Kategorie-Archiv: Nordrhein-Westfalen

Bürgerpreis – Erfreulich viele Bewerbungen

Die eingereichten Bewerbungsunterlagen prüfen und diskutieren im Viersener Kreishaus (v.l.): Markus Wöhrl (Chefredakteur Welle Niederrhein), Dr. Birgit Roos (Vorstandsvorsitzende Sparkasse), Ingo Schabrich (Sozialdezernent Kreis Viersen) und Landrat Peter Ottmann. Foto: Axel Küppers
Die eingereichten Bewerbungsunterlagen prüfen und diskutieren im Viersener Kreishaus (v.l.): Markus Wöhrl (Chefredakteur Welle Niederrhein), Dr. Birgit Roos (Vorstandsvorsitzende Sparkasse), Ingo Schabrich (Sozialdezernent Kreis Viersen) und Landrat Peter Ottmann. Foto: Axel Küppers

Erfreulich viele Bewerbungen für den Bürgerpreis lagen auf dem Tisch, als sich jetzt die Jury traf und eine Auswahl vornahm. Der Kreis Viersen und die Sparkasse haben auch für 2013 einen Ehrenamtspreis ausgelobt. Diesmal lautet das Motto „Engagiert vor Ort: mitreden, mitmachen, mitgestalten!“ Mit dem Preis werden Bürgerinnen und Bürger des Kreises Viersen ausgezeichnet, die sich ehrenamtlich für mehr Teilhabe und Mitgestaltung vor Ort einsetzen und damit die Lebensqualität und das Gemeinwohl stärken.

„Wir haben 30 Bewerbungen bekommen – so viele wie noch nie“, sagte Landrat Peter Ottmann. „Das zeigt, dass ehrenamtliches Engagement kein alter Hut ist, der Gedanke vielmehr von vielen Menschen am Niederrhein getragen wird“, so Dr. Birgit Roos, die Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Krefeld / Kreis Viersen. Die vierköpfige Jury, in der neben Ottmann und Birgit Roos noch Welle-Niederrhein-Chefredakteur Markus Wöhrl und Kreis-Sozialdezernent Ingo Schabrich sitzen, hat in allen drei Kategorien aussagekräftige Bewerbungen bekommen: „Unter 21“, „Alltagshelden“ und „Lebenswerk“. Darunter befinden sich beispielsweise Bürgerbusvereine, Betreuungsangebote für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche sowie Engagierte aus den Bereichen Kultur- und Heimatpflege.

„Im Grunde hätte jeder Bewerber einen Preis verdient“, sagte Landrat Ottmann im Anschluss an die Jurysitzung. Doch die Würfel sind gefallen, die Preisträger stehen nun fest. Sie dürfen sich über projektbezogene Preise im Gesamtwert von 5000 Euro freuen. Die Namen werden am 6. November im Zuge einer Feierstunde gelüftet. Dann werden auch die Projekte vorgestellt.

Deutscher Bürgerpreis 2013

Mit dem Schwerpunkt „Engagiert vor Ort“ würdigt der Deutsche Bürgerpreis ehrenamtliches Engagement, das jungen Menschen ab 14 Jahren Perspektiven aufzeigt, ihnen Orientierung, Know How und Selbstvertrauen mit auf den Weg gibt und durch die Vermittlung persönlicher und sozialer Kompetenzen neue Chancen eröffnet. Die Initiative, 2003 gegründet, will den mehr als 23 Millionen Freiwilligen in Deutschland für ihren Einsatz danken und sie unterstützen. Das Bündnis für Bürgerengagement verleiht jährlich den Bürgerpreis – Deutschlands größter Ehrenamtspreis.

Links:
www.kreis-viersen.de/buergerpreis
www.sparkasse-krefeld.de
www.deutscher-buergerpreis.de

Film+Schule NRW

Die Kurzfilme, die über die (Beamer-) Leinwand flimmern, sind der Beweis: Die zwölf neuen Filmmoderatoren haben ihr „Handwerk“ gelernt. In einem einjährigen Intensivkurs sind Sie von „Film+Schule NRW“, einer Initiative des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und des NRW-Schulministeriums, zu Experten der Filmvermittlung ausgebildet worden.

Die frischgebackenen Filmmoderatoren verfolgen die Präsentation ihrer „Abschlussfilme“ im LWL Medienzentrum für Westfalen in Münster. Sogar einige Tage in den Sommerferien haben die Moderatoren der Lehrerfortbildung in NRW in die Produktion ihrer Filme investiert. Und es hat sich gelohnt: die Filme kommen gut an. Auch bei Wolfgang Großer, Fachleiter im Dezernat für Lehrerfortbildung der Bezirksregierung Münster und Professor Dr. Markus Köster, Leiter von „Film+Schule“ NRW, die den Absolventen der zweiten Filmmoderatorenausbildung in NRW am Mittwoch (11.09.2013) gemeinsam ihre Zertifikate überreichten.

