Kategorie-Archiv: Ratgeber

Ratgeber für Schwerkranke, Angehörige und ehrenamtliche Helfer

Ist ein Mensch schwer erkrankt und geht wahrscheinlich seiner letzten Lebensphase entgegen, ist es gut, wenn ihm Freunde und Familie zur Seite stehen. Doch im Krankenhaus fehlt oft die nötige Intimsphäre, um Abschied nehmen zu können. Dank der Hospizarbeit ist in der Zeit des Sterbens ein gutes und selbstbestimmtes Leben möglich. Wie das konkret aussehen kann, erläutert der Ratgeber „Bleib bei mir, wenn ich Abschied nehme“, den die Verbraucherzentrale Hamburg anlässlich des Welthospiztages am 11. Oktober empfiehlt.

Das Buch erklärt auf 100 Seiten, wie man die Zeit des Abschieds aktiv gestalten, quälende Symptome lindern und die Kranken liebevoll begleiten kann. Es erläutert, wie sich klärende Gespräche führen, Kontakte organisieren sowie Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten verfassen lassen. Der nützliche Wegweiser unterstützt außerdem beim Aufbau eines Hilfenetzes aus Professionellen, Angehörigen und Hospizhelfern, liefert Hintergrundwissen zu seelischen und gesundheitlichen Krisen, aber auch Informationen über die Pflege zu Hause sowie die Entscheidungskriterien für Krankenhaus oder Hospiz.

Der Ratgeber „Bleib bei mir, wenn ich Abschied nehme“ ist erhältlich für 5,90 Euro im Infozentrum der Verbraucherzentrale Hamburg an der Kirchenallee 22 (Mo, Mi, Do, Fr 10 – 18 Uhr und Di 10 – 19 Uhr). Zuzüglich 2,50 Euro für Porto und Versand kann man das Buch auch online unter www.vzhh.de oder telefonisch unter (040) 24832-104 bestellen.

Gartenarbeit: Bedienung lauter Geräte nur mit Gehörschutz

Herbstlaub auf dem Gehweg, Laub, Garten Foto: dpj/newpol.de
Herbstlaub auf dem Gehweg, Laub, Garten
Foto: dpj/newpol.de

Hecken stutzen, Laub saugen, häckseln – im Herbst wird es laut im Garten. Viele Arbeitsgeräte übersteigen Lautstärken von 90 Dezibel und mehr, was für den Benutzer als auch für den Nachbarn oft mehr als „lästig“ ist. Da kann schon der nächste Nachbarschaftsstreit beginnen. „Vor dem Kauf und dem Gebrauch solcher Gartengeräte empfiehlt es sich, die Herstellerhinweise in der Betriebsanleitung oder auf dem Produkt genau zu lesen“, sagt Stephan Scheuer, Experte für Qualitätsprüfungen beim TÜV Rheinland. Denn sobald die Lautstärke 85 Dezibel übersteigt, muss der Hersteller auf das Tragen eines Gehörschutzes hinweisen. „Bei der Arbeit mit treibstoffbetriebenen Gartengeräten ist es grundsätzlich richtig, einen Gehörschutz zu tragen“, weiß der TÜV Rheinland-Experte. Ob handelsübliche Ohrstöpsel oder ein Kapselschutz gewählt werden, ist nicht unmittelbar entscheidend. Wichtig ist, dass der Träger sich mit der Wahl wohlfühlt und der Lärm wirksam gedämpft ins Ohr dringt.

Auch leisere Geräte können Gehör schädigen

Das Gehör wird ab einer andauernden Lautstärke ab 85 bis 90 Dezibel irreparabel geschädigt. Oft überschreiten treibstoffbetriebene Gartengeräte durch den lauten und nicht gut gedämpften Verbrennungsmotor diesen Wert. Laubsauger und Häcksler erreichen schnell höhere Werte. Besondere Vorsicht ist bei benzinbetriebenen Heckenscheren und Trimmern geboten, bei denen die Arbeit dicht am Kopf und damit nahe der Geräuschquelle erfolgt. Hier ist der Hobbygärtner auch schnell mal mehr als 100 Dezibel ausgesetzt. Elektrische Trimmer sind zwar leiser, aber durch die hohen Frequenzen werden Sie als unangenehmer wahrgenommen und können genauso das Ohr schädigen. Elektrische Heckenscheren sind zwar nicht so laut, werden aber meist über einen längeren Zeitraum genutzt. „Ist in der Gebrauchsanweisung von längeren Arbeitszeiten die Rede, bedeutet das in der Regel eine Dauer von mehr als 30 bis 60 Minuten“, weiß Stephan Scheuer.

