber auch in der Wissenschaft darüber diskutiert. „Wenn wir über Kohlenhydrate reden, sollten wir weniger über die Quantität als über die Qualität von Kohlenhydraten reden“. Das sähe Ernährungswissenschaftlerin Buyken als Kernbotschaft an die Verbraucher lieber.

Kinder beispielsweise, die in der Pubertät weniger blutzuckersteigernde Kohlenhydrate zu sich nehmen, verbessern im jungen Erwachsenenalter ihre Insulinsensitivität, das ist die Empfindlichkeit der Körperzellen gegenüber Insulin, und haben somit langfristig eine geringeres Risiko für einen Typ-2-Diabetes. Das konnte Buyken im Rahmen der in Dortmund durchgeführten DONALD-Studie nachweisen.

Die Qualität von Kohlenhydraten lässt sich nicht nur am Vollkornanteil, sondern auch am so genannten glykämischen Index, kurz GI, festmachen. Dieser beschreibt, wie stark ein kohlenhydratreiches Lebensmittel den Blutzucker erhöht. Noch fehlen wissenschaftlich harte Fakten, die den Index in alle Richtungen absichern.

Doch die Tatsache, dass sich bereits kleine GI-Änderungen positiv auf den Insulinstoffwechsel und vermutlich viele weitere Erkrankungen auswirken, spricht laut Buyken dafür, kohlenhydratreiche Lebensmittel nach ihrem glykämischen Index auszuwählen. Als günstig erweisen sich hierbei Pasta, sprich Nudeln, Basmati-, Parboiled- oder Naturreis, kernige Müslis mit getrockneten Früchten und Nüssen, Hülsenfrüchte, heimisches Obst und Gemüse – und wenn Brot, dann Vollkornbrot aus ganzen Körnern.

Irmingard Dexheimer, www.aid.de

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