„Filmbildung als Bestandteil von Medienbildung hat eine besondere Bedeutung für die Schule. Deshalb müssen Lehrer Kompetenzen erwerben, um die Auseinandersetzung mit dem Film in ihre Fächer integrieren zu können“, betont Dr. Ines Müller-Hansen von „Film+Schule NRW“, die das Konzept entwickelt hat und die Fortbildung leitete.

Der einjährige Intensivkurs vermittelte den Moderatoren der nordrhein-westfälischen Lehrerfortbildung an 20 Fortbildungstagen Kenntnisse der Filmbildung. Die Teilnehmer aus ganz NRW wurden von erfahrenen Filmlehrern und Fachleuten aus dem Film- und Fernsehbereich ausgebildet. Die Fortbildung gliederte sich in acht Module mit den Schwerpunkten Filmproduktion und Präsentation, Filmanalyse, Filmvermittlung und Film in der Mediengesellschaft. „Wir haben Verfahren und Methoden kennengelernt, wie man die Filmanalyse und die Filmpraxis im Schulalltag verbinden und exemplarische Fortbildungskonzepte entwickeln kann“, so Moderatorin Maike Verwey.

„Filmbildung ist als Thema der Unterstützungsangebote im Rahmen der Fortbildungsinitiative NRW für schulinterne und schulexterne Lehrerfortbildungen gesetzt und leistet so einen Beitrag zur Unterrichtsentwicklung für eine neue Lehr- und Lernkultur“, erläutert Köster. Mit der Filmfortbildung würde eine große Nachfrage nach Moderatoren in der Lehrerfortbildung bedient, die in der Lage seien, filmbezogene Fortbildungen für ihre Unterrichtsfächer anzubieten. Die ausgebildeten Filmmoderatoren könnten den Schulen beispielsweise Fortbildungen zur Filmanalyse im Fachunterricht, zur Filmproduktion und zur Dramaturgie anbieten, so Köster weiter.

Hintergrund:
Träger der Fortbildungsreihe ist „Film+Schule NRW“, eine Initiative des Ministeriums für Schule und Weiterbildung und des LWL Medienzentrums für Westfalen, in Kooperation mit der Bezirksregierung Münster, dem WDR und dem Hans-Böckler-Berufskolleg in Marl. NRW folgt mit der Qualifizierungsoffensive Bayern und Niedersachsen, die vergleichbare Filmlehrerfortbildungen anbieten. Allerdings gibt es in NRW eine Besonderheit: Der WDR als öffentlich-rechtlicher Fernsehsender konnte als Kooperationspartner gewonnen werden, der die Fortbildung durch eigene Fachleute und Fortbildungen in den Studios des WDR in Köln unterstützt.

Die ausgebildeten Moderatoren können über die Kompetenzteams für Lehrerfortbildung über den Programmpunkt „Medien- und Lernmittelberatung, Modul Filmbildung“ angefragt werden. Eine Liste aller in NRW tätigen Filmmoderatoren finden Interessierte unter http://www.filmundschule.nrw.de

Ansprechpartnerin:
Dr. Ines Müller-Hansen
FILM+SCHULE NRW
LWL-Medienzentrum für Westfalen
Fürstenbergstr. 14
48147 Münster
Telefon: 0251 591-3910
E-mail: ines.mueller-hansen@lwl.org

Möglichkeiten und Grenzen der Inklusion

Inklusion beginnt bei der Sprache und hört bei der Schaffung von Wohnraum noch lange nicht auf. Eine Vielzahl von Anregungen kann Norbert Killewald, NRW-Beauftragter der für die Belange der Menschen mit Behinderung, aus dem Kreis Soest mit nach Düsseldorf nehmen. In einer Podiumsdiskussion stellte er sich den kritischen Fragen der Menschen, deren politisches Sprachrohr er darstellt: den Bewohnern der Wohnverbünde des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Lippstadt und Warstein.

