Kategorie-Archiv: Ratgeber

Todesrisiko Landstraße

Das Abkommen von der Landstraße gehört zu den häufigsten und gefährlichsten Autounfällen. Im vergangenen Jahr gab es laut statistischem Bundesamt über 75 000 Unfälle mit Personenschaden auf Landstraßen, über 2 000 Menschen starben dabei. In jedem dritten Fall mit verletzten Personen ist das Abkommen von der Fahrbahn die Unfallursache. Dabei könnte dieses lebensgefährliche Risiko laut ADAC mit drei einfachen Mitteln deutlich reduziert werden: mit strukturierten Seitenmarkierungen (Rumpelstreifen), durch ein stabiles Bankett (unbefestigter Seitenstreifen) auf gleicher Höhe wie die Straße und den Einsatz von Fahrerassistenzsystemen im Auto.

Über 2 000 Menschen starben 2012 bei einem Unfall auf der Landstraße. ADAC / © benjaminnolte - Fotolia.com
Über 2 000 Menschen starben 2012 bei einem Unfall auf der Landstraße. Foto © benjaminnolte/Fotolia.com

Knapp 1 800 der schweren Unfälle durch das Abkommen von der Landstraße hat die ADAC Unfallforschung in einer neuen Studie untersucht. Auslöser waren häufig unangepasste Geschwindigkeit oder Unaufmerksamkeit. Jeder fünfte Autofahrer landet im Bankett, kommt dadurch ins Schleudern oder kollidiert durch übertriebenes Gegenlenken mit dem Gegenverkehr. Sind Straßenmarkierungen vorhanden, kommen Autofahrer deutlich seltener von der Straße ab – deshalb fordert der ADAC insbesondere an Unfallschwerpunkten Seitenmarkierungen mit Profil, die sogenannten Rumpelstreifen. Dann spürt der Fahrer unmittelbar, wenn er vom Straßenverlauf abweicht, und kann frühzeitig reagieren.

Gerät ein Auto mit dem rechten Reifen ins Bankett, so sollte der Fahrer darin zunächst weiterfahren, moderat bremsen und erst bei niedriger Geschwindigkeit wieder zurück auf die Fahrbahn lenken. Deswegen fordert der ADAC, dass die Bankette höhengleich wie die Straße ausgeführt und zudem befestigt werden. Wird der Seitensteifen nur mit losem Schotter aufgefüllt, ist er in kürzester Zeit wieder instabil. Der Club rät Autofahren zu Spurverlassenswarner und/oder Spurhalteassistent – eine Investition von rund 500 Euro beim Neukauf. Diese minimieren das Risiko von der Straße abzukommen ebenfalls deutlich.

Aromatisch und vielseitig: Tomaten aus heimischem Anbau genießen

Man kann sie einlegen, grillen, überbacken, füllen oder einfach pur genießen: Tomaten sind sehr gesund und unglaublich vielseitig in der Küche verwendbar. Besonders aromatisch schmecken die Früchte in ihrer Hauptsaison von Juli bis August aus heimischem Anbau. Der Anbau ist klimaschonender und die Transportwege zum Verbraucher sind kürzer – alles in allem also ein gute Wahl.

Beim Einkauf sollten Sie unbedingt auf einwandfreie Ware achten. Das bedeutet: Die Früchte sollten unverletzt sein, prall und frisch aussehen sowie keine Schäden durch Schädlinge aufweisen. Ein appetitliches, typisches Aussehen und ein ebensolcher Geruch versprechen in der Regel auch eine gute Qualität der Ware. Bei Rispentomaten müssen die Stiele frisch, gesund, sauber und frei von Blättern sein. Für die Lagerung zu Hause empfiehlt sich ein luftiger und schattiger Platz, am besten bei Temperaturen von 12 bis 16 Grad Celsius. Rispentomaten bevorzugen 15 bis 18 Grad Celsius. Dann kann sich das Aroma voll entfalten. Der Kühlschrank ist kein guter Ort für frische Tomaten, weil sie sehr kälteempfindlich sind. Unausgereifte Tomaten können Sie zum Nachreifen auf die Fensterbank legen – am besten mit Blütenansatz und Stängel.
Frische Tomaten sollte man innerhalb von vier bis fünf Tagen verbrauchen, weil sich sonst der Nährstoffgehalt zu stark verringert und der Geschmack leidet.

