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Stoßdämpfer: Wirkung geht schleichend verloren

Wurde das Auto im Urlaub genutzt? Wenn ja, sicherlich ein weit über den alltäglichen Nutzungsgrad hinausgehender Zustand. Unter Umständen sogar eine Nutzung bis an die Grenzen der zulässigen Belastung. Dann ist der Verschleiß der Bauteile im Auto sicherlich vorhersehbar und gerade bei den Stoßdämpfern ein Grund, genauer hin zu schauen. Denn Stoßdämpfer sind für die Straßenlage und den sicheren Kontakt zur Fahrbahn von entscheidender Bedeutung. Daher ist gerade jetzt eine Überprüfung der Stoßdämpfer wichtig. Einen solchen Stoßdämpfertest bietet TÜV Rheinland in allen 130 Servicestationen bundesweit für 9,90 Euro an.

Defekte Stoßdämpfer erhöhen Unfallrisiko

Sind die Stoßdämpfer defekt, erhöht sich das Unfallrisiko drastisch. „Bei Kurvenfahrten oder Ausweichmanövern bricht das Fahrzeug erheblich eher aus. Der Bremsweg verlängert sich etwa ab Tempo 80 um zwei bis drei Meter, und der gefürchtete Aquaplaning-Effekt setzt viel früher ein“, sagt TÜV Rheinland-Experte Hans-Ulrich Sander. „Außerdem verschleißen die Reifen schneller.“ Auch die Funktionsfähigkeit elektronischer Fahrwerkskomponenten wie ABS (Antiblockiersystem), ASR (Antischlupfregelung) oder ESP (Elektronische Stabilitätskontrolle) wird durch mangelhafte Dämpfer stark beeinträchtigt.

Kontrolle in wenigen Minuten

Der Check bei TÜV Rheinland dauert nur ein paar Minuten, und der Kunde erhält sofort einen Ausdruck des Messergebnisses. Stoßdämpfer haben eine Lebensdauer von 60.000 bis 80.000 Kilometern. Alle 20.000 bis 30.000 Kilometer sollten sie kontrolliert werden. „Bei Fahrzeugen, die im Alltag meist leer unterwegs sind, kann schwere Beladung die Dichtungen der Stoßdämpfer beschädigen“, weiß Sander. Besonders heimtückisch: Der Wirkungsverlust der Dämpfer ist ein schleichender Prozess, der Fahrer gewöhnt sich an das weichere Fahrverhalten seines Autos, bis es irgendwann einmal zu spät ist. Dann fehlen plötzlich die entscheidenden Meter bei einer Notbremsung.

 

Fahren mit Kleinanhängern: Ladung ausreichend sichern

Kleinanhänger für Autos bieten sich für verschiedene Zwecke an. Ob beruflich zum Transport von Arbeitsmaterialien oder privat bei einem Umzug. Manchmal werden die Anhänger Monate lang nicht genutzt. Also vor der Fahrt drauf achten: „Hat der Anhänger noch eine gültige Plakette und für die Straßen zugelassen?“, rät Hans-Ulrich Sander, Kraftfahrt-Experte bei TÜV Rheinland.

„Ist auf dem Anhänger keine gültige Prüfplakette vorhanden, sind Verwarngelder, Punkte in Flensburg und Probleme mit der Haftpflichtversicherung vorprogrammiert“, so Sander weiter. Wer sich einen Autoanhänger ausleiht, muss außerdem sicherstellen, ob seine vorhandene Führerscheinklasse ausreicht, um mit dem Anhänger zu fahren. „Am besten beim Vermieter nachfragen, ob die Klasse B ausreicht oder ob die Klasse BE erforderlich ist“, empfiehlt Sander.

Um zu verhindern, dass der beladene Anhänger beim Bremsen oder in einer Kurve ausbricht, muss die Ladung richtig verstaut und gesichert sein. „Schwere und feste Ladungsteile gehören unbedingt auf den Boden des Anhängers“, erklärt Sander. Außerdem empfiehlt er auf den Boden des Anhängers eine rutschfeste Unterlage zu legen, damit die Ladung an ihrem Platz bleibt. Zudem ist es vorgeschrieben, mit Zurrgurten die Ladung zu sichern. Leichte Frachten wie etwa Laubblätter sollten mit Netzen abgedeckt werden, um zu verhindern, dass diese während der Fahrt aus dem Anhänger geweht werden. Ebenso unerlässlich für die Sicherheit während der Fahrt ist eine gleichmäßige Beladung.

Generell gilt für das Fahren mit Kleinanhängern ein Limit von Tempo 80. Nur wenn verschiedene technische Auflagen erfüllt sind, ist auch Tempo 100 erlaubt. Wenn der Anhänger dennoch ins Schleudern gerät gilt: „Sofort runter vom Gas und abbremsen“, ergänzt Sander.

