Zum Jahreswechsel ließen viele Menschen die vergangenen Monate Revue passieren, dachten über ihr Leben nach und suchten sich gute Vorsätze für die Zukunft. Wie groß die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben ist, zeigt die Stressstudie der Techniker Krankenkasse (TK). Fast jeder Zweite in Deutschland ist glücklich darüber, wie sein Leben verlaufen ist und wo er jetzt steht. 44 Prozent können das nur mit Einschränkungen sagen. Sie sind zwar eigentlich zufrieden, hadern aber mit vielen Entscheidungen und fragen sich oft, ob sie nicht einen anderen Weg hätten einschlagen sollen. Nur sechs Prozent sind unzufrieden und bedauern, dass sie aus ihrem Leben nicht mehr gemacht haben.
TK-Psychologe Heiko Schulz rät: „Gerade zum Jahresende sollte man nicht zu streng mit sich sein. Häufig gehen die eigenen Erwartungen und die Realität auseinander. Wer wirklich unzufrieden ist, sollte sich fragen, welche Faktoren er selbst positiv verändern kann. Dabei ist es wichtig, in kleinen Schritten zu denken und sich nicht zu viel auf einmal vorzunehmen.“ Erstaunlicherweise bedauern vor allem junge Leute zwischen 18- und 25 ihren bisherigen Lebensweg. Ältere ab 66 Jahre sind hingegen überdurchschnittlich zufrieden und ziehen zu rund zwei Dritteln eine positive Bilanz ihres Lebens.
Zwischen den Geschlechtern gibt es kein einheitliches Glück. Während die Mehrheit der Frauen (52 Prozent) zufrieden ist, sind es bei den Männern nur 43 Prozent. Ob Mann oder Frau, alt oder jung: Der größte Quell für Glück und Zufriedenheit sind für die meisten Menschen Familie und Freunde. 91 Prozent der Deutschen bezeichnen Familie und Freundeskreis als starken Rückhalt. Psychologe Heiko Schulz: „Bei Menschen, die zu wenig Zeit für ihr soziales Umfeld haben, leidet die Lebenszufriedenheit besonders stark. Mehr Zeit für Familie und Freunde ist deswegen sicherlich ein guter Vorsatz für das nächste Jahr.“
Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken und mit ihnen bei vielen die Stimmung. Doch wenn das Stimmungstief länger anhält, hat einen nicht nur der Winter kalt erwischt, sondern auch der sogenannte Winterblues. Fast jedem vierten Deutschen (23 Prozent) schlagen Herbst und Winter aufs Gemüt. Dies zeigt die aktuelle Stressstudie „Bleib locker, Deutschland!“ der Techniker Krankenkasse (TK).
Doch auch das Gegenteil trifft auf knapp jeden Zehnten zu. Laternenumzüge, Adventszeit und Plätzchenbacken – es sind vor allem Eltern, die der grauen Jahreszeit besonders viel abgewinnen können. Von ihnen sagt jeder Sechste sogar, dass er sich im Herbst und Winter besonders wohl fühlt. Außerdem sagt knapp die Hälfte aller Deutschen, dass ihre Stimmung nur wenig von der Jahreszeit oder dem Wetter abhängt. Hier zeigen sich aber deutliche Geschlechterunterschiede.
Vom Winterblues besonders betroffen sind Frauen. Jeder dritten Frau macht das zu schaffen, wohingegen es unter den Männern nur jeder Sechste ist. Und die Studie zeigt auch: Wer auf dem Land lebt, leidet in der grauen Jahreszeit mehr als ein Großstädter. Sind die Menschen zudem im Stress, werden sie dünnhäutiger und auch anfälliger für den Winterblues. So sagt jeder Fünfte, dass die dunkle Jahreszeit ihm dann auf die Stimmung schlägt, wenn er ohnehin schon gestresst ist.
Verantwortlich für die triste Stimmung ist vor allem der Lichtmangel. Zum einen produziert der Körper dadurch vermehrt das müde machende Schlafhormon Melatonin. Zum anderen werden weniger Serotonin und Endorphine ausgeschüttet. Und diese Botenstoffe haben eine gewichtigen Einfluss: Sie wirken stimmungsaufhellend auf die Menschen. Wenn sie fehlen, fühlen sich die Betroffenen häufig antriebslos.
