Wisent, Wolf und Waschbär wieder heimisch: Augen auf beim Waldspaziergang

Wer sich zu einem Waldspaziergang aufmacht, begibt sich mehr oder weniger bewusst in eine Vielzahl „ökologischer Nischen“, die einem breiten Spektrum von Lebewesen einen Lebensraum bietet. Dazu gehören viele Pflanzen, Pilze und Tierarten. Bei Waldtieren denken wir meist an Säugetiere – ob Fuchs, Reh oder Hirsch. Diese Tiere können wir sogar manchmal im Wald beobachten. Neben den bekannten und heutzutage häufig anzutreffenden Säugetierarten gibt es aber auch einige Arten, die entweder wieder langsam in deutsche Wälder zurückkehren oder sich hier neu ansiedeln.

Die großen Pflanzenfresser wie der Auerochse oder der Wisent (Europäischer Bison) wurden in Mitteleuropa bereits vor mehreren Jahrhunderten durch den Menschen ausgerottet. 2013 wurde im Rothaargebirge in Nordrhein-Westfalen eine kleine Wisentherde wieder ausgewildert. Auch der Wolf als Vertreter der größeren Raubtiere ist in Mitteleuropa langsam wieder auf dem Vormarsch und dringt vom östlichen Deutschland immer weiter nach Westen vor. Inzwischen leben in Deutschland vermutlich wieder 25 bis 30 Wolfsrudel.

Die Wildkatze und auch (wieder) der Luchs sind in einigen großen Waldgebieten der Mittelgebirge anzutreffen. Da sie jedoch äußerst vorsichtig sind, bleiben sie in freier Wildbahn nahezu unsichtbar. Besonders die Wildkatze lebt so versteckt, dass sie vielerorts als ausgestorben galt. Erst in letzter Zeit wurde sie mit genetischen Nachweismethoden vermehrt wieder nachgewiesen. Zu den zurückgekehrten Tierarten gehört auch der Europäische Biber, der nahezu verschwunden war. Dank umfangreicher Auswilderungen ist der Nager nun wieder insbesondere in Ostdeutschland und Bayern häufig anzutreffen. Obwohl er eigentlich Wasserläufe besiedelt, ist er ein Waldbewohner, da er für den Dammbau vor allem Bäume von Weichholzauen nutzt. Wasser mag auch der größte in der Familie der Hirsche, der Elch, sehr gerne. Unter den Wald-Lebensräumen bevorzugt er die Sumpfwälder. Auch In Deutschland kann man ihn vereinzelt finden, zum Beispiel in Brandenburg und in Bayern.

Neben den zurückkehrenden Säugetierarten verbreiten sich inzwischen auch neue Arten in deutschen Wäldern. Zu ihnen gehört der Waschbär, der sich von zwei Gebieten weiter ausbreitet: Von einem Ausbreitungszentrum im nördlichen Hessen, wo vor gut 75 Jahren einige Tiere freigelassenen worden waren, und von einem Ausbreitungszentrum im östlichen Brandenburg. Da er sich als typischer Allesfresser außerordentlich gut anpassen kann, hat er bereits große Teile Mitteleuropas als Lebensraum erobert. Auch der Marderhund ist auf seinem Ausbreitungsweg von Osteuropa her inzwischen in unseren Wäldern zu finden.

Heike Stommel, Rainer Schretzmann, www.aid.de

Weitere Informationen:
aid-Heft „Wald-Lebensräume“, Bestell-Nr. 1550, 6,50 Euro, www.aid-medienshop.de

Cakepops, Cupcakes und Omas Klassiker: Backen liegt im Trend

Sie sind süß, klein und lecker – der neue Hit bei Naschkatzen sind Cakepops. Diese „Kuchenlollis“ sind hübsch verzierte Kunstwerke am Stiel, bei deren Gestaltung der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind. Als Teig eignet sich ein einfacher Rührteig, der nach dem Backen zerbröselt und mit Frischkäse gemischt wird. Für runde Cakepops werden kleine Bällchen geformt und kalt gestellt. Der Stiel wird mit Kuvertüre am Teig befestigt und eisgekühlt, bevor eine feine Glasur den Abschluss bildet. Schokolade-, Baileys-, Karamell- und fruchtige Lemon-Cakepops – da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Nach dem Vorbild des bekannten Schiebeeis aus den 1980er Jahren, kann ein Push Up-Cakepop gestaltet werden. Dazu werden in die passenden Formen mehrere Schichten Kuchen, Sahnecreme, aber auch Früchte gefüllt und verziert.

