Quinoa: Neue Sorten für den europäischen Markt

Einst eroberte eine unansehnliche Erdknolle unsere Äcker und Teller: die Kartoffel. Nun schickt sich eine weitere Kulturpflanze aus Südamerika an, zum Schlager in Europa zu werden: Quinoa – auf Deutsch die Reismelde. Sie gedeiht in Peru und Bolivien auch noch oberhalb von 4.000 Metern und ist schon lange nichts mehr nur für Zöliakie-Patienten, sondern avanciert zu einer köstlichen „Sättigungsbeilage“.

Niederländischen Wissenschaftlern der Universität Wageningen ist es nun gelungen, letzte Hürden zu überwinden, die bisher der Gunst der Verbraucher im Wege standen: der hohe Saponingehalt. Saponin ist ein bitterer Inhaltsstoff, der die Pflanze vor Schädlingen schützt und bisher nur durch Schälen und die weitere Verarbeitung reduziert werden konnte. Dank der Forschungen sind nun drei neue Sorten auf den Markt gebracht worden, die nicht mehr auf die Tageslichtlänge der Äquatorregion angewiesen und zudem frei von Bitterstoffen ist. Alleine in Frankreich wird Quinoa auf rund 20.000 Hektar angebaut und auch in den Niederlanden ist sie auf dem Vormarsch. Interessant sind die neuen Quinoa-Sorten auch für Baynahrung, für die herkömmliche Sorten bisher zu bitter waren.

Botanisch gesehen ist Quinoa kein Getreide und wird deshalb als Pseudogetreide bezeichnet. Es ist als Fuchsschwanz-Gewächs nah verwandt mit dem „Melde“ genannten „Weißen Gänsefuß“. Gegenüber dem lästigen Unkraut bringt Quinoa aber eher nützliche Eigenschaften mit: Durch seine Verträglichkeit gegenüber hohen Salzgehalten im Boden wird der Anbau auch dort möglich, wo landwirtschaftliche Nutzflächen wegen Versalzung, beispielsweise wurden, beispielsweise durch unsachgemäße Beregnung. Derzeit arbeiten die Wissenschaftler an weiteren günstigen Eigenschaften, wie eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Mehltau und eine rötliche Farbe, die die Verbraucher bereits von den süd-amerikanischen Sorten gewöhnt sind. Proteinreich und glutenfrei – Quinoa hat schon jetzt einen „Hip-Status“ erreicht.

Friederike Heidenhof, www.aid.de

55 Prozent der Ackerfläche wird zum Anbau von Getreide genutzt

Im Jahr 2014 bleibt die Fläche, die in Deutschland als Ackerland genutzt wird, mit 11,9 Millionen Hektar im Vergleich zu den Vorjahren konstant. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, verwenden die Landwirte den größten Anteil der Ackerfläche mit 6,5 Millionen Hektar (55 %) weiterhin für den Anbau von Getreide.

Die Anbaufläche von Weizen ist gegenüber dem Jahr 2013 von 3,1 Millionen Hektar auf 3,2 Millionen Hektar angestiegen. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um Winterweizen. Im Jahr 2014 entspricht das 27 % der gesamten Ackerfläche. Damit bleibt der Winterweizen die wichtigste Getreideart und bedeutendste Feldfrucht insgesamt. Der Anbau von Roggen und Wintermenggetreide verliert hingegen an Bedeutung. Die Anbaufläche sank gegenüber dem Jahr 2013 um 19 % von 784 600 Hektar auf 636 300 Hektar. Die größten Flächenverluste gab es in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Gerste wird wie im Vorjahr auf einer Fläche von 1,6 Millionen Hektar angebaut.

Die Anbaufläche von Hülsenfrüchten ist von 74 700 Hektar auf 93 400 Hektar im Jahr 2014 deutlich angestiegen (+ 25 %). Der Abwärtstrend, der sich in letzten Jahren abzeichnete, wird damit unterbrochen und das Anbauniveau des Jahres 2010 fast wieder erreicht. Die größten Flächenzuwächse an Hülsenfrüchten meldeten Sachsen-Anhalt, Bayern und Brandenburg.

Hackfrüchte werden auf 624 400 Hektar Ackerland angebaut. Das sind 19 100 Hektar mehr im Vergleich zum Vorjahr (+ 3 %). Die Anbaufläche von Kartoffeln ist hierbei von 242 800 Hektar auf 245 100 Hektar nur leicht angestiegen. Kartoffeln sind damit hinter Zuckerrüben die zweitgrößte Position unter den Hackfrüchten. Die Zuckerrübenfläche legte um 5 % auf 374 400 Hektar zu.

Die Anbaufläche für Gemüse, Erdbeeren und andere Gartengewächse stieg von rund 132 000 Hektar auf 137 300 Hektar im Jahr 2014 nach nahezu konstanten Anbauflächen in den Vorjahren.

Auf 24 % des Ackerlandes bauen die Landwirte im Jahr 2014 Pflanzen zur Grünernte an (2,8 Millionen Hektar). Hier bleibt der Silomais mit knapp 2,1 Millionen Hektar die wichtigste Kultur und ist mit einem Anteil von 18 % an der gesamten Ackerfläche die zweitwichtigste Ackerfrucht in der Landwirtschaft.

Die Fläche für Handelsgewächse beträgt 1,5 Millionen Hektar, darunter 1,4 Millionen Hektar Winterraps. Damit sinkt der Winterrapsanbau im Vergleich zum Vorjahr um 4 %. Er bleibt jedoch im Jahr 2014 die bedeutendste Ölfrucht und erreicht mit einem Flächenanteil von 12 % am gesamten Ackerland den dritten Platz beim Anbau auf dem Ackerland in Deutschland.

Die Fläche, die brachliegt, ist von 198 900 Hektar im Jahr 2013 auf 189 500 Hektar (2 % des Ackerlandes) und damit um 5 % gesunken.

Quelle/Text: Statistisches Bundesamt, www.destatis.de

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