„Damit es erst gar nicht so weit kommt, sollte man möglichst oft und unabhängig vom Wetter an die frische Luft gehen“, empfiehlt York Scheller von der TK. „Selbst wenn Wolken am Himmel sind, lohnt sich der Schritt vor die Haustür, um das Licht über die Netzhaut im Auge aufzunehmen.“ Denn erst dadurch wird die Hormonproduktion angekurbelt. Aus diesem Grund helfen auch Solarien nicht weiter, da dieses Licht für die Augen eher schädlich ist.
Wenn man dann noch ein wenig auf seine Ernährung achtet, ist man schon gut gerüstet. Hier hilft es, insbesondere auf eine magnesiumreiche Kost zu achten. Gute Mineralstoff-Lieferanten hierfür sind beispielsweise grünes Gemüse wie Mangold, Spinat oder Feldsalat sowie Trockenfrüchte, Bananen, Reis, Sonnenblumenkerne und sogar Mandeln. Denn Magnesium hilft dem vegetativen Nervensystem und gilt als Schutzfaktor gegen Stress.
Stillzeit und Brei sind gemeistert – und was kommt jetzt? Viele Eltern fragen sich, wie es in Sachen Ernährung weitergeht, wenn ihr Kind aus dem Säuglingsalter heraus gewachsen ist. Ausgewogen und altersgerecht sollen die Kleinen essen, außerdem ist viel Bewegung angesagt. Aber was heißt das im Einzelnen? Als Antwort darauf gibt es jetzt erstmals deutschlandweit einheitliche Empfehlungen.
Diese Handlungsempfehlungen zur Ernährung und Bewegung im Kleinkindalter wurden vom Netzwerk Gesund ins Leben, einer IN FORM-Initiative des Bundesernährungsministeriums, als Beratungsstandard für Multiplikatoren entwickelt. Sie sind wissenschaftlich fundiert und im Konsens mit Vertretern der führenden wissenschaftlichen Fachgesellschaften, Verbände und Institutionen in Deutschland sowie unter Mitarbeit von Experten aus Österreich entstanden mit dem Ziel, in der Elternarbeit flächendeckend einheitliche Botschaften zu vermitteln.
Die Handlungsempfehlungen für Kinder zwischen ein und drei Jahren haben vor allem den Alltag von Familien im Blick. Sie erläutern, wie Eltern ihren Nachwuchs an eine ausgewogene und genussvolle Familienernährung heranführen können und wie der Essalltag in Familien ohne Stress und unter Einbeziehung auch der Kleinsten gelingt. Weitere Kapitel der kostenfrei erhältlichen Broschüre fassen die aktuellen Empfehlungen zur Lebensmittelauswahl, zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten und rund um Bewegung zusammen. Ergänzende Hintergrundinformationen inklusive Literaturverweise erläutern, auf welcher Basis die Aussagen in den Expertengesprächen erarbeitet wurden.
www.aid.de
Weitere Informationen:
aid-Broschüre „Ernährung und Bewegung im Kleinkindalter – Handlungsempfehlungen des Netzwerks „Gesund ins Leben“,
Bestell-Nr.: 3418, Preis: 0,00 EUR (bis 10 Stück), zzgl. einer Versandkostenpauschale von 3,00 EUR, www.aid-medienshop.de
Die neuen Empfehlungen sind nach den Empfehlungen zur Ernährung in der Schwangerschaft und zur Säuglingsernährung bereits die dritten bundesweiten Standards von Gesund ins Leben. Alle Handlungsempfehlungen sind als Sonderdruck bestellbar oder können heruntergeladen werden unter: www.gesund-ins-leben.de.
Wissenschaftler, die die Ursachen wichtiger Erkrankungen erforschen und Therapien entwickeln, sind auf geeignete Modellorganismen angewiesen. Forscher der Universität Bonn haben nun eine neuartige Methode entwickelt, mit der sich solche maßgeschneiderten Krankheitsmodelle effizienter erschaffen lassen. Die Technologie kürzt den herkömmlichen Weg um rund ein Jahr ab. Die Ergebnisse werden jetzt in „Nature Communications“ vorgestellt.
Wie funktioniert das Immunsystem? Für welche Funktionen ist ein bestimmtes Gen verantwortlich? Wissenschaftler untersuchen solche medizinischen und biologischen Fragestellungen, um drängende Fragen zu Erkrankungen zu beantworten. Sie schalten hierfür in Modellorganismen bestimmte Gene in Immunzellen aus oder fügen ein künstliches Erbgutstück mit neuen Eigenschaften, z.B. ein fluoreszierend leuchtendes Reporterprotein, hinzu. Hierdurch kann dann die Wirkungsweise und Lokalisation dieser Proteine näher untersucht werden.
