Historische Fotos von den Zechen und Eisenbahnen der Bergwerksgesellschaft Hibernia präsentiert Christoph Oboth in einem Vortrag, zu dem der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Dienstag (1.10.) um 19.30 Uhr in sein Industriemuseum Zeche Zollern nach Dortmund einlädt.
Auf den bislang wenig bekannten Werksfotografien der Hibernia-Zechen und Kokereien aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg sind meist auch Eisenbahnanlagen und Fahrzeuge abgebildet. Neben Zechenansichten, die der Werksfotograf noch auf großformatigen Glasplatten abgelichtet hat, gibt es auch Luftaufnahmen und die ersten Farbfotos von Hibernia-Lokomotiven aus den 1960er Jahren zu sehen. Christoph Oboth nimmt die Besucher mit auf eine virtuelle Reise zu allen Zechen der Hibernia, deren Eisenbahnbetrieb von der Zechenbahn- und Hafenverwaltung besorgt wurde. Dabei erläutert und kommentiert er eine große Auswahl dieser Bilderschätze.
Das Museumsgelände ist bereits ab 18 Uhr frei zugänglich. Die Ausstellung „Jede Menge Kohle – 100 Jahre Zechenbahn- und Hafenbetriebe“ sowie die Museumsgaststätte „Pferdestall“ sind bis zum Beginn der Veranstaltung geöffnet.
Nach dem großen Erfolg in 2012 hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) gemeinsam mit der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) die 2. Auflage der großformatigen Karte „Per Bahn zu den Gärten und Parks in Westfalen-Lippe“ veröffentlicht. Darin sind 45 der schönsten Anlagen verzeichnet. Anfahrtsbeschreibungen für den Nahverkehr sowie detaillierte Informationen zu jeder Anlage erleichtern die Ausflugsplanung. Zusätzliche Infos zum Nahverkehr und weitere ergänzende Hinweise runden diese Karte ab, die gefaltet im Folder-Format praktisch genutzt werden kann.
„Der Tag der Gärten und Parks in Westfalen-Lippe am 8. und 9. Juni 2013 ist wieder sehr erfolgreich verlaufen: Über 40.000 Menschen haben die vielfältige Gartenlandschaft in der Region erkundet und neu entdeckt. Mit der vorliegenden Karte laden wir die Besucher ein, rund um‘s Jahr die Gärten und Parks zu besuchen. Zugleich möchten wir damit eine Empfehlung für eine möglichst umweltschonende Anreise mit dem Nahverkehr geben“, so LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale.
Auch Dr. Hermann Paßlick, NWL-Verbandsvorsteher, ist zufrieden: „Wir freuen uns, dass mit diesem Produkt erneut die gemeinsamen westfälisch-lippischen Interessen von LWL und NWL in einer für Fahrgäste des Nahverkehrs sowie Besucher der Gärten und Parks gleichermaßen nützlichen Form dargestellt werden konnten.“
Die Karte ist kostenlos erhältlich beim NWL (unter info@nwl-info.de), in den verzeichneten Gärten und Parks (PDF-Dokument) und vielen Tourismusbüros vor Ort.
Mönchengladbach. Es scheint nicht nur so – auch faktisch haben in den letzten Jahren Spielhallen und die so genannten Wettbüros im Stadtbild zugenommen. Seit 2008 ist die Zahl der Geldspielgeräte mit Gewinnmöglichkeit in Nordrhein-Westfalen sprunghaft von rd. 27.000 auf über 44.000 Geräte angestiegen. Dies entspricht einer Zunahme von über 60 Prozent. Hauptgrund hierfür sind die erweiterten Möglichkeiten der neuen Spieleverordnung 2006, welche dem Konzessionsnehmer erlaubt, statt wie bisher acht nunmehr zwölf Spielgeräte je Konzession zu betreiben. Somit erhöhte sich die auch die Rentabilität je Konzession um 50 Prozent.
Diese Entwicklung hat vor Mönchengladbach nicht Halt gemacht und zu einer Ausstattung mit Geldspielgeräten geführt, die deutlich über dem Schnitt der kreisfreien Städte in NRW liegt. In Mönchengladbach ist die Anzahl der Geldspielgeräte mit Gewinnmöglichkeit je 10.000 Einwohnern von 2006 bis 2012 von 35 auf über 50 angestiegen. Damit gehört die Vitusstadt seit Jahren zu den Städten mit den meisten Geldspielgeräten mit Gewinnmöglichkeit je Einwohner in Nordrhein-Westfalen.
Im Jahre 2010 hat die Verwaltung daher nach einem entsprechenden Beschluss des Stadtrates mit der Erarbeitung eines Konzeptes zur Steuerung der sogenannten „Vergnügungsstätten“ begonnen. Nach Beratungen in allen vier Stadtbezirken und im Planungs- und Bauausschuss hat gestern der Rat das Vergnügungsstättenkonzept formal beschlossen.
