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Durchbruch bei der Suche nach den Geisterteilchen

Darauf hat die IceCube-Kollaboration seit Jahren hingearbeitet. Nun deutet alles darauf hin, dass den Forschern im antarktischen Eis Neutrinos von außerhalb unseres Sonnensystems ins Netz gegangen sind. Unter den gefundenen Ereignissen befinden sich Neutrinos mit Energien, die tausendmal höher sind, als man sie auf der Erde selbst erzeugen kann. Diese kosmischen Neutrinos können einzigartige Informationen über den Aufbau von Supernovas, Gamma-Ray-Blitze oder Schwarzen Löchern liefern. Die Ergebnisse sind jetzt im renommierten Journal „Science“ erschienen.

Neutrino-Jagd im ewigen Eis: Das Bild zeigt einen von 5.160 hochempfindlichen Lichtsensoren, die am Südpol installiert wurden. (c) Foto: IceCube Collaboration/NSF
Neutrino-Jagd im ewigen Eis:
Das Bild zeigt einen von 5.160 hochempfindlichen Lichtsensoren, die am Südpol installiert wurden. (c) Foto: IceCube Collaboration/NSF

„Wir sehen hochenergetische Neutrinos, von denen wir jetzt mit ziemlicher Sicherheit sagen können, dass sie astrophysikalischen Ursprungs sind“, sagt Prof. Dr. Marek Kowalski vom Physikalischen Institut der Universität Bonn. Neutrinos sind ganz besondere Teilchen: Sie können anders als elektromagnetische Strahlung sämtliche Materie durchdringen. Mit ihrer Hilfe lässt sich wie mit einem Röntgenapparat in die verstecktesten Winkel des Universums blicken. Allerdings wechselwirken diese Teilchen kaum und könnten selbst von einer Bleiabschirmung mit 1000 Kilometer Dicke nicht aufgehalten werden. Ihr Nachweis ist deshalb besonders schwierig. Mit der gigantischen Messeinrichtung „IceCube“ in der Antarktis sind nun dennoch zum ersten Mal Hinweise für hochenergetische Neutrinos aus dem Weltall gefunden worden.

Die meisten Neutrinos auf der Erde entstehen bei niedrigen Energien durch Kernfusion in der Sonne, sie können sich aber auch in der Erdatmosphäre bilden. Die Forscher des IceCube Projektes interessieren sich aber besonders für hochenergetische Neutrinos aus astrophysikalischen Quellen – zum Beispiel von Supernovas, Gamma-Ray-Blitzen oder galaktischen Schwarzen Löchern. Denn Neutrinos sind die einzigen Teilchen, die aus dem Inneren dieser Quellen entkommen können und damit einzigartige Informationen über ihren Aufbau liefern.

Morgendämmerung für ein neues Zeitalter der Astronomie

Gelungen ist der Nachweis der Neutrinos einem internationalen Team von rund 250 Wissenschaftlern und Ingenieuren der IceCube-Kollaboration unter Beteiligung der Astroteilchen-Gruppe von Prof. Kowalski. Mit einer gigantischen Versuchsanordnung im antarktischen Eis wurden in den vergangenen zwei Jahren insgesamt 28 Neutrinos mit Energien größer als 30 Tera-Elektronenvolt (TeV), darunter zwei Ereignisse mit über 1000 TeV registriert. Dieser Fund war für die Forscher so bedeutsam, dass die Teilchen sogar eigene Namen bekamen: Ernie & Bert – den beiden beliebten Figuren aus der Fernsehserie „Sesamstraße“.

Mit der verbesserten Analyse der Daten, die nun auch die Richtung der Neutrinos liefert, konnten nicht nur diese beiden, sondern ein Großteil dieser Teilchen als potentielle kosmische Fernreisende identifiziert werden. „Das ist der erste Hinweis auf hochenergetische Neutrinos, die von außerhalb unseres Sonnensystems kommen“, sagt Prof. Dr. Francis Halzen, Projektleiter des IceCube-Experiments von der Universität Wisconsin-Madison (USA). „Dies ist die Morgendämmerung für ein neues Zeitalter der Astronomie.“

Das Neutrino-Teleskop IceCube am Südpol ist weltweit einmalig. In einem Kubikkilometer Eis sind insgesamt 5.160 hochempfindliche Lichtsensoren installiert. Wenn doch mal ein Neutrino im Eis wechselwirkt, entstehen geladene Teilchen die mit nahezu Lichtgeschwindigkeiten weiterfliegen. Diese erzeugen ein schwaches bläuliches Licht, das von den Detektoren aufgefangen wird. Nach sieben Jahren Bauzeit wurde das Teleskop Ende 2010 in Betrieb genommen. In das Projekt IceCube wurden weltweit ca. 200 Millionen Euro investiert.

Wichtiger Beitrag von Physikern der Universität Bonn

„Wir haben sehr viel Arbeit und Geld in IceCube investiert. Nun zeigt sich, dass sich die Bemühungen gelohnt haben. Das ist ein Riesenerfolg!“, sagt Prof. Kowalski. Die Forscher der Universität Bonn haben wesentlich zum Experiment beigetragen. In der jetzt veröffentlichten Arbeit wurden Methoden verwendet, an denen Physiker der Bonner Universität seit Jahren arbeiten. Sie dienen dazu, die mit IceCube gemessenen Ereignisse zu identifizieren und besser zu charakterisieren. Das ist wichtig, denn auf jedes kosmische Neutrino werden zirka zehn Milliarden Untergrundteilchen registriert. Man sucht also sprichwörtlich nach der Nadel im Heuhaufen.