Ein wichtiges Protein für die Funktion von Immunzellen ist SATB1; ein Faktor, der an der Ablesung der DNA beteiligt und für die Aktivierung von Immunzellen notwendig ist, um bei einer Infektion die eindringenden Mikroorganismen wirkungsvoll zu bekämpfen. „Dann beobachten wir, welche Folgen diese Veränderungen in der Expression von SATB1 für Immunzellen haben und können daraus auf die Funktionsweise des untersuchten Gens schließen“, sagt Dr. Marc Beyer vom Life and & Medical Sciences (LIMES) Institut der Universität Bonn.
Voraussetzung für die Untersuchung solch wichtiger immunologischer Fragestellungen sind geeignete Tiermodelle. „Die Herstellung dieser Modelle ist ein sehr zeit- und arbeitsaufwendiger Prozess“, erklärt Dr. Beyer. Inklusive aller Vorarbeiten und Kreuzungsversuche dauere es im Schnitt ein bis zwei Jahre, bis zum Beispiel ein neues Modell in der Maus etabliert wird. Für die Generierung neuer Mausmodelle greifen die Wissenschaftler bislang auf embryonale Stammzellen der Tiere zurück. Die Gene in den Stammzellen werden verändert und anschließend in einen Embryo implantiert, aus dem dann der Organismus heranwächst.
Mit speziellen Erbgutscheren lässt sich der Weg abkürzen
Wissenschaftler des LIMES-Instituts der Universität Bonn und des Hauses für experimentelle Therapie des Universitätsklinikums Bonn haben nun eine neue Methode entwickelt, mit der sich der Weg zum gewünschten Tiermodell um etwa ein Jahr abkürzen lässt. Sie nutzten sogenannte „TALENs“ (Transcription activator-like effector nucleases), mit denen sie den Erbgutstrang von Mäusen an einer bestimmten Stelle durchschnitten. Diese neuen Erbgutscheren verwenden Wissenschaftler erst seit einigen Jahren, um Genveränderungen auf Zellebene durchzuführen. „Unserem Team gelang es nun erstmals, mit den TALENs künstliches Erbgut direkt in das Genom eines lebenden Organismus einzubringen“, berichtet der Forscher der Universität Bonn. Die aufwendigen Vorarbeiten mit den Stammzellen entfielen dabei.
Die Wissenschaftler injizierten die TALENs zusammen mit einem künstlichen DNA-Abschnitt in die befruchtete Eizelle einer Maus. Die Genscheren schnitten dabei den Erbgutdoppelstrang an einer ganzen bestimmten Stelle durch, wodurch sich das künstliche Erbgutstück dort automatisch einfügte. Dabei nutzten die Wissenschaftler den natürlichen Mechanismus aus, mit dem Zellen Erbgutveränderungen reparieren. Die auf diese Weise veränderte Eizelle wurde dann von einer anderen Maus ausgetragen. Daraus entstand ein Tier, mit dem sich jetzt die Funktion von SATB1 in unterschiedlichen Immunzellen einfach untersuchen lässt.
Viele aufwendige Schritte entfallen
„Bei unserer Methode entfallen viele aufwendige Schritte, die bei der herkömmlichen Technik erforderlich sind“, sagt der LIMES-Forscher. Die Wissenschaftler stellten unter Beweis, dass sich mit der neuen Methode auch sehr komplexe DNA-Fragmente in Modellorganismen einbringen lassen. „Mit den TALENs ist es gelungen, ein neues Verfahren zu entwickeln, mit dem neue Mauslinien, z.B. auch für Krankheitsmodelle, auf relativ einfache Weise etabliert werden können“, resümiert der Forscher. Damit werde eine wichtige Grundlage geschaffen, um mit Hilfe von Tiermodellen drängende Fragen in der Medizin und den Grundlagenwissenschaften effizienter zu erforschen.
Für die Funktion von SATB1 bedeutet dies, dass die Forscher in T Lymphozyten jetzt durch die Kreuzung mit anderen Mauslinien SATB1 spezifisch ausschalten können und die Frage beantworten werden, wie SATB1 die Antwort des Immunsystem gegen Krankheitserreger kontrolliert.
Publikation: Efficient genome engineering by targeted homologous recombination in mouse embryos using transcription activator-like effector nucleases”, Nature Communications, DOI: 10.1038/ncomms4045