Schlagwort-Archiv: Universität Bonn

125 Jahre Germanistik an der Universität Bonn

Mit einem umfangreichen Programm feiert die Universität Bonn den 125. Jahrestag der Gründung des Germanistischen Seminars. Neben einer Festveranstaltung am 31. Oktober sind gleich zwei studentische Ausstellungen Teil der Feierlichkeiten, die vom heutigen Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft der Universität Bonn organisiert wird.

Der Altgermanist und Sprachwissenschaftler Wilhelm Wilmanns hatte vor 125 Jahren die Gründung eines Germanistischen Seminares an der Universität Bonn mit Erfolg betrieben. Deutsche Sprache und Literatur wurde bereits seit Gründung der heutigen Universität 1818 gelehrt und erforscht, etwa von August Wilhelm Schlegel (1767-1845), dem ‚Urvater‘ der Romanistik Friedrich Dietz (1794-1876), dem Rhetoriker Johann Friedrich Delbrück (1772-1748) oder dem selbst dichtenden Karl Simrock (1802-1876).

Eine Festveranstaltung mit hochkarätigen Vorträgen lockt am Donnerstag, 31. Oktober, ab 9:30 Uhr in den Festsaal des Uni-Hauptgebäudes (1. Stock). In seinem Festvortrag referiert Prof. Dr. Norbert Oellers ab 9:45 Uhr über die ersten 75 Jahre der Germanistik in Bonn. Um 11:30 Uhr findet die Präsentation und Eröffnung der begleitenden Ausstellungen statt. Um 14.30 Uhr referiert Rektor Prof. Dr. Jürgen Fohrmann unter dem Titel „Über Form“, 15:30 Uhr folgt Prof. Dr. David E. Wellbery, Chicago, mit „Die Idee der Literaturwissenschaft“. Den Abschluss bildet der Vortrag von Prof. Dr. Peter-André Alt, Berlin, um 17 Uhr mit einer „Lobrede auf die Philologie“.

Gleich zwei Ausstellungen begleiten das Institutsjubiläum:

Im neuen Universitätsmuseum präsentieren Studierende und Dozentinnen der Germanistik die Ausstellung „Thomas Kling – geschmolzener und / wieder aufgeschmo- / lzener Text“. Sie ist von 31. Oktober 2013 bis 7. Februar 2014 im Universitätsmuseum Bonn, Regina-Pacis-Weg 1, zu sehen. Die Schau wurde in Zusammenarbeit mit der Stiftung Hombroich, dem Thomas Kling Archiv und dem WDR konzipiert und wird unterstützt durch die Kunststiftung NRW und die Philosophische Fakultät der Universität Bonn.

Am Samstag, 2. November, 17 Uhr, wird die studentische Ausstellung „125 Jahre Germanistik in Bonn“ in der Universitäts- und Landesbibliothek, Adenauerallee 39-41, feierlich eröffnet. Sie beschreibt die Fachgeschichte von den Anfängen über erste Professuren und die Seminargründung bis hin zur Ausdifferenzierung in ältere und neuere Literaturwissenschaft. Bonner Forschungsschwerpunkte wie das Nibelungenlied, Walther von der Vogelweide und Sprachgeschichte werden ebenso beleuchtet wie das dunkle Kapitel der Bonner Germanistik im Nationalsozialismus. Weitere Themenschwerpunkte bilden ferner die fünfziger und sechziger Jahre und die Studentenproteste. Die Ausstellung in der ULB ist bis zum 31. März 2014 zu sehen.

Weitere Informationen: http://www.germanistik.uni-bonn.de

 

Uni Bonn am Nachweis des Higgs-Teilchens beteiligt

Der Nobelpreis für Physik 2013 wurde an Francois Englert (Brüssel) und Peter Higgs (Edinburgh) für ihre Theorie vergeben, die erklärt, wie Elementarteilchen Masse erhalten. Die Theorie wurde vor fast 50 Jahren entwickelt. Die Auszeichnung hat auch damit zu tun, dass die Theorie durch die Entdeckung des nach Peter Higgs benannten Higgs-Bosons im vergangenen Jahr durch die Experimente ATLAS und CMS am Europäischen Zentrum für Teilchenphysik CERN in Genf eindrucksvoll bestätigt wurde. Daran waren auch Physiker der Universität Bonn beteiligt.

An den Messungen mit dem Großdetektor ATLAS wirken auch Physiker der Universität Bonn als größte deutsche Gruppe mit den Professoren Ian C. Brock, Klaus Desch, Jochen Dingfelder und Norbert Wermes mit. Der in Bonn maßgeblich entwickelte Pixeldetektor von ATLAS ist gewissermaßen eine Lupe für den Urknall. Er sitzt unmittelbar an der Kollisionszone der in dem LHC-Beschleuniger zusammenprallenden Protonen. Die Bonner Forscher arbeiteten an der Suche nach dem Higgs-Teilchen unmittelbar mit.