Diskussion auf Augenhöhe (von links): Barbara Schirmer (LWL-Wohnverbund Lippstadt) und die Beiratsmitglieder Christiane Heinze und Anita Kempkensteffen, die Behindertenbeauftragten Siegfried Dobel (Kreis Soest) und Norbert Killewald (Land NRW) sowie Karla Seehausen (LWL-Wohnverbund Warstein).  Foto: LWL/Brinkmann
Diskussion auf Augenhöhe (von links): Barbara Schirmer (LWL-Wohnverbund Lippstadt) und die Beiratsmitglieder Christiane Heinze und Anita Kempkensteffen, die Behindertenbeauftragten Siegfried Dobel (Kreis Soest) und Norbert Killewald (Land NRW) sowie Karla Seehausen (LWL-Wohnverbund Warstein).
Foto: LWL/Brinkmann

 

 

 

 

 

 

 

2,7 Millionen Menschen mit Behinderungen leben in Nordrhein-Westfalen. Laut UN-Konvention soll eine inklusive Gesellschaft ihnen dieselben Möglichkeiten bieten wie allen anderen. „Inklusion gelingt aber nur, wenn auch im sozialen Umfeld eine Akzeptanz da ist“, betonte Klaus Stahl, LWL-Referatsleiter für Wohn- und Pflegeangebote, am Beispiel von Wohnbauprojekten. Menschen mit Behinderungen seien nicht in jeder Nachbarschaft willkommen. „Dabei haben wir unwahrscheinlich gute Erfahrungen mit ambulanten und stationären Projekten gemacht“, so Stahl. Und nur durch diese Erfahrungen könne die Akzeptanz in der Bevölkerung wachsen.

Irmgard Soldat, stellvertretende Landrätin des Kreises Soest, sieht „noch viel Arbeit“, um die verschiedenen Lebensbereiche so zu gliedern, „dass Menschen mit Behinderungen eine Chance auf ein normales Leben bekommen und ihnen eine Teilhabe an allen Lebenssituationen möglich ist“. Welchen Beitrag die Einrichtungen des LWL hierzu bereits leisten und welche Ziele darüber hinaus formuliert wurden, stellte Janine Rottler-Nourbakhsch, Leiterin des Lippstädter Wohnverbunds, vor. Demnach werden die Wohnangebote an die Vorgaben des Wohn- und Teilhabegesetzes angepasst, das zum Beispiel mehr Einzelzimmer vorschreibt. Auch werde der Grundsatz „ambulant vor stationär“ weiter umgesetzt: „Das bedeutet, dass beide Wohnverbünde bis 2018 zusammen 130 stationäre Plätze zugunsten ambulanter Wohnformen abbauen, davon 74 in Lippstadt und 56 in Warstein“, kündigte Rottler-Nourbakhsch an.

Wie sehr sie durch bauliche, sprachliche oder in Köpfen vorhandenen Barrieren noch immer eingeschränkt werden, verdeutlichten Mitglieder der Beiräte beider LWL-Wohnverbünde, einer gewählten Interessenvertretung der Bewohnerinnen und Bewohner. Mit dem NRW-Beauftragten und Siegfried Dobel, dem Behindertenbeauftragten des Kreises Soest, diskutierten Jürgen Eilhard, Christiane Heinze, Anita Kempkensteffen und Thomas Saßmannshausen. Sie machten ihren Wünschen und Forderungen Luft: etwa nach „mehr Texten in einfacher Sprache“ oder einem Verzicht auf „diskriminierende Begrifflichkeiten“.

Auch ging es um die Frage, wie die Gesellschaft besser auf Inklusion vorbereitet werden könne. Hierzu stellte Killewald kurz den Aktionsplan des Landes vor, der zunächst auf Aufklärung und Bewusstseinsbildung setzt: „Um etwas zu verändern, müssen wir uns alle ändern“, so der Landesbeauftragte.

Vor allem der Wunsch nach einem höheren Betreuungsschlüssel, damit Konflikte zwischen einzelnen Mitbewohnern besser gelöst werden könne, machte jedoch deutlich, wo die Grenzen der Inklusion liegen. Nämlich da, wo öffentliche Mittel knapp sind. Siegfried Dobel forderte die Betroffenen auf, sich zu beschweren, wenn der Schuh drückt: „Wenn Sie den Mund aufmachen, ist das ein wertvoller Beitrag.“

Kreis ehrt erfolgreiche Jugendmusik

Jugend musiziert, Gruppenbild. Foto: Ennepe-Ruhr-Kreis
Jugend musiziert, Gruppenbild.
Foto: Ennepe-Ruhr-Kreis

„Ihr habt großes geleistet und viel erreicht. Ihr habt bewiesen, dass ihr kleine, nein schon große Künstler seid und euer Instrument sehr gut beherrscht. Eure Erfolge sind der angemessene Lohn für die Zeit, die ihr Tag für Tag in das Üben investiert. Mit dieser Feier, die es in dieser Form zum ersten Mal gibt, möchte der Kreis eure tollen Leistungen würdigen.“ Landrat Dr. Arnim Brux begrüßte jetzt im Schwelmer Kreishaus die Nachwuchsmusiker aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis, die beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ auf Regional-, Landes- und Bundesebene bestens aufgespielt haben.