Ruhezeiten einhalten

Wer keinen Streit mit den Nachbarn riskieren möchte, hält sich an die gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten. Leise Gartengeräte dürfen an Werktagen zwischen 7 und 20 Uhr betrieben werden, Sonn- und Feiertage ausgeschlossen. Lautstarke Geräte können an Werktagen zwischen 9 und 13 Uhr sowie 15 und 17 Uhr genutzt werden.

Nützliche Tipps für die Pilz-Saison

Pilzliebhaber und -sammler stehen ab dem Spätsommer in den Startlöchern: Denn die Pilze bereichern bald wieder den Speiseplan. Tausende Pilzarten sind bis heute bekannt, von den kleinsten Schimmelpilzen bis zu den großen Speisepilzen. Nicht einfach, sich auszukennen und Pilze richtig zu verarbeiten. Die Experten des TÜV SÜD geben Tipps und Informationen rund um diese wertvollen Lebensmittel.

Nur ein Bruchteil der bekannten Pilzarten ist tatsächlich essbar. Essbar ist auch nicht der Pilz selbst, sondern in der Regel sein überirdisch wachsender Fruchtkörper mit „Stil und Hut“. Die meisten essbaren Pilzarten gehören zu den Ständerpilzen. Gerade wer selbst sammelt, braucht viel Wissen und Erfahrung. Leicht kann die schöne Freizeitbeschäftigung zum Auslöser für Vergiftungen oder Unverträglichkeiten werden. Zwei Aspekte sind dabei zu unterscheiden: Pilze in der Pilzmahlzeit waren nicht essbar (Pilzvergiftung) oder Pilze in der Pilzmahlzeit waren unbekömmlich oder verdorben (unechte Pilzvergiftung). Dr. Andreas Daxenberger, Lebensmittel-Experte von TÜV SÜD, verweist darauf, dass „Kinder und ältere Menschen schon auf kleine Pilzmahlzeiten sehr empfindlich reagieren können, wenn diese nicht vollständig intakt sind.“

Selbst sammeln – nicht ohne Risiko

Sofort nach der Ernte frisch zubereitet, entfalten sie ihr mild bis würziges Aroma. Nur wenige Wildpilze sind uneingeschränkt essbar. Viele sind unbekömmlich, einige sind bereits bei dem Genuss kleinster Mengen tödlich. Immer wieder kommt es bei Pilzsammlern zu schweren Vergiftungen. Andreas Daxenberger von TÜV SÜD: „Genaue Zahlen existieren nicht, da es in der Bundesrepublik keine sichere Statistik zu Pilzvergiftungen gibt. Schätzungen legen allerdings nahe, dass jährlich mehrere tausend Pilzesser betroffen sind“. Einer Untersuchung des Bundesinstituts für Risikobewertung zufolge wurden allein im Jahr 2006 bei 5 von insgesamt 9 Giftinformationszentren 1.704 Fälle von Pilzvergiftungen bekannt, darunter 3 Todesfälle durch Knollenblätterpilze. Für alle Pilzsammler gilt daher: Kein Risiko eingehen, im Zweifelsfall bleibt der Pilz eben stehen. Wer sich nach der Ernte nicht mehr sicher ist, sucht am besten die Pilzberatungsstellen der örtlichen Verwaltung auf. Auch Bilder in Büchern und Internet können täuschen. Zudem sind gerade in alter Literatur Pilze häufig noch als „essbar“ eingestuft, die man heute wegen ihrer toxikologischen Bewertung nicht mehr empfiehlt.

Bekömmlichkeit

Die Zellwände der Pilze enthalten unverdauliches Chitin, das zu Blähungen und Magenverstimmungen führen kann. Vorbeugen kann man durch Zerkleinern, gutes Kauen und eine Garzeit von mindestens 15 Minuten. Auch wenn einige Zuchtpilzsorten, wie etwa Champignons, roh verwendet werden können, sollten empfindliche Personen Pilzmahlzeiten immer durcherhitzt genießen. Je nach Region sind Wildpilze vom Fuchsbandwurm befallen. Sie sollten vor dem Genuss grundsätzlich erhitzt werden.

Frische, Aufbewahrung und Zubereitung

Egal, ob Wildpilz oder Zuchtprodukt: Ein frischer Pilz ist saftig und prall, frei von Flecken, Schimmel oder weichen Stellen. Bei Zuchtchampignons sollte der Pilzkopf geschlossen und die Stielenden nicht zu trocken sein. Vor der Zubereitung die Pilze am besten mit einem feuchten Tuch abreiben oder bürsten. Madige oder glasige Stellen sind großzügig zu entfernen.

Pilze sind sehr leicht verderblich. Sofortige Verarbeitung nach dem Kauf oder Sammeln ist daher empfehlenswert. Keinesfalls sollten sie länger als 2 Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Plastiktüten oder verschlossene Plastikboxen sind zur Aufbewahrung nicht geeignet.