Tomaten gehören wie Kartoffeln zu den Nachtschattengewächsen und enthalten daher insbesondere in den grünen Pflanzenteilen Solanin. In der Pflanze dient dieser Stoff u. a. der natürlichen Abwehr von Schädlingen. Beim Menschen wirkt es in größeren Mengen giftig. Vergiftungserscheinungen treten ab einer Konzentration von 1 mg/kg Körpergewicht auf. Unreife grüne Tomaten sollte man daher nicht essen. Es sei denn, es handelt sich um spezielle Tomatensorten, die selbst im reifen Zustand grün bleiben und genießbar sind. Dazu gehören zum Beispiel die Sorten „Evergreen“, „Green Zebra“ und „Green Grape“. / Heike Stommel, www.aid.de

Weitere Informationen:

www.was-wir-essen.de in der Rubrik „Tipp der Saison“

sowie auf www.aid.de in der Rubrik „Lebensmittel / Saisonales“. Dort gibt es weitere Links zum Thema.

Grippesaison: Aktiv die Immunabwehr stärken

Im Herbst und Winter blasen Viren und Bakterien zum Angriff auf unser Immunsystem. Und das im großen Stil: Es gibt über 100 Virusstämme und Bakterienarten, die Niesen, Anhusten und Händeschütteln übertragen werden. „Die Krankheitserreger haben allerdings nur dann eine Chance, wenn sie die natürliche Schutzbarriere des Körpers überwinden. Ein starkes Immunsystem kann das verhindern“, erklärt Dr. Wiete Schramm, Gesundheitsexpertin von TÜV Rheinland.

Gute Möglichkeiten, die Abwehrkräfte des Körpers zu stärken, sind regelmäßige sportliche Betätigung, Bewegung an der frischen Luft, Saunabesuche und Wechselduschen. Alle Varianten kurbeln den Stoffwechsel an, trainieren das Herz-Kreislauf-System und sorgen für eine bessere Durchblutung. Besonders in der Erkältungszeit ist Hygiene oberstes Gebot. Dann sollte regelmäßiges Händewaschen zur Routine werden, denn die Viren werden hauptsächlich durch Tröpfcheninfektionen übertragen.

Viel Gemüse und wenig Stress stärken Abwehrkräfte

Im Weiteren versorgt eine gesunde, ausgewogene Ernährung den Körper mit Vitaminen und Mineralstoffen, die immunstimulierend wirken und zellschädigende freie Radikale ausschalten. Besonders wichtig in der kalten Jahreszeit ist die Aufnahme von Vitamin A, C und E. Zink ist eine ideale Ergänzung zu den Vitaminen. Eine gute Alternative zu Zitrusfrüchten aus dem Süden sind heimische Wintergemüse.

Grippeschutz im Herbst auffrischen

In jedem Jahr versterben mehrere tausend Menschen an den Folgen einer Influenza. Der sicherste Schutz, insbesondere für ältere oder chronisch kranke Menschen, Die vom Impfstoff ausgelöste Abwehrreaktion hält nur neun bis zwölf Monate an. Aus diesem Grund muss die Impfung jedes Jahr wiederholt werden, sinnvollerweise im Herbst vor der Grippesaison.

Gärtnern: Ausdauersport mit Schaufel und Schubkarre

Der Modeschöpfer Wolfgang Joop liebt hier ausnahmsweise mal unperfekte Anblicke, Angela Merkel entspannt so vom Stress als Bundeskanzlerin – die Gartenarbeit: Ob Promi oder Normalbürger, viele Menschen suchen mit der Arbeit im Garten Ausgleich und Entspannung. Und sie haben recht. Das Arbeiten im Garten ist erwiesenermaßen gut für Körper und Geist. „Damit aus Gartenlust kein Gartenfrust wird, sollte man allerdings auf ein paar Dinge achten, wie zum Beispiel auf rückengerechtes Heben und Arbeiten“, sagt Thomas Ebel, Arzt im AOK-Bundesverband.

Die Zeiten, als Gärtner als Laubenpieper oder Gartenzwergsammler bespöttelt wurden, sind lange vorbei. Wühlen, säen, pflanzen und ernten: Dinge selbst zu tun, selbst zu spüren und am besten anschließend auch das zu essen, was man selbst gezogen und geerntet hat, ist angesagter denn je. „Und das ist gut so, denn dabei erdet man sich und tut sich viel Gutes“, sagt Ebel. Und das gilt gleichermaßen für die Seele wie für die körperliche Fitness. Gärtnern setzt Glückshormone frei, der Stress lässt nach. „Man sieht die Welt buchstäblich wieder mit anderen Augen, wenn man sich intensiv mit der Natur beschäftigt.“

Wer selbst schon einmal Rasen gemäht und über längere Zeit Unkraut gezupft hat weiß, wie anstrengend das ist. Und so kann die Gartenarbeit mit sanften Ausdauersportarten durchaus mithalten, denn Gärtnern macht

  • beweglicher, es kräftigt Muskeln und Gelenke
  • stabilisiert das Herz-Kreislaufsystem, stärkt das Immunsystem
  • schützt vor Osteoporose
  • hilft Blutdruck und Cholesterin zu senken
  • verringert das Diabetes-Risiko
  • steigert die Konzentrationsfähigkeit
  • hilft, das Gewicht zu halten.