Muffins dagegen sind in deutschen Küchen bereits fester Bestandteil. Die kleinen Kuchen aus den USA gibt es in allen Variationen, süß und pikant. Ein Tipp: Feuchte und trockene Zutaten immer getrennt voneinander mischen. Ei und Öl werden schaumig geschlagen, und Mehl, Backpulver oder Natron und Zucker in einer anderen Schüssel verrührt. Erst dann die flüssigen Zutaten zur Mehlmischung geben und vermengen. Dann kann der Teig in Backförmchen oder in ein Muffinblech mit den passenden Vertiefungen gefüllt werden. Wird die Form nach dem Einfetten kurz ins Gefrierfach gestellt, lassen sich die fertigen Muffins besser lösen. Etwas aufwändiger sind die liebevoll dekorierten Cupcakes: Die feinen Zuckertörtchen mit einer Haube aus Creme oder Sahne eignen sich als ganz persönliches Mitbringsel für festliche Anlässe, aber auch als Hingucker für die Kaffeetafel.

Neben Neuheiten aus den USA sind auch deutsche Klassiker wie Gugelhupf, Marmorkuchen, Schwarzwälder Kirschtorte und Käsekuchen gefragt. Sie werden momentan neu entdeckt und mit anderen Zutaten kombiniert. So bekommt der Gugelhupf aus Omas Kochbuch mit Mohn und Eierlikör oder Beerenfrüchten eine besondere Note. Selbst Modetorten aus den 1990er Jahren wie „Fantaschnitten“ und „Maulwurftorte“ oder die Kekstorte „Kalter Hund“ erfreuen sich nach wie vor in deutschen Küchen großer Beliebtheit.

Heike Kreutz, www.aid.de

Mit Kichererbsen den Orient genießen

Die Kichererbse sorgt für Abwechslung auf dem Speiseplan. Vor allem in der orientalischen und mediterranen Küche dürfen die gesunden Hülsenfrüchte nicht fehlen. Im Nahen Osten wird aus Kichererbsen und Sesammus ein köstlicher Brotaufstrich hergestellt: das „Hummus“. Die Menschen im arabischen Raum kombinieren die runzeligen „Erbsen“ meist mit Couscous, während die Spanier sie zu einem köstlichen Eintopf (Ropa vieja) verarbeiten. Die bei uns bekannteren würzigen Falafel-Bällchen sind dagegen eine türkische Spezialität.

Immer häufiger werden die fein-aromatischen Hülsenfrüchte auch in der deutschen Küche verwendet. Sie sind mehligkochend, behalten aber auch im gegarten Zustand ihre Form. Das nussige Aroma passt zu Suppe, Aufläufen, Reis- und Currygerichten. Auch im Salat und als Beilage zu Fleisch und Meeresfrüchten sind sie ein Genuss. Das Mehl kann als Basis für Brot, Pizzateig oder süße Backwaren verwendet werden.

Kichererbsen (Cicer arietinum) gehören zur Familie der Schmetterlingsblütler und sind mit der Erbse nicht näher verwandt. Die deutsche Bezeichnung bedeutet interessanterweise Erbse-Erbse, da „kicher“ auf das lateinische Wort „cicer“ für Erbse zurückgeht. Die Samen der Hülsenfrüchte haben eine kantige, unregelmäßige Form und sind eine gute Alternative zu üblichen Sättigungsbeilagen wie Nudeln oder Kartoffeln. Sie enthalten reichlich Ballaststoffe, wertvolles Eiweiß, B-Vitamine, Vitamin A, C und E sowie die Mineralstoffe Eisen, Zink und Magnesium.

Im Handel sind meist die rundlichen, beige-gelben Kichererbsen aus dem Mittelmeerraum erhältlich. Getrocknete Erbsen müssen vor dem Garen mindestens zwölf Stunden, am besten über Nacht, in Wasser eingeweicht werden. Das Einweichwasser sollte man entsorgen, da es Bitterstoffe enthält. Die oben schwimmenden Exemplare werden aussortiert, denn sie würden beim Kochen hart bleiben. Die Garzeit beträgt 30-120 Minuten. Schneller geht es mit vorgegarten Dosenerbsen, die nur kurz mitgekocht werden. Trockenerbsen sind aber geschmacklich die bessere Wahl.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.was-wir-essen.de/abisz/huelsenfruechte_soja_keimlinge.php

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