Schlagwort-Archiv: Ennepe-Ruhr-Kreis

Legionellen: Arzt nur bei begründetem Verdacht aufsuchen

(pen) Nachdem die Duschen des Schwimmbades in Hattingen-Holthausen und der Turnhalle am dortigen Schulzentrum Holthausen wegen eines deutlich überhöhten Grenzwertes für Legionellen geschlossen werden mussten, suchen zahlreiche besorgte Eltern mit ihrem Nachwuchs Kinderärzte auf. „Nach den uns vorliegenden Rückmeldungen aus den Praxen sind viele dieser Besuche allerdings gar nicht notwendig“, berichtet Dr. Sabine Klinke-Rehbein, Amtsärztin aus dem Fachbereich Soziales und Gesundheit der Kreisverwaltung.

Natürlich sei die Sorge vor einer Erkrankung nachzuvollziehen, in vielen Fällen reiche aber ein Blick auf Ansteckungswege, Krankheitsverlauf und Inkubationszeit, um ohne Arztbesuch Entwarnung geben zu können. So beträgt die Zeit zwischen Infektion und Ausbruch der Krankheit in der Regel zwischen zwei und zehn Tagen. „Wer also vor mehr als zehn in Hallenbad oder Turnhalle geduscht hat und bis heute weder grippeähnlichen Symptome wie Fieber und Muskelschmerzen, Schüttelfrost oder Husten noch Anzeichen einer Lungenentzündung wie Atemnot, Druck auf dem Brustkorb und Erbrechen verspürt, der wird keine feinsten Wassertröpfchen und die darin enthaltenen  Bakterien eingeatmet haben“, so Klinke-Rehbein.

Ohne Symptome sei ein Arztbesuch zunächst nicht erforderlich. Im Umkehrschluss warnt sie aber: „Wer unmittelbar vor dem Schließen der Einrichtungen Ende letzter Woche in Holthausen geduscht hat und nun grippeähnliche Symptome oder Anzeichen einer Lungenentzündung aufweist, der ist mit einem Arztbesuch sicher auf der richtigen Seite.“ Dort kann die Legionärskrankheit dann unter anderem mit einem Urintest nachgewiesen werden. Gefährdet sind vor allem ältere, kranke und geschwächte Menschen sowie Kinder. Behandelt wird die Krankheit üblicherweise mit einem Antibiotikum.

Die Amtsärztin aus dem Kreishaus stellt auch klar: „Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist nicht bekannt.“ Und auch das Trinken von legionellenhaltigem Wasser stelle für gesunde Personen in der Regel keine Gesundheitsgefahr dar. „Erkrankungen erfolgen in der Regel immer dann, wenn Legionellen in tiefere Lungenabschnitte gelangen.“

Lokführer Streik: Pendlerportal könnte Alternative zum Zug liefern

(pen) Viele Räder stehen still bei der Bahn. Auch an den Zugverbindungen im Ennepe-Ruhr-Kreis geht der längste Lokführerstreik in der Geschichte der Bahn nicht spurlos vorbei. Bahnreisende und Pendler müssen mit Ausfällen und erheblichen Behinderungen rechnen.

Für Berufstätige auf der Suche nach Alternativen für den Weg zum Arbeitsplatz könnte das Pendlerportal eine Lösung sein. Unter www.pendlerportal.de und per App für Smartphones können Berufspendler kostenlos, sicher und komfortabel Fahrgemeinschaften bilden und so gemeinsam ihr Ziel erreichen. Wie in mehr als 260 Landkreisen bundesweit ist das Pendlerportal auch für den Ennepe-Ruhr-Kreis verfügbar.

Das Pendlerportal profitiert bereits deutlich von den stockenden Tarifverhandlungen – so haben sich die Seitenaufrufe in diesen Tagen im Vergleich zum Vormonat um 15 Prozent gesteigert, deutlich im Plus ist auch die Zahl der angemeldeten Nutzer. „Offenbar schauen sich Betroffene auch hier nach Alternativen zur Deutschen Bahn um“, hat auch Jürgen Tannenfels, ÖPNV Experte der Kreisverwaltung beobachtet. Praktischer Nebeneffekt: Fahrgemeinschaften leisten einen wichtigen Beitrag, wenn es darum geht das Verkehrsaufkommen auf Hauptverkehrsstrecken und Autobahnen nicht ins Uferlose steigen zu lassen.

„Selbstverständlich ist das Pendlerportal nicht nur eine (Not-)Lösung in Streiktagen, sondern stellt grundsätzlich eine sinnvolle und dauerhafte Ergänzung des Öffentlichen Personennahverkehrs und eine Alternative zur Deutschen Bahn dar“, wirbt Tannenfels.

Stichwort Pendlerportal
Anfang des Jahres hatte sich die Arbeitsgemeinschaft Fahrgemeinschaften Nordrhein-Westfalen, der neben dem Ennepe-Ruhr-Kreis weitere 29 Kreise und Kommunen angehören, dem Portal angeschlossen. Mit diesem Internetangebot haben alle Einwohner im Kreis die Möglichkeit, Fahrgemeinschaften anzubieten und zu finden, Landesgrenzen überschreitend in einem Gebiet mit mehr als 45 Millionen Einwohnern.