In den verschiedenen Wettbewerbsstufen konnten Paula Busse (Witten), Elias Feldmann (Herdecke), Samuel Feldmann (Herdecke), Helena Happich (Hattingen), Fanny Kagalowski (Herdecke), Krisin Klemt (Witten), Jan Kolb (Ennepetal), Anna Sayn (Sprockhövel), Johanna Schaller (Witten) und Carlo Spangenmacher (Herdecke) mit Violine oder Klavier, Popgesang oder Violoncello, Kontrabass oder als Vokal-Ensemble insgesamt 22 Plätze unter den Top 3 verbuchen. „Ganz besonders erwähnenswert sind neben den Erfolgen auf Regional- und Landesebene natürlich die Teilnahme am Finale auf Bundesebene. Hier spielte sich Kristin Klemt mit ihrem Violoncello auf Platz 1 und Anna Sayn erreichte als Sopran und zweite Gesangsstimme mit ihrem Vokal-Ensemble Platz 3“, würdigte der Landrat. Im musikalischen Teil der kleinen Feierstunde konnten sich die Gäste, unter ihnen auch Jörg Obereiner, stellvertretender Landrat und Mitglied im zuständigen Regionalausschuss von „Jugend musiziert“, persönlich von den Fähigkeiten der Wittenerin und der Sprockhövelerin überzeugen.

Dr. Monika Burzik, Vorsitzende des Regionalausschusses für den Bereich Ennepe-Ruhr-Kreis/Stadt Hagen/Märkischer Kreis, rückte die Zielsetzung des Wettbewerbs in den Blickpunkt: „Wir wollen den Nachwuchsmusikern eine künstlerische Standortbestimmung ermöglichen und bieten den Ausgangspunkt für musikalische Karrieren. Das ist gut. Allerdings möchte ich auch eine Lanze für diejenigen brechen, die sich nicht mit anderen messen und vergleichen möchten und ganz ohne Leistungsgedanken musizieren. Auch das ist gut, auch das ist sinnvoll.“

Warum, das hatte Brux, selbst begeisterter Saxophonspieler, in seinem Plädoyer in Sachen Musikerziehung deutlich gemacht. „Musikalische Bildung hat eine große Bedeutung für unsere Kinder. Sie sollten möglichst frühzeitig an die Musik herangeführt werden. Vom Kindergarten über die Schulen und die Musikschulen sollten wir uns um eine breite Vermittlung von Musik nicht nur als Kulturgut, sondern auch als ein Stück Lebensfreude bemühen. Ein Instrument zu erlernen und zu beherrschen, ist immer Ausdruck von kreativer Begabung, aber auch von Disziplin, Teamfähigkeit und Beharrlichkeit.“ Längst sei nachgewiesen: Musizieren fördert die intellektuelle, emotionale und soziale Kompetenz. Diese Erkenntnis mache es sicherlich auch vielen Eltern leichter, ihre Kinder bei ihrem Hobby zu fördern, sie anzuspornen und sie zu Proben zu fahren und zu Konzerten zu begleiten.

Stichwort Wettbewerb „Jugend musiziert“ 

Der Wettbewerb „Jugend Musiziert“ feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag. Begonnen hat alles 1964, als dringend Nachwuchsspieler für die klassischen Orchesterinstrumente gesucht wurden. Inzwischen haben sich die Kategorien erweitert: der klassische Gesang kam hinzu, Akkordeon, Percussion, Mallets, auch die Wertungen „Musical“, Pop-Gesang, Pop-Gitarre und Pop-Bass, also der Bereich Popularmusik.

Der Wettbewerb soll motivieren, Herausforderung und Orientierung sein und Erfolgserlebnisse vermitteln. Auch die Erfahrung beim gemeinsamen Musizieren, die Präsentation eines Musikwerkes auf einer Konzertbühne vor einer Jury und vor Publikum zählen dazu. Dabei sein können Sänger und Instrumentalisten. Die Altersgrenze liegt bei 21 (Instrument) bzw. 27 (Gesang) Jahren. Je nach Alter wird ein selbst gewähltes Vorspielprogramm zwischen 6 und 30 Minuten mit Musik aus verschiedenen Epochen erwartet.

Im Regionalwettbewerb Westfalen-West haben in diesem Jahr 169 musikbegeisterte Kinder und Jugendliche an 124 Wertungen teilgenommen. 87 Solisten, 31 Ensembles und 6 jugendliche Klavierbegleiter stellten sich in Altena, Hagen, Halver, Herdecke, Iserlohn, Lüdenscheid, Menden und Witten dem Urteil der Juroren. Das größte Feld der Teilnehmer waren Jugendliche zwischen 11 und 16 Jahren. Die Jüngsten waren Kinder unter 7 Jahren.

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