Frische Pilze lassen sich hervorragend einfrieren und sind so bis zu 6 Monate haltbar. Am besten schneidet man sie nach dem Putzen in Scheiben und blanchiert sie vor dem Einfrieren kurz, um anhaftende Mikroorganismen abzutöten. Nicht vergessen: vor dem Verzehr gründlich durchgaren.

Das Trocknen von Pilzen ist ein traditionelles Konservierungsverfahren. Dazu schneidet man die trockenen, sauberen Pilze in dünne Scheiben und trocknet sie bei ca. 40°C bei leicht geöffneter Ofentür mehrere Stunden im Backofen. Anschließend werden sie luftdicht, kühl und dunkel aufbewahrt. Schimmeln die Pilze später oder riechen muffig, dürfen sie nicht mehr verwendet werden. Geschmacklich leiden die Pilze durch Einfrieren und Trocknen aber doch. So sollte sich jeder Sammler fragen, ob er wirklich mehr mitnimmt, als er für das frische Gericht braucht.

Frisch zubereitete, tiefgekühlte oder getrocknete Pilze können auch einmal aufgewärmt werden. Voraussetzung ist allerdings, dass das Pilzgericht schnell (am besten in Eiswasser) abkühlt und nicht länger als einen Tag im Kühlschrank stand. Beim Wiederaufwärmen einmal gut aufkochen (min. 70°C).

Inhaltsstoffe der Pilze

Lange galten Speisepilze als ernährungsphysiologisch wertlos. Das sieht man heute anders: 100g frische Pilze enthalten nur 25-35 kcal und sind so die ideale Zutat einer kalorienbewussten Ernährung. Je nach Pilzart enthalten Speisepilze 86-90% Wasser und weniger als 1% Fett. Speisepilze sind reich an Kalium, Phosphor und Vitamin B. Außerdem enthalten Pilze das sonst in beliebten Lebensmitteln seltene Vitamin D. Einige Pilzsorten, wie der Austernseitling, sind sehr folsäurehaltig. Mit bis zu 8% ist der Ballaststoffanteil der Pilze besonders hoch und übertrumpft die meisten Gemüsesorten.

Schwermetalle und Radioaktivität bei Wildpilzen

Trotz außergewöhnlichem Aroma sollten Wildpilze nicht im Übermaß genossen werden. Da Pilze Mineralien und Metalle aus dem umgebenden Boden aufnehmen, reichern sich unerwünschte Substanzen aus der Umwelt wie Cadmium, Blei und Quecksilber aus dem Waldboden in den Pilzen an. Auch Jahrzehnte nach Tschernobyl ist der Gehalt an Radiocäsium bei Wildpilzen aus Süddeutschland immer noch deutlich erhöht. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. empfiehlt daher, nicht mehr als 250g Wildpilze pro Woche zu verzehren. Schwangere, Kinder und Menschen mit angeschlagenem Immunsystem sollten lieber auf Zuchtpilze zurückgreifen.

Wichtiger Hinweis für eifrige Pilzsammler

Viele unserer beliebtesten Wildpilze stehen unter Artenschutz (z.B. Stein- oder Birkenpilze). Sie dürften gemäß Bundesartenschutzverordnung oder Bundesnaturschutzgesetz nicht gesammelt werden. Das Sammeln in geringen Mengen und zum eigenen Gebrauch außerhalb von Naturdenkmalen, Naturparks und Schutzgebieten ist aber per Ausnahmeregelung erlaubt; körbeweises Sammeln jedoch nicht.

 

Die richtige Ernährung bei Rheuma

 

Caipirinha mit Birkensaft Foto: © Schoenenberger / Wirths PR
Caipirinha mit Birkensaft
Foto: © Schoenenberger / Wirths PR

Die richtige Ernährung bei Rheuma

Um schmerzfrei mit einer rheumatischen Erkrankung leben zu können, ist es notwendig seine Ernährung umzustellen. Denn über bestimmte Nahrungsmittel können Entzündungsvermittler in den Körper gelangen. Diese Stoffe fachen die Entzündungsherde weiter an und sorgen so für Schmerzen.

Birkenblätter fördern die Entwässerung sowie Entgiftung. Foto:© Wirths PR
Birkenblätter fördern die Entwässerung sowie Entgiftung.
Foto:© Wirths PR

Worauf man als Rheuma-Betroffener in seiner Ernährung achten sollte, stellt die Ernährungsexpertin Sonja Carlsson in ihrem Buch „Vegetarisch genießen bei Rheuma und Gicht – Mit der richtigen Ernährung Schmerzen lindern“ (erschienen 2013 bei Schlütersche Verlagsgesellschaft, Hannover) vor.