 

Rettungskarte im Auto: Für Verletzte zählt jede Minute

Nach schweren Verkehrsunfällen beginnt für die Helfer ein Wettlauf mit der Zeit. Jede Minute zählt bei der Bergung von Verletzten. „Deshalb sollte, wenn verfügbar, jeder Autofahrer eine Rettungskarte im Fahrzeug aufbewahren. Sie signalisiert den Feuerwehrmännern bei der Bergung von Unfallopfern, wo sich Kraftstofftank und Batterie befinden, wo Hochvoltkabel oder Gasleitungen verlaufen, wie sie gefahrlos Spreizer oder Rettungsschere an der Karosserie ansetzen können oder welche Vorsichtsmaßnahmen notwendig sind, um Airbags nicht nachträglich auszulösen“, sagt Hans-Ulrich Sander, Kraftfahrtexperte von TÜV Rheinland.

Trotz aller Routine ist es den Hilfskräften in der Kürze der Zeit nicht immer möglich, den exakten Typ oder das Baujahr eines stark deformierten Fahrzeugs zu bestimmen. Hinzu kommt, dass moderne Materialien wie hochfeste Stähle und immer stabilere Autokonstruktionen die Arbeit erschweren.

Obwohl die Zulassungszahlen von Hybrid- und Elektroautos stetig zunehmen und TÜV Rheinland immer mehr entsprechende Schulungen für die Einsatzkräfte durchführt, müssen sich viele Unfallhelfer in der Praxis erst an die technischen Besonderheiten dieser Fahrzeuge gewöhnen. Immerhin liegen da bis zu 450 Volt oder mehr an. Wird das Kabel an der falschen Stelle gekappt, kann es zu schwersten Verletzungen kommen. Ähnliche Vorsichtsmaßnahmen gelten auch für Autos mit Gasantrieb.

Nach den Erfahrungen von Feuerwehr und anderen Hilfsdiensten lässt sich mit der Karte die durchschnittliche Rettungszeit auf ein Drittel verkürzen. Die Rettungsdatenblätter im DIN-A4-Format gibt es mittlerweile für zahlreiche Pkw-Modelle – auch mit alternativen Antrieben. Fast alle Fahrzeughersteller und -importeure bieten die Karte im Internet zum Download an. Um die einzelnen Bauteile besser unterscheiden zu können, ist ein Farbausdruck erforderlich. Außerdem hat jede TÜV Rheinland-Prüfstelle Zugang zu den Datenbanken und kann die Karte für den Kunden ausdrucken. „Der beste Platz für das gefaltete Blatt befindet sich hinter der Sonnenblende auf der Fahrerseite. Hier suchen die Retter in der Regel zuerst nach dem Dokument“, betont TÜV Rheinland-Fachmann Hans-Ulrich Sander.

 

Dynamische Verkehrszeichen: Angaben sind verbindlich

Verkehrsschild bleibt Verkehrsschild – egal ob aus Metall oder als variable Anzeigen einer elektronischen Verkehrsbeeinflussungsanlage. „Die abgebildeten Vorgaben sind für den Kraftfahrer immer verbindlich“, sagt Hans-Ulrich Sander, Kraftfahrtexperte von TÜV Rheinland, und ergänzt: „Wer sich nicht daran hält, muss mit Bußgeldern, gegebenenfalls auch mit einer Anzeige rechnen.“

Auf über 3.100 Kilometern verbessern dynamische Verkehrszeichen bereits den Verkehrsfluss auf deutschen Autobahnen und verringern so gleichzeitig die Umweltbelastungen. Weitere 1.500 Kilometer sollen ebenfalls mit solchen Anlagen bestückt werden. So können bedarfsgerecht Geschwindigkeitsbeschränkungen oder Überholverbote angeordnet, Fahrstreifen gesperrt sowie Seitenstreifen zeitweise freigegeben werden. Ziel ist es, Staus möglichst zu verhindern sowie rechtzeitig vor Gefahrenquellen zu warnen. Außerdem können die Anlagen Umleitungsempfehlungen geben und je nach Verkehrsaufkommen auch die Zufahrt zur Autobahn beeinflussen.

Dynamische Verkehrsanlagen erhöhen Sicherheit

Die Steuerung der dynamischen Verkehrsanlagen erfolgt automatisch per Induktionsschleifen, Infrarotsensoren oder Videoerfassung und auf der Grundlage von Kenngrößen wie Verkehrsaufkommen und Witterungsdaten. Rechner werten die Daten aus und leiten sie an die Polizei weiter, bei Bedarf wird der Verkehrsfunk des Radios entsprechend informiert. Untersuchungen der Bundesanstalt für Straßenwesen belegen, dass sich durch den Einsatz der Verkehrsbeeinflussungsanlagen die Zahl aller Unfälle auf den deutschen Fernstraßen erheblich reduziert. Bei Massenkarambolagen wird die Unfallrate sogar um die Hälfte gesenkt. „Möglich machen dies die angepasste Geschwindigkeit, ein größerer Sicherheitsabstand und die erhöhte Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer. Lieber später, aber dafür sicher ankommen, lautet die Devise“, so TÜV Rheinland-Fachmann Hans-Ulrich Sander.

 

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