Kategorie-Archiv: Nordrhein-Westfalen

Üble Geruchswolke über der Stadt

Mönchengladbach. Üble Gerüche ließen heute zahlreiche besorgte Personen zum Hörer greifen. Bei der Feuerwehr, dem Ordnungsamt und dem städtischen Fachbereich Umweltschutz und Entsorgung standen zeitweise die Telefone nicht mehr still, weil sich Anrufer nach der Ursache des Schwefelgeruchs erkundigten, der sich über verschiedenen Stadtteilen entwickelte. Als Ursache konnte eine größere Lieferung an Champignongülle, im Fachdeutsch Champost genannt, ausgemacht werden, den ein Landwirt aus Wickrath auf seinen Feldern am Reststrauch verteilte.

Bei dem Champost handelt es sich nach Mitteilung des Fachbereichs Umweltschutz und Entsorgung um einen laut Bio-Abfallverordnung absolut zulässigen Wirtschaftsdünger, der zur besseren Humusbildung auf den Feldern aufgetragen wird. Die aus bestimmten Substraten in der Pilzzucht gezüchteten Rückstände stammen überwiegend aus der niederländischen Produktion und dürfen ganzjährig aufgetragen werden. Der schwefelähnliche Geruch entwickelt sich erst bei der Verteilung der in großen Lieferungen abgeladenen Haufen. „In den letzten Jahren steigen die Landwirte zunehmend von der herkömmlichen Gülle und Festmist auf Champost um. Eine Sperrfrist zum Auftragen des Substrates gibt es nicht“, heißt es weiter aus dem Fachbereich Umweltschutz und Entsorgung.

30 Prozent der Gebäude stammen aus den 1950er und 1960er Jahren

30,2 Prozent der insgesamt 3,9 Millionen Gebäude mit Wohnraum in Nordrhein-Westfalen wurden zwischen 1950 und 1969 gebaut. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt anhand der Ergebnisse des Zensus 2011 mitteilt, gab es damit im Mai 2011 fast 1,2 Millionen Häuser an Rhein und Ruhr, die in den sog. Wiederaufbau- und Wirtschaftswunderjahren errichtet worden sind. Außerdem gab es in NRW 890 395 Gebäude, die vor 1950 gebaut worden sind. Ein Viertel (993 865) der Häuser stammt aus den Jahren zwischen 1970 und 1989; ein gutes Fünftel (838 599) aus den Jahren seit 1990.

Die Wirtschaftswunderjahre förderten auch den Bauboom im Ruhrgebiet: Dort wurde ein Drittel (320 162) der Gebäude zwischen 1950 und 1969 gebaut. Überproportional hohe Anteile von Häusern aus dieser Zeit wiesen Heiligenhaus im Kreis Mettmann mit 41,8 Prozent, Espelkamp im Kreis Minden-Lübbecke mit 41,1 Prozent und Köln mit 38,9 Prozent auf.

Einen hohen Anteil an neuen Gebäuden (Baujahr 1990 und später) verzeichnen Inden im Kreis Düren (48,7 Prozent), Saerbeck im Kreis Steinfurt (47,8 Prozent) und Hopsten im Kreis Steinfurt (45,0 Prozent). (IT.NRW)

Röstkaffeeproduktion in zehn Jahren gesteigert

Im Jahr 2012 wurden in Nordrhein-Westfalen in Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes 62 592 Tonnen Röstkaffee hergestellt. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt anlässlich des Tages des Kaffees (7. September 2013) mitteilt, waren das 48,3 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor. Die gesamte Röstkaffeeproduktion in Deutschland belief sich 2012 auf 544 745 Tonnen und lag damit knapp unter dem Wert von 2002 (damals: 548 904 Tonnen). Der Anteil der nordrhein-westfälischen Kaffeeproduktion am Bundesergebnis konnte gegenüber dem Jahr 2002 von 7,7 Prozent auf 11,5 Prozent gesteigert werden.