1. Normalgewicht erreichen
Übergewicht ist im Allgemeinen ein Feind der Gesundheit. Wer sein Normalgewicht erreicht und hält, entlastet seine Gelenke und Knochen deutlich. So werden die Abnutzungs- und Verschleißerscheinungen minimiert. Auch Untergewicht ist der Gesundheit abträglich, da der Entzündungsprozess besonders viele Nährstoffe und Energie verbraucht. Beide sind bei Untergewicht tendenziell Mangelware.

2. Pflanzenbetonte Kost
In tierischen Produkten ist die mehrfach ungesättigte Fettsäure Arachidonsäure enthalten, aus der unser Körper „Entzündungsboten“ bildet, die so genannten Eicosanoide. Deshalb sollte man tierisches Fett meiden und pflanzlichen Fetten und Ölen den Vorzug geben. Dabei sollte der Fettgehalt insgesamt reduziert werden. Da aufgrund der Einnahmen von Medikamenten (Kortison) ein erhöhter Kalziumbedarf (1000 mg täglich) besteht, empfiehlt sich der Verzehr fettarmer Milch, Milchprodukte und Käsesorten.

Die oxidative Bildung der Eicosanoide aus Arachidonsäure kann medikamentös, aber auch durch bestimmte „positive“ Fettsäuren, die so genannten Omega-3-Fettsäuren, verhindert werden. Diese sind vor allem in Seefisch enthalten. Fisch sollte deshalb mindestens zweimal in der Woche auf dem Speiseplan stehen.

Noch ein kleiner Trick: Gewürze helfen Kochsalz zu sparen und regen die Produktion von Verdauungssäften an. Zudem machen sie viele Speisen bekömmlicher. Beispiele für Gewürze, die rheumatischen Entzündungen vorbeugen, sind Bärlauch, Cayennepfeffer, Fenchel, Rosmarin und Zimt.

Tostadas Foto: © Hensel / Wirths PR
Tostadas
Foto: © Hensel / Wirths PR

3. Reduktion purinhaltiger Nahrungsmittel
Die Stoffgruppe der Purine ist für Rheumatiker gefährlich, da diese Stoffe vom Körper zu Harnsäure abgebaut werden. Ist der Harnsäurespiegel im Organismus zu hoch, kann diese nicht mehr ausreichend über die Nieren ausgeschieden werden. Die Folge dieser so genannten Hyperurikämie: die Harnsäure kristallisiert aus und lagert sich in den Weichteilen, den Gelenken und der Niere ab. Landläufig kennt man dieses Problem als Gicht. Purine umgeht man am besten, indem man wenig Fleisch isst und gänzlich auf Innereien verzichtet. Hülsenfrüchte sollte man aus diesem Grund auch nur begrenzt verzehren.

4. Vermeiden/Reduktion von Alkohol
Übermäßiger Alkoholkonsum schadet, da die Carbonsäuren mit der Harnsäure in der Niere konkurrieren. Die Hefereste im Bier liefern zusätzlich noch harnsäurebildende Purine. Am besten reduziert man den Alkoholgenuss auf ein Mindestmaß.

5. Viel Trinken
Wer viel trinkt, möglichst Wasser, Säfte, Fruchtschorlen und Tees, der wirkt Gichtanfällen entgegen. Die Flüssigkeit hilft die Harnsäure im Blut und im Urin zu verdünnen, woraufhin diese leichter ausscheidbar ist. 2,5 bis 3 Liter pro Tag sind dabei optimal.

Zusätzlich zur alltäglichen, bewussten Ernährung helfen zwei- bis dreitägige Fasten-Kuren rheumatische Beschwerden zu lindern. Der Betroffene wird dabei auf eine „Null-Diät“ gesetzt und dadurch der Verzehr Rheuma auslösender Faktoren verhindert. Dafür sollten 3-4 Liter mineralstoffreiche Flüssigkeit, wie Gemüsebrühe, Mineralwasser oder Tee, zu sich genommen werden. Beim Fasten entsteht Kortison, auch Endorphine (Glückshormone) werden ausgeschüttet. Beide lindern den Schmerz.

Im Buch „Vegetarisch genießen bei Rheuma und Gicht“ finden sich noch weitere Tipps und ausführliches Fachwissen. Dazu wurden von der Autorin Sonja Carlsson über 80 leckere Rezepte zusammengestellt. „Finden Sie sich nicht mit Ihren Schmerzen ab“, rät die Ernährungswissenschaftlerin. Sie weiß aus langjähriger Erfahrung mit Diäten, dass keine Kostform dauerhaft Erfolg hat, wenn sie nicht schmeckt. Ihre Rezepte zeigen, dass man gerade mit bewusster Ernährung wunderbar und ohne Reue schlemmen kann.

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