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Fünf Konsummuster bei Lebensmitteleinkäufen

(aid) – Wenn unterschiedliche Analyseverfahren zum gleichen Ergebnis kommen, dann spricht das für deren Qualität. So gesehen in einer Studie von Professor Dr. Silke Thiele und M. Sc. Jonas Peltner von der Christian-August-Universität in Kiel, die sie anlässlich des Symposiums „Die Landwirtschaft im Spiegel von Verbrauchern und Gesellschaft“ der Edmund-Rehwinkel-Stiftung in Berlin vorstellten. Die Wissenschaftler haben Daten des Haushaltspanels der Gesellschaft für Konsumforsuchung um eigene Indikatoren zu Gesundheit und Convenience ergänzt und mittels Cluster- und Faktorenanalyse fünf grundlegende Konsummuster für den Einkauf von Lebensmitteln identifiziert.

Die größte Gruppe mit rund 30 Prozent sind Haushalte, die den untersuchten Faktoren wie Einkauf von stark verarbeiteten Lebensmitteln (Convenience) oder von Bio- oder Fair-Trade-Produkten relativ wenig Wert beimessen. Besonders bemerkenswert an dieser Gruppe ist ihre Abweichung zwischen Einstellung und Verhalten in Bezug auf eine gesunde Ernährung. Sie halten sie zwar für wichtig, kaufen aber nicht entsprechend ein.

In der zweiten Gruppe, die etwa ein Viertel der Haushalte ausmacht, ist das genau umgekehrt. Hier stimmen Denken und Handeln überein. Die Wahrscheinlichkeit, dieser Gruppe anzugehören, steigt übrigens mit zunehmendem Alter.

Jeder fünfte Haushalt gehört der dritten Gruppe an. Hier geben die Einkäufer überdurchschnittlich viel für Convenience-Produkte aus und achten auf geringe Preise. Öko-Lebensmittel oder Regionalität sind ihnen nicht wichtig. Männliche Singles sowie Familien mit Kindern der mittleren Altersgruppe gehören oft dazu. Es finden sich viele Personen mit unterdurchschnittlichem Einkommen, Teil- und Vollzeitarbeit sind oft anzutreffen. Der Zeitfaktor spielt für sie beim Thema Lebensmittelkonsum eine wichtige Rolle.

In der vierten Gruppe finden sich Intensivkäufer von Bio- und Fair-Trade-Produkten. Sie geben relativ viel Geld für Lebensmittel aus, haben eine Vorliebe für naturbelassene und regionale Lebensmittel. Ethische Aspekte haben hier eine besondere Bedeutung. Die Gruppe ist jedoch klein und stellt nur rund vier Prozent der Haushalte dar. In dieser Gruppe sind oft weibliche Singles zu finden. Die Chance der Zugehörigkeit steigt mit höherer Bildung.

In der fünften Gruppe (22 Prozent der Haushalte) wird Bio eher gelegentlich gekauft, jedoch sind die Ausgaben für regionale und gentechnikfreie Lebensmittel relativ hoch. Hier gibt es eine deutliche Beziehung zum Lebensalter. Ältere Personen legen offensichtlich mehr Wert auf ethische oder soziale Aspekte beim Einkauf. Auch Familien mit Kindern unter sechs Jahren sind hier häufiger anzutreffen.

Was bleibt festzuhalten? Etwa ein Viertel der Haushalte berücksichtigt ethische Kriterien beim Einkauf, hat eine positive Einstellung zu regionalen und gentechnikfreien Lebensmitteln. Beim Einkauf werden auch wegen des guten Einkommens höhere Preise akzeptiert. Gesunde Ernährung spielt nur eine durchschnittliche Rolle, insgesamt gesehen jedoch bei rund drei Viertel der Haushalte in Deutschland. Ebenfalls in rund drei von vier Haushalten sind niedrige Preise beim Lebensmitteleinkauf wichtig. Aber immerhin ein Viertel der Haushalte ist bereit, durchaus mehr Geld für gutes Essen auszugeben.
Dr. Martin Heil, www.aid.de

„Nichts und Etwas“

Installation "Täuschung?" von Birgit Rehsies. Foto: Birgit Rehsies
Installation „Täuschung?“ von Birgit Rehsies.
Foto: Birgit Rehsies

Zeitgenössische Kunst

Lage (lwl). „Nichts gibt es nicht, und etwas ist immer“ – zu diesem Motto haben 16 Künstlerinnen des Vereins für aktuelle Kunst Minden-Lübbecke gearbeitet. Die Ergebnisse zeigt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in einer Schau in seinem Ziegeleimuseum in Lage. Zur Ausstellungseröffnung lädt der LWL am Sonntag (31.5.) um 15 Uhr alle Kunstinteressierten in die Villa Beermann, das ehemalige Fabrikanten-Wohnhaus auf dem Gelände des LWL-Industriemuseums, ein. Der Eintritt ist frei.

Die Ausstellung ist die Fortsetzung einer Reihe von Projekten, die 1997 begann. Unter anderem arbeiteten die Künstlerinnen schon zu den Themen Stühle, Paravents, Schattenfänger, „Hauptsache Grün und Haut“. Jetzt haben sie sich mit den Fragen „Wie kann das Nichts künstlerisch sichtbar werden?“ und „Was ist eigentlich Nichts?“ beschäftigt.

Die Antworten zeigen eine große Vielfalt: Das Spektrum reicht von Skulpturen über Acrylbilder bis zu Installationen. Und auch das Gedankengerüst hinter den einzelnen Arbeiten ist breit angelegt. Rita Oremek thematisiert zum Beispiel den wissenschaftlichen aber auch den symbolischen Begriff „Schwarzes Loch“. Bettina Bradt greift den Komplex „Vertreibung und Neuanfang“ auf. Ihre Mutter wurde 1946 aus Schlesien vertrieben. Fast das gesamte Hab und Gut musste sie zurücklassen und nur wenige Habseligkeiten konnte sie mitnehmen. Die Installation „Nichts mitgenommen – Etwas begonnen“ besteht nur aus einem Koffer, ein paar Fotos, Briefen und Dokumenten.

Birgit Rehsies geht in ihrer Installation „Täuschung?“ der Frage nach, wie Dinge von Etwas zu Nichts werden. Verpackungsband aus Kunststoff ist nach dem Einsatz als Paketsicherung wertlos geworden, also „nichts“. Aber ist es dann wirklich nichts? Oder doch etwas, nur anders?

Die teilnehmenden Künstlerinnen sind: Bettina Bradt, Inge Therese Dietrich, Ursula Gebert, Ester Hansen, Manuela Johne-Sander, Friedl Lapp, Isolde Merker, Rosita Oremek, Heidi Pfleiderer, Birgit Rehsies, Regine Rinke, Susanne Sander, Lieselotte Scherer, Annelene Schulte, Ulrike Voegele und Gudrun Wenz.

„Nichts und Etwas“
Ausstellung des Vereins für aktuelle Kunst Minden-Lübbecke
31.5.-27.9.2015
LWL-Industriemuseum I Ziegeleimuseum Lage
http://www.lwl-industriemuseum.de

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