Dass der Detektor überhaupt so reibungslos funktioniert, ist auch ein Verdienst von Dr. Sebastian Böser, Wissenschaftler in der Arbeitsgruppe Kowalski und langjähriger Koordinator für die Datennahme des Experiments. „Einen Detektor am Südpol zu betreiben, ist fast so schwierig wie einen Satelliten im All. Trotz der widrigen Bedingungen in der Antarktis läuft der IceCube-Detektor aber mehr als 99 Prozent der Zeit“, erklärt Dr. Böser.

Ein Rätsel bleiben jedoch noch die Quellen, aus denen die Neutrinos im Weltraum stammen. Eine Möglichkeit sind Supernovas, bei denen die hochenergetischen Teilchen freigesetzt werden. Das Bild, das sich aus dem IceCube-Experiment abzeichnet, stellt sich für die Wissenschaftler noch verschwommen dar. „Wir können die kosmischen Quellen der Teilchen noch nicht nachweisen, weil wir bislang nicht exakt genug bestimmen konnten, aus welcher Richtung die Neutrinos aus dem Weltall in das Eis eindringen“, erklärt Prof. Kowalski. Die Forscher hoffen darauf, demnächst noch mehr Teilchen nachzuweisen, damit sich die Quellen allmählich schärfer abzeichnen.

Publikation: Evidence for High-Energy Extraterrestrial Neutrinos at the IceCube Detector, Science, DOI: 10.1126/science.1242856

 

Kaffee- und Espressomaschinen: Die besten Maschinen zum Fest

Ob Espressovollautomat, Kapsel-, Pad- oder Filterkaffeemaschine: Die Stiftung Warentest stellt in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift test mehr als 30 Kaffee- und Espressomaschinen vor, die empfehlenswert und damit als Weihnachtsgeschenk geeignet sind. Zu wem welche Maschine am besten passt, hängt davon ab, welche Art Kaffee und welche Menge man am liebsten trinkt.

Die Auswahl reicht vom Espressokocher für die Herdplatte für 47 Euro bis zum Espressovollautomaten mit Cappuccino-Automatik für 970 Euro. Bei der Auswahl lohnt es sich, auf die Vorlieben der Kaffeetrinker zu achten: Espresso-Genießer brauchen einen Vollautomaten oder eine Siebträgermaschine. Eilige Espresso-Fans sind hingegen mit einer Kapselmaschine besser bedient.

Pragmatiker, die auf den Preis achten, greifen zu einem Espressokocher für den Herd und kochen einen Mokka, der wie Espresso ist, nur ohne Crema. Wer auf die Haube aus Schaum nicht verzichten möchte, wählt eine preisgünstige Siebträgermaschine. Auch für Filter- und Milchkaffee-Liebhaber finden sich zahlreiche Modelle. Nur 18 Euro kostet beispielsweise eine „gute“ Filterkaffeemaschine, man kann aber auch 184 Euro für ein Modell bezahlen.

Einfach und bequem kann man seinen Kaffee mit Pad- oder Kapselmaschinen brühen, „gute“ Modelle sind ab 77 bzw. 91 Euro zu haben. Die Kaffeepads aus Zellstoff brühen weder klassischen Filterkaffee noch echten Espresso, sind dafür aber einfach und bequem, besonders für eilige Kaffeefreunde. Schnell geht das Brühen eines guten Espressos mit Crema auch mit den Kapselmaschinen. Hier kostet die Tasse aber bis zu 45 Cent und die Kapseln verursachen viel Müll.

Der ausführliche Test Kaffee- und Espressomaschinen erscheint in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift test und ist unter www.test.de/kaffeemaschinen abrufbar.

Damit im Ernstfall alles geregelt ist

Sich mit der eigenen Hilfsbedürftigkeit auseinanderzusetzen, schreckt viele ab. Den meisten geht es darum, gesund zu bleiben und fit zu sein. Doch wer mit einer Vorsorgevollmacht eine Vertrauensperson bestimmt, die im Fall von Unfall, Alter oder Krankheit Entscheidungen trifft, schafft Klarheit für sich und seine Angehörigen. In der aktuellen Ausgabe des Finanztest Spezial Vorsorge-Set der Stiftung Warentest werden alle wichtigen Themen rund um Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Betreuungsverfügung und Testament angesprochen.

Cover-Finanztest-Spezial-Vorsorge-grossGerade bei Verheirateten existiert oft die Vorstellung, der Ehepartner dürfe stellvertretend für den anderen alle Entscheidungen treffen, wenn er das selber nicht mehr kann. Aber weder Ehepartner noch erwachsene Kinder können automatisch für einen Erkrankten sprechen, nur weil sie eng verbunden oder verwandt sind. Dazu müssen sie separat durch eine Vorsorgevollmacht legitimiert werden.

Die Finanztest Experten erklären, warum alle – ob jung oder alt – einen Grund haben, sich rechtlich abzusichern. Dies betrifft Familien und eingetragene Lebenspartnerschaften genauso wie Paare ohne Trauschein, Alleinerziehende oder Alleinlebende. Doch wer benötigt was? Das Finanztest Spezial Vorsorge Set erklärt welche Dokumente relevant sind. Außerdem sind alle wichtigen Formulare mit dabei inklusive Ausfüllhilfe.

„Finanztest Spezial Vorsorge-Set“ ist für 10,00 Euro im Buchhandel erhältlich oder kann unter www.test.de/vorsorge-set bestellt werden.

Einem geschenkten Gaul… – Trend geht zu Second-Hand-Geschenken

Erster Advent – ab dann geht für viele Weihnachtseinkäufe-Stress so richtig los. Doch aufgepasst: Vielleicht liegen die besten Geschenkideen schon längst bei Ihnen zu Hause unbeachtet in der Ecke?

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