Kreis ehrt erfolgreiche Jugendmusik

Jugend musiziert, Gruppenbild. Foto: Ennepe-Ruhr-Kreis
Jugend musiziert, Gruppenbild.
Foto: Ennepe-Ruhr-Kreis

„Ihr habt großes geleistet und viel erreicht. Ihr habt bewiesen, dass ihr kleine, nein schon große Künstler seid und euer Instrument sehr gut beherrscht. Eure Erfolge sind der angemessene Lohn für die Zeit, die ihr Tag für Tag in das Üben investiert. Mit dieser Feier, die es in dieser Form zum ersten Mal gibt, möchte der Kreis eure tollen Leistungen würdigen.“ Landrat Dr. Arnim Brux begrüßte jetzt im Schwelmer Kreishaus die Nachwuchsmusiker aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis, die beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ auf Regional-, Landes- und Bundesebene bestens aufgespielt haben.

In den verschiedenen Wettbewerbsstufen konnten Paula Busse (Witten), Elias Feldmann (Herdecke), Samuel Feldmann (Herdecke), Helena Happich (Hattingen), Fanny Kagalowski (Herdecke), Krisin Klemt (Witten), Jan Kolb (Ennepetal), Anna Sayn (Sprockhövel), Johanna Schaller (Witten) und Carlo Spangenmacher (Herdecke) mit Violine oder Klavier, Popgesang oder Violoncello, Kontrabass oder als Vokal-Ensemble insgesamt 22 Plätze unter den Top 3 verbuchen. „Ganz besonders erwähnenswert sind neben den Erfolgen auf Regional- und Landesebene natürlich die Teilnahme am Finale auf Bundesebene. Hier spielte sich Kristin Klemt mit ihrem Violoncello auf Platz 1 und Anna Sayn erreichte als Sopran und zweite Gesangsstimme mit ihrem Vokal-Ensemble Platz 3“, würdigte der Landrat. Im musikalischen Teil der kleinen Feierstunde konnten sich die Gäste, unter ihnen auch Jörg Obereiner, stellvertretender Landrat und Mitglied im zuständigen Regionalausschuss von „Jugend musiziert“, persönlich von den Fähigkeiten der Wittenerin und der Sprockhövelerin überzeugen.

Dr. Monika Burzik, Vorsitzende des Regionalausschusses für den Bereich Ennepe-Ruhr-Kreis/Stadt Hagen/Märkischer Kreis, rückte die Zielsetzung des Wettbewerbs in den Blickpunkt: „Wir wollen den Nachwuchsmusikern eine künstlerische Standortbestimmung ermöglichen und bieten den Ausgangspunkt für musikalische Karrieren. Das ist gut. Allerdings möchte ich auch eine Lanze für diejenigen brechen, die sich nicht mit anderen messen und vergleichen möchten und ganz ohne Leistungsgedanken musizieren. Auch das ist gut, auch das ist sinnvoll.“

Warum, das hatte Brux, selbst begeisterter Saxophonspieler, in seinem Plädoyer in Sachen Musikerziehung deutlich gemacht. „Musikalische Bildung hat eine große Bedeutung für unsere Kinder. Sie sollten möglichst frühzeitig an die Musik herangeführt werden. Vom Kindergarten über die Schulen und die Musikschulen sollten wir uns um eine breite Vermittlung von Musik nicht nur als Kulturgut, sondern auch als ein Stück Lebensfreude bemühen. Ein Instrument zu erlernen und zu beherrschen, ist immer Ausdruck von kreativer Begabung, aber auch von Disziplin, Teamfähigkeit und Beharrlichkeit.“ Längst sei nachgewiesen: Musizieren fördert die intellektuelle, emotionale und soziale Kompetenz. Diese Erkenntnis mache es sicherlich auch vielen Eltern leichter, ihre Kinder bei ihrem Hobby zu fördern, sie anzuspornen und sie zu Proben zu fahren und zu Konzerten zu begleiten.

Stichwort Wettbewerb „Jugend musiziert“ 

Der Wettbewerb „Jugend Musiziert“ feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag. Begonnen hat alles 1964, als dringend Nachwuchsspieler für die klassischen Orchesterinstrumente gesucht wurden. Inzwischen haben sich die Kategorien erweitert: der klassische Gesang kam hinzu, Akkordeon, Percussion, Mallets, auch die Wertungen „Musical“, Pop-Gesang, Pop-Gitarre und Pop-Bass, also der Bereich Popularmusik.

Der Wettbewerb soll motivieren, Herausforderung und Orientierung sein und Erfolgserlebnisse vermitteln. Auch die Erfahrung beim gemeinsamen Musizieren, die Präsentation eines Musikwerkes auf einer Konzertbühne vor einer Jury und vor Publikum zählen dazu. Dabei sein können Sänger und Instrumentalisten. Die Altersgrenze liegt bei 21 (Instrument) bzw. 27 (Gesang) Jahren. Je nach Alter wird ein selbst gewähltes Vorspielprogramm zwischen 6 und 30 Minuten mit Musik aus verschiedenen Epochen erwartet.

Im Regionalwettbewerb Westfalen-West haben in diesem Jahr 169 musikbegeisterte Kinder und Jugendliche an 124 Wertungen teilgenommen. 87 Solisten, 31 Ensembles und 6 jugendliche Klavierbegleiter stellten sich in Altena, Hagen, Halver, Herdecke, Iserlohn, Lüdenscheid, Menden und Witten dem Urteil der Juroren. Das größte Feld der Teilnehmer waren Jugendliche zwischen 11 und 16 Jahren. Die Jüngsten waren Kinder unter 7 Jahren.

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