Kategorie-Archiv: Test

Testberichte von A bis Z

Test: Krabbelschuhe grenzenlos schlecht

Vier von 14 untersuchten Krabbelschuhen für die Allerkleinsten überschreiten gesetzliche Grenzwerte und hätten so gar nicht verkauft werden dürfen. Drei andere Produzenten stoppten nach den schlechten ÖKO-TEST-Ergebnissen (Ausgabe10/2013) sofort den Verkauf ihrer Produkte. Die einzig gute Nachricht nach diesem Test heißt: Babys brauchen noch gar keine Schuhe.

Nicht verkehrsfähig: Die Sternthaler Beginner Leder Krabbelschuhe enthielten u.a. Chrom VI über dem Grenzwert. Foto: ÖKO-TEST
Nicht verkehrsfähig: Die Sternthaler Beginner Leder Krabbelschuhe enthielten u.a. Chrom VI über dem Grenzwert. Foto: ÖKO-TEST

Sie sehen ja so süß aus! Mag sein, dass deshalb so viele Eltern schwach werden und für ihre Allerkleinsten dann doch Krabbelschuhe kaufen, obwohl Kinderärzte und Orthopäden unisono erklären, dass Barfußlaufen für die Kleinen das Allerbeste ist.

Eltern, die noch gezögert haben mit der Kaufentscheidung, bekommen nun vom Frankfurter Verbrauchermagazin ÖKO-TEST wirklich gewichtige Argumente an die Hand: Von den 14 untersuchten Modellen – darunter Schühchen aus Leder, Synthetik und Textil – schnitten 13 mit dem allerschlechtesten Testurteil „ungenügend“ ab. Nur ein einziges Paar Schuhe war akzeptabel, die Tester kauften es bei der Drogeriemarktkette dm ein.

Zur Abwertung führte ein ganzes Sammelsurium an höchstbedenklichen Schadstoffen, darunter krebserregendes Chrom VI, krebsverdächtige Farbstoffbestandteile, giftiges Dibutylzinn, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und Weichmacher, die der Gesetzgeber schon verboten hat für Produkte, die Babys in den Mund nehmen können.

Da war der Jammer bei den betroffenen Firmen groß. Unter anderem meldeten sich H & M sowie KiK bei ÖKO-TEST und teilten mit, man habe die betroffenen Schuhe aus dem Verkauf genommen.

WhatsApp-Alternativen: Nur Threema ist unkritisch

Facebook kauft WhatsApp und Millionen Nutzer suchen nach sicheren Alternativen. Die Stiftung Warentest hat jetzt WhatsApp und vier Messenger-Alternativen ins Prüflabor geschickt und dabei den Datenstrom der Apps überprüft. WhatsApp erhält für den Datenschutz erneut das Urteil „sehr kritisch“, genauso wie Line und der Blackberry Messenger. Auch die App Telegram ist keine optimale Alternative, ihr Testurteil lautet „kritisch“. Allein Threema bewerten die Prüfer als „unkritisch“.

Schon im App-Test im Mai 2012 bewertete die Stiftung Warentest WhatsApp als „sehr kritisch“. Auch im aktuellen Schnelltest ist die Mängel-Liste lang: Speicherung von Adressbucheinträgen ohne Zustimmung der Betroffenen und fehlende Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Zudem teilt die App die Telefonnummer des Nutzers Dritten mit – ebenfalls ohne Verschlüsselung. Die Android-Version sendet selbst die Daten unverschlüsselt, die der Nutzer eingibt. Darunter können auch Gesprächsinhalte sein.

Der kostenlose Telegram Messenger, der derzeit an der Spitze zahlreicher Appstore-Charts steht, erhält das Urteil „kritisch“. Er bietet zwar eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, allerdings muss der Nutzer die Option gezielt auswählen („Secret Chat“). Die App speichert automatisch alle Adressbucheinträge ohne die Zustimmung des Nutzers oder der betroffenen Personen. Ansonsten überträgt sie jedoch keinerlei Daten an den Anbieter oder an Dritte.

„Unkritisch“ präsentierte sich im Schnelltest allein Threema. Die Schweizer App bietet eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Sie kann Adressbucheinträge zwar speichern, allerdings nur in pseudonymisierter Form und mit expliziter Zustimmung des Nutzers. Auch wenn der Nutzer dem Auslesen seines Adressbuchs nicht zustimmt, kann er die App verwenden. Einziges Manko: Threema ist keine quelloffene Software. Die Prüfer können zwar ausschließen, dass die App Nutzerdaten unverschlüsselt überträgt. Ob sie manche Daten aber eventuell verschlüsselt kommuniziert, ließ sich im Test nicht zweifelsfrei feststellen.

