Bislang lief es für die deutschen Eisschnellläufer in Sotschi nicht so gut. „Eine Überraschung könnten die Jungs auf den langen Distanzen bringen“, so Anni Friesinger. Ihr Favorit über die 10.000 Meter ist der Erfurter Patrick Beckert.
Friesinger kritisiert deutsche Eisschnelllauf-Nachwuchsförderung: Jugend lieber multidisziplinär erziehen
„Ich glaube, dass man sich ein bisschen auf den alten Erfolgen ausgeruht hat. Man ist nicht mit der Zeit gegangen. Mittlerweile muss man auf dem Materialsektor etwas arbeiten. Und schauen, dass man die jungen Sportler in jungen Jahren nicht schon über den Umfang, also über viele Trainingsstunden, kaputt macht.“ Man solle den Nachwuchs multidisziplinär erziehen, sagt Friesinger. „Sie können auch Eishockey nebenbei machen oder Eiskunstlaufen oder im Sommer Inlineskaten. Die internationalen Topstars kommen aus vielen verschiedenen Disziplinen und sind nicht in jungen Jahren schon sehr gut.“
Anni Friesinger-Postma ist dreifache Olympiasiegerin und 16-fache Weltmeisterin. 2010 ist sie vom Profisport zurückgetreten. Friesinger ist mit dem ehemaligen niederländischen Eisschnelllauf-Idol und Olympiasieger Ids Postma verheiratet. Gemeinsam haben sie eine zweieinhalbjährige Tochter und erwarten im Frühjahr ihr zweites Kind.
Tochter Josephine: ein Energiebündel
Friesingers Tochter Josephine steht bereits auf Kufen, wenn sie nicht gerade wieder Mamas Handy oder deren Ehering versteckt. „Sie sagt nur: Er ist weg. Aber wo er ist, weiß man nicht. Die Medaillen sind zum Glück schwerer zu verstecken“, erzählt Anni Friesinger im hr3-Interview. Die Zweieinhalbjährige hat sehr viel Energie und stand bereits auf Kufen. „Wir haben ihr Gleitschuhe gekauft, die man unter die Snowboots schnallt. Sie geht alleine ein paar Schritte, will aber immer noch mehr Speed haben und da müssen Papa und Mama mithelfen.“
„Ich fände es schön, wenn sie Sport macht, aber sie muss überhaupt nichts. Wenn sie es gern macht, dann unterstützen wir das.“