Mit Zink und Cadmium verseuchte Böden in Südamerika bekommen Hilfe. Die dort heimische Pflanze Gomphrena claussenii aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse ist extrem widerstandsfähig gegenüber Schwermetallen. Das haben Wissenschaftler der Universitäten Wageningen (Niederlande) und Lavras (Brasilien) herausgefunden. Sie waren auf der Suche nach einheimischen Pflanzen, die gut auf kontaminierten Böden wachsen, aber auch große Mengen der Schwermetalle speichern. Heimische Pflanzen mit diesen Eigenschaften sind zu bevorzugen, um zu verhindern, dass fremde (invasive) Pflanzen eingeführt werden und sich eventuell ungehindert ausbreiten.
Gomphrena claussenii wächst ausgezeichnet in der Nähe von Zinkminen und speichert große Mengen des Metalls in Blättern und Stängeln. Die Wissenschaftler fanden die Pflanze in der Nähe von Zinkminen in Brasilien. Während die verwandte Gomphrena elegans unter den extremen Bodenbedingungen schnell einging, wuchs Gomphrena claussenii gut weiter. Bis zu 30 Mal mehr Zink und Cadmium verträgt Gomphrena claussenii. Der Zinkgehalt in den Blättern beträgt rund 1 Prozent und von Cadmium mehr als 0,1 Prozent. Hauptspeicher für die Schwermetalle sind Blätter und Stängel, die Wurzeln dagegen weniger.
Werden Blätter und Stängel geerntet, bleiben weniger Schwermetalle auf dem Feld bzw. im Boden zurück. Die Wissenschaftler schätzen, dass auf diese Weise 5 bis 15 kg Cadmium pro Hektar aus dem Boden entfernt werden können. Die Pflanze wächst schnell und produziert große Mengen an Biomasse.
Welche Mechanismen für die Speicherung solch großer Mengen an Schwermetallen verantwortlich sind, muss noch weiter erforscht werden, heißt es in einer Mitteilung der Universität Wageningen. Wozu das Erntegut verwendet werden kann, wurde nicht mitgeteilt.