Kategorie-Archiv: Jugendliche

Rezepte für Sprachtherapien

Kinder und Jugendliche gehen immer häufiger zum Therapeuten. Auch im ersten Quartal des laufenden Jahres haben niedergelassene Ärzte für Heranwachsende wieder mehr Rezepte für Ergo-, Physio- und Sprachtherapien ausgestellt. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum beträgt rund sechs Prozent. Darauf weist die Techniker Krankenkasse (TK) unter Berufung auf die Statistik des GKV-Spitzenverbandes hin.

Insgesamt 658.208 Heilmittelverordnungen haben Ärzte für Unter-15-Jährige ausgestellt. Besonders häufig erhalten die Heranwachsenden Rezepte für Sprachtherapie, allein im ersten Quartal rund eine Viertelmillion (247.883). Im Vorjahr waren es von Januar bis März insgesamt 622.322 Rezepte, davon 233.643 für Sprachtherapien. Der Blick in die Statistik des Gesamtjahres 2013 zeigt: Inzwischen erhalten drei von zehn Kindern und Jugendlichen ein Heilmittelrezept.

Peter Böh, Fachreferatsleiter Ambulante Leistungen bei der TK: „Erfreulicherweise gibt es sehr gute Möglichkeiten, Kinder mit Entwicklungsproblemen therapeutisch zu unterstützen. Dass inzwischen aber fast jeder dritte Heranwachsende ein Rezept für Heilmittel erhält, ist bemerkenswert. Es wirft die Frage auf, ob wir den Kindern in ihrem Alltag ausreichend Anreize und Raum geben, sich zu entwickeln.“

Die Bedingungen, unter denen Kinder heutzutage aufwachsen, sind immer stärker geprägt von Mediennutzung und technischen Gadgets. Ganz aktuell wirft die unlängst veröffentlichte repräsentative Umfrage der KidsVerbraucherAnalyse (KidsVA) 2014 ein Schlaglicht auf diese Entwicklung: Über 80 Prozent der 6- bis 13-Jährigen haben der Studie zufolge Computererfahrung. Mehr als ein Drittel verfügt über eigene Geräte, der Großteil (63 Prozent) nutzt den Computer oder das Tablet der Familie mit. Fast 60 Prozent der Heranwachsenden sind mobil erreichbar, jedes vierte Kind besitzt inzwischen sogar ein Smartphone.

Um Defizite in der sprachlichen und motorischen Entwicklung von Kindern möglichst frühzeitig zu erkennen, bietet die TK drei Vorsorgeuntersuchungen an, die über den gesetzlichen Rahmen hinausgehen. Von den sogenannten U10, U11 und J2 profitieren vor allem Kinder im Schulalter. Soziale und psychische Aspekte wie Schwierigkeiten in der Schule sowie Fernseh-, Computer- und Ernährungsgewohnheiten stehen im Mittelpunkt.

Quelle/Text: tk.de
Stand: August 2014

Übergewicht bei Kindern: Fastfood nicht alleine „schuld“

Kinder, die häufig Fastfood essen, ernähren sich meist auch zu Hause ungesünder und haben dadurch ein höheres Risiko für Übergewicht. So lautet das Fazit einer US-amerikanischen Studie. Die Wissenschaftler protokollierten die Ernährungsgewohnheiten von knapp 4.500 Kindern und Jugendlichen im Alter von 2 bis 18 Jahren. Als Fastfood wurden alle Lebensmittel und Getränke definiert, die die Teilnehmer in einem Fastfood-Restaurant konsumierten. Die jungen Probanden wurden anhand ihres Verzehrs in keine, geringe (durchschnittlich weniger als 30 % der täglich aufgenommenen Kalorien aus Fastfood) und starke Fastfood-Konsumenten eingeteilt (mehr als 30 %). Anhand von Körpergewicht und Körpergröße wurde der Körpermassenindex (BMI) berechnet.

Kinder, die häufig Hamburger & Co. aßen, ernährten sich mit einer doppelt so hohen Wahrscheinlichkeit auch außerhalb des Fastfood-Restaurants ungesund. Sie konsumierten weniger Obst und Gemüse, weniger Milchprodukte, aber mehr süße Erfrischungsgetränke als Kinder, bei denen kein Fastfood auf dem Speiseplan stand. Der hohe Verzehr von Pizza und Pommes frites stand nicht direkt mit einem zu hohen Körpergewicht in Zusammenhang. Er war aber ein deutlicher Hinweis auf eine insgesamt ungesunde Ernährungsweise, die Übergewicht und Fettleibigkeit begünstigte. Vermutlich haben die Eltern von Kindern, die häufig im Fastfood-Restaurant essen, nicht die Zeit, das Geld oder das Verständnis, zu Hause ein gesundes Essen zuzubereiten, mutmaßen die Wissenschaftler. Dass ständige Restaurantbesuche teurer sind als selber zu kochen, blieb offenbar in den Rückschlüssen unberücksichtigt. Wie bei dieser Art von Studien üblich, folgt auch der obligatorische Satz, dass weitere Studien notwendig seien, um die Resultate zu untermauern.

Im Fastfood-Restaurant lieben Kinder und Jugendliche vor allem die Atmosphäre, das Essen mit den Fingern und unter Gleichaltrigen. Ab und zu darf das auch sein, wenn die Ernährung ansonsten ausgewogen ist. Denn Pommes frites, Pizza und Hamburger sind nichts für den permanenten Speiseplan, da sie in der Regel viel zu kalorienreich sind. Auch süße Erfrischungsgetränke sind Kalorienbomben und/oder Kariesverursacher und nicht als Durstlöscher geeignet. Der Körper benötigt eine abwechslungsreiche Ernährung mit vielen frischen Lebensmitteln, die ausreichend Nährstoffe und Energie für den Alltag liefert.

Heike Kreutz und Harald Seitz, www.aid.de

Weitere Informationen:
aid-Heft „Das beste Essen für Kinder“, Bestell-Nr. 1447, Preis: 2,50 Euro, http://www.aid-medienshop.de
Individueller Body-Check unter: www.was-wir-essen.de/gesund/empfehlungen_bmi_check.php

Quelle: American Journal of Clinical Nutrition, Bd. 99, Nr. 1, S. 162-171, 2014

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