Torsten Stamm, zuständiger Abteilungsleiter im Fachbereich Stadtentwicklung und Planung, betont, dass eine weitere ungesteuerte Expansion von Vergnügungsstätten nicht wünschenswert sein kann: „Ich möchte nicht, dass wir die Verdrängung von Handel und Gastronomie aus den Innenstädten und von Handwerksbetrieben aus Misch- oder Gewerbegebieten einfach akzeptieren“, sagt er. Aufgrund der hohen Rentabilität der Vergnügungsstätten habe sich, so Stamm weiter, die Zahl der entsprechenden Bauanträge spürbar erhöht. Es sei allerdings nicht immer klar ersichtlich, ob es sich um ernstgemeinte Anträge handelt oder lediglich solche, die dazu dienen sollen, im Falle einer Ablehnung eine Schadenersatzklage gegen die Stadt zu erwirken und einen entsprechenden Prozess durchzufechten.
Das nunmehr vorliegende Konzept weist sowohl Ausschluss- wie aber auch so genannte „Toleranzbereiche“ für Vergnügungsstätten im gesamten Stadtgebiet von Mönchengladbach aus. Es werden also Gebiete dargestellt, in denen Vergnügungsstätten planungsrechtlich ausnahmsweise zulässig sein sollten oder aber auszuschließen sind. Die „Toleranzbereiche“ zeichnen sich dadurch aus, dass in ihnen geringe Störauswirkungen wie Lärmimmissionen und eine Abwertung des Stadtbildes auf Wohn- und Geschäftsnutzungen bei der Ansiedlung von Vergnügungsstätten zu erwarten sind.
Michael Frehn, Stadtplaner und Geschäftsführer des Gutachterbüros „Planersocietät“ aus Dortmund, welches das Konzept maßgeblich erarbeitet hat, erläutert hierzu: „Das Konzept berücksichtigt neben einer detaillierten Gesamtbetrachtung der Stadt und aller rechtskräftigen Bebauungspläne auch die jüngsten Rechtsprechungen und Gesetzesänderungen.“ Damit, so Frehn weiter, verfüge Mönchengladbach über eine Planungsgrundlage auf dem neuesten Stand.
„Wichtig ist mir“, ergänzt der Technische Beigeordnete Andreas Wurff, „dass sich eine Vergnügungsstätte in einem stabilen Umfeld befindet. Ich will nicht verdammen oder verbannen, aber ich möchte keine Häufung von Spielhallen und Wettbüros; sondern ein vielfältiges Einzelhandels- und Dienstleistungsangebot in den Zentren erhalten.“
Aus der Kammer drang leises Surren, hin und wieder lautes Lachen und immer wieder fröhliche Stimmen. Die Teilnehmerinnen hatten Spaß beim letzten Spinnworkshop im TextilWerk Bocholt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Am Samstag, 26. Oktober, und Sonntag, den 27. Oktober findet wieder ein Spinnworkshop im LWL-TextilWerk statt.
In dem zweitätigen Kurs (Sa, 10-17 Uhr, So, 10-16 Uhr) mit Magdalena Allbrink, Angelika Beßling und Hannelore Hemingway, können Interessierte erste Erfahrungen am Handspinnrad sammeln und sich in der Technik des Verziehens und Verdrehens von losen Fasern zu einem festen Garn üben. Außerdem wissen die Damen viel über eine der ältesten Kulturtechniken der Menschheit zu berichten. So war es früher üblich, während des Spinnens Lieder zu singen. Solche Lieder dienten den vielen tausend Spinnerinnen, die es überall in den Textilregionen wie Bocholt vor der Einführung der Spinnmaschinen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gegeben hatte, nicht der Unterhaltung. Ihr Rhythmus sollte helfen, einen gleichmäßigeren Faden zu spinnen. Wie das funktioniert, das kann jeder beim nächsten Spinnworkshop selber ausprobieren.
„Da kann ich richtig abschalten“, erklärte einer der Teilnehmerinnen des letzten Workshops auf die Frage, warum das Spinnen für sie eine solche Faszination habe. Eine andere ergänzte: „Entweder hänge ich meinen Gedanken nach oder ich träume einfach.“ Für alle aber war ebenfalls wichtig, dass „etwas dabei herauskommt, nämlich ein Faden aus Wolle.“ Selbst der jüngsten Teilnehmerin – mit elf Jahren immerhin 70 Jahre jünger als die älteste – sah man die Lust an der Arbeit an. Garn in Papageien-Farben war ihre Spezialität.
Der Workshop findet in der Weberei des LWL-TextilWerks an der Uhlandstr. in Bocholt statt. Die Teilnahme ist auf max. zehn Personen begrenzt. Für beide Tage werden 50 Euro (inkl. Materialkosten) plus einmalig Eintritt von 3 Euro erhoben. Eine Anmeldung ist erforderlich unter Tel. 02871 21611-0.