Bakterien als Leibwächter für Nutzpflanzen

Umweltfreundlicher Pflanzenschutz

(aid) – Das Austrian Centre of Industrial Biotechnology arbeitet an einer umweltfreundlichen Alternative zu chemischen Pflanzenschutzmitteln. Natürliche Bakterien bewahren Nutzpflanzen vor Schädlingen, fördern Wachstum und Widerstandsfähigkeit. Fünf Industriebetriebe sind aktuell an dem Projekt beteiligt.

Foto: fotolia.com/ DJ Plewka
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In manchen Gebieten sind Nutzpflanzen extremen Bedingungen wie Trockenheit, übersalzten Böden und Nährstoffmangel durch den Einsatz von Monokulturen ausgesetzt. Trotz Pflanzenschutzmitteln kommt es häufig zu Ernteausfällen. Die Wissenschaftler des acib haben gemeinsam mit der Technischen Universität Graz Bakterien gesucht, die unter solchen Voraussetzungen ideal mit den Pflanzen zusammenwirken. Dabei sind sie in der Umgebung von Moosen und Flechten fündig geworden. Denn Moose vertragen saure Böden und Nährstoffmangel, während Flechten UV-Licht und Trockenheit gut aushalten können.

Ausgewählte Bakterienpopulationen werden gezielt im Labor verbessert und mit „Fangpflanzen“ in Nachbarschaft gebracht. Diese Pflanzen suchen sich gezielt Bakterienarten aus, die ein optimales Wachstum ermöglichen. Die Wissenschaftler wollen ein kommerzielles Produkt entwickeln – einen Samen, der von einer „Bakterienhülle“ umgeben ist und auf dem Acker ausgebracht wird. Geeignete Nutzpflanzen können Mais, Raps, Tomate, Hirse oder Zuckerrübe sein. Während die Saat keimt, vermehren sich die Mikroorganismen. Die Bakterienarten Pseudomonas poae und Stenotrophomonas rhizophila sind vielversprechend. So fördert Stenotrophomonas das Wachstum von Nutzpflanzen in der salzigen Steppe von Usbekistan.
Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.acib.at/bodyguards-for-precious-seeds/

aid-Heft „Biologischer Pflanzenschutz“, Bestell-Nr. 1030, Preis: 4,00 Euro
www.aid.de/shop/shop_detail.php?bestellnr=1030

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