Wie beim Sport kommt es auch beim Gärtnern auf die Regelmäßigkeit an. Man muss nicht immer nur Gärtnern und auch nicht immer nur denselben Sport machen. „Wenn Sie alles kombinieren und abwechseln, macht es mehr Spaß und hat einen viel größeren Effekt auf die Fitness.“ Für weiteren Ausgleichssport sollten sich also auch Hobbygärtner Zeit nehmen. Das Gärtnern ist im eigenen Garten besonders schön. Es müssen aber nicht unbedingt 500 Quadratmeter Eigentum sein. Auch ein Balkon kann schon ganz schön viel Arbeit machen. In Städten kann man sich um ein Baumbeet kümmern oder sich mit Gleichgesinnten einen Kleingarten teilen.

Langsam starten

Bei den ersten Sonnenstrahlen und wärmeren Temperaturen möchte man natürlich direkt und kräftig loslegen. „Wie bei anderen sportlichen Aktivitäten gilt bei der Gartenarbeit aber genauso: Je länger Sie nichts gemacht haben, umso langsamer sollten Sie starten, vielleicht sogar mit ein paar Lockerungs- und Dehnübungen. Graben Sie nicht gleich den ganzen Garten um, sonst sind Muskelkater oder gar ernsthafte Rückenbeschwerden, wenn Vorschäden bestehen, garantiert“, sagt Ebel.

Richtige Kleidung, richtiges Heben und Tragen sowie geeignete Hilfsmittel helfen dabei, Beschwerden wie beispielsweise Rückenschmerzen zu vermeiden.

  • Die richtige Kleidung: Bei der Gartenarbeit kommt man schnell ins Schwitzen und holt sich dann durch den Luftzug Muskelverspannungen. Atmungsaktive Kleidung und das Anziehen nach dem Zwiebelprinzip helfen. Gut sitzende und luftdurchlässige Handschuhe schützen die Hände und gehören deshalb ebenfalls zur Grundausstattung.
  • Sonnen- und Impfschutz: Auch die Frühlingssonne sticht und verbrennt. Tragen Sie deshalb bei Sonne einen Hut, cremen Sie sich ein. Als Gärtner sollten Sie auf jeden Fall Ihren Tetanus-Schutz überprüfen. Schon über kleine Verletzungen gelangt der gefährliche Erreger in den Körper.
  • Hilfsmittel einsetzen: Für viele Arbeiten im Garten gibt es Hilfsmittel, die den Rücken schonen. Dazu gehört ein spezieller Fugenkratzer, der das Auskratzen von Fugen mit dem Messer überflüssig macht. Außerdem gibt es höhenverstellbare Stiele für Spaten, Besen und Rechen. Fürs Schneiden der Rasenkanten gibt es Scheren am Stiel. Für kniende Arbeiten ist auch dann ein Kniekissen sinnvoll, wenn man noch keine Gelenkbeschwerden hat.

Rückenschonend arbeiten

Das A und O beim gesunden Gärtnern ist das richtige Heben, Tragen und Bücken. „Dabei sollten Sie immer darauf achten, möglichst viel aus den Beinen und nicht aus dem Rücken heraus zu arbeiten“, sagt Ebel. Hier einige Beispiele:

  • Wenn Sie einen Sack Blumenerde aufheben, gehen Sie in die Knie, beim Hochheben bleibt der Rücken gerade. Wenn Sie sich mit dem Sack umdrehen müssen, machen Sie lieber mehrere Schritte dafür statt nur den Oberkörper zu drehen.
  • Wenn Sie Unkraut zupfen, gehen Sie dabei in die Knie, statt den Rücken mit durchgedrückten Beinen zu beugen.
  • Graben Sie um, dann tun Sie das breitbeinig und gehen Sie dabei leicht in die Knie.
  • Sorgen Sie dafür, dass Sie Wasserkannen und Säcke nicht weit tragen müssen. Wenn Sie doch weitere Strecken zurücklegen müssen, setzen Sie Rollbretter oder eine Schubkarre ein.

Wenn Sie jetzt genug gearbeitet haben, dann ernten Sie die Früchte Ihrer Arbeit. AOK-Arzt Ebel: „Setzen Sie sich hin, atmen Sie tief durch und genießen Sie ausgiebig den Anblick Ihres Werks.“

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