Das Higgs nimmt in der durch viele Experimente überprüften Theorie der Elementarteilchen eine Schlüsselrolle ein. Es hängt unmittelbar mit der Art und Weise zusammen, wie Elementarteilchen Masse erhalten, nämlich durch Wechselwirkung mit dem von Englert und Higgs postulierten Higgs-Medium. Der Effekt ist der gefühlten Bewegungseinschränkung ähnlich, wenn man sich durch ein Medium bewegt. Wenn man sich zum Beispiel durch Luft bewegt, „fühlt man sich leichter“ als wenn man zum Beispiel durch Wasser oder gar zähen Honig schreitet. Ein ähnliches Konzept liegt dem „Higgs-Mechanismus“ zugrunde. „Das Higgs-Teilchen ist eine unmittelbare Konsequenz dieses theoretischen Konzeptes. Seine Entdeckung ist eine wunderbare Bestätigung der Theorie, die jetzt durch den Nobelpreis gewürdigt wird“, sagt Prof. Wermes.

Die Experimente ATLAS und CMS veröffentlichten die Entdeckung des Higgs-Teilchens im Juli 2012 basierend auf einer Menge von Vierhundert Tausend Milliarden aufgenommenen Reaktionen der kollidierenden Protonen an dem Beschleuniger LHC (Large Hadron Collider), bei denen eine Handvoll der extrem selten auftretenden Higgs-Teilchen mit komplizierter Experimentiertechnik herausgefischt wurden. Das Higgs-Teilchen ist so selten wie ein Stern unter allen Sternen der Milchstraße. Um es aus der Vielzahl der Reaktionen herauszufiltern, spielte der erwähnte Pixeldetektor eine maßgebliche Rolle.

Mittlerweile wurde die Zahl an analysierten Kollisionen verfünffacht. Mit der erhöhten Menge konnte überprüft werden, ob weitere Eigenschaften des Higgs-Teilchens den theoretischen Vorhersagen entsprechen. „Bis jetzt sieht es jedenfalls so aus, was die Motivation, den Nobelpreis an Englert und Higgs zu vergeben, sicherlich befördert hat“, sagt Prof. Desch. Prof. Brock ergänzt: „Dennoch wissen wir aber bereits, dass das Modell für die vollständige Erklärung der Teilchenwelt nicht ausreicht. Dies macht die kommenden Jahre mit dem ab 2015 bei doppelter Energie und Intensität laufenden LHC-Beschleuniger umso spannender.“

 

Veranstaltungskalender der Universität Bonn

Veranstaltungskalender der Universität Bonn
November 2013

Hier finden Sie eine Übersicht über die öffentlichen Veranstaltungen:

Vorträge

Mittwoch, 06.11.2013, 15:15 Uhr
Messung mechanischer Eigenschaften von menschlichem Gewebe – eine neue Aufgabe für die Kernspintomographie (MRT)
Referent: Prof. Dr. Karl Maier
Physikalisches Institut, Nussallee 12 Hörsaal 1

Donnerstag, 07.11.2013, 19:00 Uhr
Die Tafelberge Venezuelas – Inseln im Nebel
Referent: Dr. Andreas Fleischmann
Nussallee 4, Hörsaal Botanik

Mittwoch, 20.11.2013, 15:15 Uhr
Der Bonner Elektronenbeschleuniger ELSA: Eine Großanlage zur Untersuchung kleinster Strukturen
Referent: PD Dr. Wolfgang Hillert
Physikalisches Institut, Nussallee 12,Hörsaal 1

Mittwoch, 27.11.2013, 15:15 Uhr
Vom Higgs-Boson zur Kosmischen Strahlung: Experimente für Schüler im Netzwerk Teilchenwelt
Referentin: Dr. Barbara Valeriani-Kaminski
Physikalisches Institut, Nussallee 12,Hörsaal 1

Mittwoch, 27.11.2013, 18:00 Uhr
Wickinger am Rhein
Universität im Rathaus
Referent: Prof. Dr. Rudolf Simek
Altes Rathaus, Gobelinsaal, Markt 2

Weitere Veranstaltungen

Montag, 18.11.2013, 17:30 – 20:30 Uhr
2. Bonner Dialog für Cybersicherheit – Außenpolitik im Wandel
Referenten: Michael Hange, Bundesminister a.D. Dr. Klaus Kinkel, Dr. Thomas Kremer, Prof. Dr. Peter Martini, Prof. Dr. Michael Meier (Moderation)
Deutsche Telekom (Zentrale), Friedrich-Ebert-Allee 140,
Ansprechpartner: Prof. Dr. Michael Meier, Informatik IV – Kommunikation und Vernetzte Systeme, Tel: 0228/7354-249
www.fkie.fraunhofer.de/bdcs

Uni Bonn: www.uni-bonn.de

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