Alle Ergebnisse im Detail und die zahlreichen Kritikpunkte an Line und Blackberry Messenger sind online unter www.test.de/messenger abrufbar.

Staubsauger: Viel Kraft mit wenig Watt

Mit weniger als 1600 Watt Leistung effizient Staub saugen – das gelingt im aktuellen Test der Stiftung Warentest sieben der 15 geprüften Staubsauger „gut“. Ob ein Staubsauger den Staub gut entfernt, lässt sich nicht an der Watt-Zahl erkennen. Entscheidend für die Saugleistung sind die Konstruktion und das Zusammenspiel von Gerät und Düse. Die „guten“ Staubsauger aus dem Test bringen diese Leistung mit durchschnittlich 1200 bis 1400 Watt, einer braucht dazu nicht einmal 900 Watt.

Ein Staubsauger soll Staub effizient entfernen, von Teppichböden und glatten Hartböden, aus Ritzen, Ecken und an Kanten. Sieben bewältigten diese Aufgabe im Test „gut“. Allerdings liegen diese Staubsauger eher im oberen Preissegment. Lediglich ein Gerät, das Aldi (Nord) im Juli 2013 als Aktionsware für 80 Euro anbot, konnte hier mithalten. Ansonsten gilt: Staubsauger für weniger als 100 Euro saugten im Test nur „befriedigend“ bis „mangelhaft“.

Ob Staubbox oder Beutel ist für die Qualität des Geräts nicht entscheidend. Es gibt in beiden Gruppen „gute“ Geräte. Auch die Fähigkeit, Staub im Gerät zu halten, ist keine Systemfrage. Sehr gut können das sowohl die Beutelsauger Eio Razzer Eco2 und der Siemens Q5.0 Extreme Silence Power sowie die Boxsauger FC8769 Power Pro Eco von Philips und der insgesamt „befriedigende“ AEG Ultraperformer Öko. Allerdings ist es beim Leeren der Staubbox kaum möglich, sich Staub komplett vom Leib zu halten – ein Problem für Hausstauballergiker.

Der Unmut gegen die EU-Ökodesign-Richtlinie für Staubsauger, die ab September 2014 nur noch maximal 1600 Watt für neue Staubsauger zulässt, ist nicht gerechtfertigt. Das zeigen die Testergebnisse. Dass es mit noch weniger Watt geht, beweist der Siemens Q5.0 Extreme Silence Power: ein „gutes“ Gerät mit „guter“ Saugleistung – mit nur 870 Watt. Ausgerechnet das hat Siemens aus dem Sortiment genommen. Denn dieser Sauger erfüllt, was die Leistungsaufnahme betrifft, schon jetzt die EU-Anforderungen für 2017.

Der ausführliche Test Staubsauger ist in der Februar-Ausgabe der Zeitschrift test nachzulesen und unter www.test.de/staubsauger abrufbar.

Rollatoren: Bequemlichkeit kostet extra

Ein komfortabler Rollator kostet schnell das Dreifache eines Kassenmodells. Entscheidend in puncto Komfort ist vor allem, ob es sich um einen Quer- oder einen Längsfalter handelt, stellt die Stiftung Warentest in ihrer Februar-Ausgabe von test fest. Für den Praxistest waren rollatorerfahrene Senioren im Einsatz.

Ein Rollator ist eine Gehhilfe auf vier Rädern. Das eint sie alle. Doch es gibt große Unterschiede: Der Preis kann im Schnitt von 70 bis 400 Euro reichen, wobei hier das teuerste Modell, der Handicare Gemino nur die Note „Befriedigend“ bekam. Der günstige Bischoff & Bischoff Rollator B war nur „ausreichend“ und landete auf dem letzten Platz.

Testsieger war der Russka Vital für 299 Euro, ein so genannter Längsfalter, den man, anders als einen Querfalter, längs zusammenschieben und so bequem auch auf wenig Platz verstauen oder transportieren kann. Zusammengeschoben bleibt er, anders als andere, auch stehen.

Die 7 „guten“ unter den 15 getesteten Modellen sind nicht billig. Wer einen Rollator nur auf Rezept bekommt und sich den höheren Preis durch Draufzahlen nicht leisten kann, bekommt wahrscheinlich einen sperrigen, schwereren Querfalter. Die Zeitschrift erklärt, wer wie einen Rollator bekommt, wie man ihn einstellt und gibt einen guten Tipp: Im Internet lässt sich mitunter eine Menge Geld sparen.

Der ausführliche Test Rollatoren ist in der Februar-Ausgabe der Zeitschrift test nachzulesen und unter www.test.de/rollatoren abrufbar.

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