Der Absatzwert des in Nordrhein-Westfalen hergestellten Röstkaffees lag 2012 bei 310,8 Millionen Euro; das waren 25,9 Millionen Euro weniger als im Vorjahr (−7,7 Prozent). Bundesweit lag der Absatzwert bei 1,72 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 134,7 Millionen Euro (−7,3 Prozent) entspricht.

In NRW lag der Anteil von entkoffeiniertem Röstkaffee an der gesamten Kaffeeproduktion im Jahr 2012 bei 5,5 Prozent. 3 440 Tonnen der insgesamt 22 034 Tonnen in Deutschland hergestelltem entkoffeiniertem Kaffee stammten aus hiesigen Röstereien.

Die Angaben beziehen sich auf Betriebe von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes mit 20 und mehr tätigen Personen; die Produktion von Kaffee in Kleinröstereien wurde hier nicht berücksichtigt. (IT.NRW)

5.000 Jahre alter Schweine-Katalog

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) präsentiert in seinem LWL-Museum für Archäologie in Herne ab 3. November (bis zum 21.4.2014) einzigartige Funde aus der ersten Großstadt der Menschheit: Uruk. Schon vor 5000 Jahren gab es an diesem Ort im heutigen Irak alles, was moderne Großstädten ausmacht: systematisierte Bewässerung, Straßenbau, Handel, Bürokratie und Schulen.

Auf der kleinen Tontafel kann man erkennen, dass ein wiederkehrendes Zeichen in vielen verschiedenen Varianten dargestellt ist: das Zeichen für Schwein. Die Schrift besteht hier noch aus Bildsymbolen, erst später entwickelt sich die Keilschrift daraus, in der einzelne Laute dargestellt werden. Foto: © Staatliche Museen zu Berlin, Vorderasiatisches Museum/Olaf M. Teßmer
Auf der kleinen Tontafel kann man erkennen, dass ein wiederkehrendes Zeichen in vielen verschiedenen Varianten dargestellt ist: das Zeichen für Schwein. Die Schrift besteht hier noch aus Bildsymbolen, erst später entwickelt sich die Keilschrift daraus, in der einzelne Laute dargestellt werden.
Foto: © Staatliche Museen zu Berlin, Vorderasiatisches Museum/Olaf M. Teßmer

In Uruk gehörte eine Schreib- und Sprachausbildung zum Unterrichtsstoff junger Gelehrter. So fanden die Archäologen Listen mit Vokabeln zu unterschiedlichsten Themen: Listen mit Gefäßbezeichnungen, Listen mit Eigenschaften von Gottheiten oder Listen mit Namen. Eine ganz besondere Liste stammt aus dem 4. Jahrtausend vor Christus: Sie nennt auf einer Tontafel 58 verschiedene Schweinearten.

Constanze Döhrer vom LWL-Museum für Archäologie: „Ob diese Tafel von einer besonderen Vorliebe für Schweinebraten zeugt, von einer besonderen Wertschätzung des borstigen Allesfressers oder einfach von einer großen sprachlichen Vielfalt in Uruk, ist unklar. Tatsächlich trafen in diesem kulturellen Zentrum Menschen aus verschiedenen Regionen aufeinander, was die große Vielfalt an Schweinearten und -namen erklären könnte.

Vielleicht konnte man sich im Wohlstand der großen Stadt auch eher die Haltung des anspruchsvollen Tieres leisten. Schweine fressen Nahrung, die normalerweise Menschen vorbehalten ist. Darüber hinaus können sie weder als Zug- oder Lasttiere, noch als Milch, Fell- oder Wolllieferanten dienen. Im 2. und 1. Jahrtausend vor Chr. werden Schweine daher kaum noch gehalten.“

„Uruk – 5.000 Jahre Megacity“ ist eine Ausstellung des Vorderasiatischen Museums – Staatliche Museen zu Berlin – in Kooperation mit der Curt-Engelhorn-Stiftung für die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim (CES), der Orient-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts und der Deutschen Orient-Gesellschaft.

LWL-Einrichtung:
LWL-Museum für Archäologie Herne
Westfälisches Landesmuseum
Europaplatz 1
44623 Herne
Karte und Routenplaner

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