Kategorie-Archiv: Tiere

Beifußblättrige Ambrosie: Blattkäfer könnte bei Bekämpfung helfen

Die Beifußblättrige Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia) zählt zu den aggressivsten invasiven Pflanzenarten mit großem Allergenpotenzial. Ihre Bekämpfung könnte nun einen entscheidenden Schritt nach vorn kommen. Im Tessin ist ein Blattkäfer identifiziert worden, der sehr effizient die unerwünschte Pflanze wegfrisst. Ob der Blattkäfer Ophraella communa aber nur auf die Ambrosie spezialisiert ist oder auch andere Pflanzen befällt, muss allerdings noch erforscht werden.

Nachdem der Käfer im Tessin erstmals entdeckt worden ist, haben ihn die auf Ambrosia-Forschung spezialisierten Wissenschaftler der Universität Fribourg beobachtet. Der Käfer ist demnach an über 80 Prozent der bekannten Ambrosia-Standorte präsent und hat die Pflanze an einigen Standorten komplett vernichtet.

Offensichtlich wurde der Käfer über den Mailänder Flughafen eingeschleppt. In dem Fall ein Glücksfall für die Schweiz, denn nun kann der Käfer gezielt auf Wirtsspezifität getestet werden. Sollte der Käfer anderen Pflanzen keinen Schaden zufügen, könnte er gezielt zur Bekämpfung der allergenen Ambrosie eingesetzt werden.

Renate Kessen, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.unifr.ch/news/de/11656

Equine Influenza: Mit dem Fellwechsel steigt die Infektionsgefahr

Equine Influenza ist eine ansteckende Viruserkrankung der Atemwege, die alle Pferde betreffen kann. Zeichen der Infektion sind in der Regel hohes Fieber und trockener Husten. Aber auch Ausfluss aus Augen und Nase sowie Appetitlosigkeit gelten als weitere Symptome. Manche Pferde entwickeln geschwollene Lymphknoten unter dem Kiefer, andere können Schwellungen und Steifheit in den Beinen zeigen. Die Krankheit wird zwischen Pferden durch Tröpfchen-, Kontakt- oder Schmierinfektion verbreitet, die dann innerhalb von sieben bis vierzehn Tagen auftreten kann.

Jedes Pferd kann am Influenza-Virus erkranken, allerdings gelten sehr junge Fohlen und ältere Pferde als etwas anfälliger. Die Krankheit tritt gehäuft vor allem zum Zeitpunkt des Fellwechsels im Frühjahr oder Herbst auf. Während der Verlauf nur in den seltensten Fällen tödlich ist, kann die Krankheit jedoch eine Trainingsauszeit über mehrere Monate erfordern.

Infizierte Pferde sollten aus der Arbeit genommen werden, um Schäden oder Beeinträchtigungen der Atemwege zu vermeiden. Frische Luft und eine möglichst staubfreie Umgebung schaffen dem Tier Erleichterung. Boxenruhe ist grundsätzlich nicht erforderlich. Bei gutem Wetter können die Pferde sich durchaus im Freien aufhalten, solange ein Unterstand zur Verfügung steht. Aufgestallte Pferde sollten regelmäßig bewegt werden.

Um eine Ausbreitung der Krankheit zu vermeiden, sollte eine Trennung der infizierten von den gesunden Pferden erfolgen. Nach der Betreuung der kranken Tiere ist die Kleidung zu wechseln, Schuhe, Hände und Gerätschaften sind zu desinfizieren, bevor das Personal mit den gesunden Pferden in Kontakt kommt. Hygiene ist bei dieser Erkrankung besonders wichtig, denn der Pferde-Influenza-Virus kann bis zu zwei Tage auf harten Oberflächen, wie Eimern oder Mistkarre überleben.

Weist das Pferd wieder eine Normaltemperatur auf und lässt der Husten nach, benötigt es noch etwa einen Monat Ruhe. Bei einer zu frühen Wiederaufnahme des Trainings kann sich das Risiko einer schweren, bakteriellen Sekundärinfektion, wie beispielsweise einer Lungenentzündung, erhöhen.

Die Tiere können gegen Pferde-Influenza geimpft werden. Allerdings existiert selbst bei häufigen Impfungen kein hundertprozentiger Schutz. Die betreffenden Tiere entwickeln aber in der Regel seltener eine schwere Infektion. Der Infektionsdruck verringert sich mit der Zahl der geimpften Pferde im Bestand und reduziert dadurch die Erregersituation im Feld. Eine Impfung des Gesamtbestands kann daher sinnvoll sein.

Anke Klabunde, www.aid.de

Katzen-Clickertraining

Richtig clickern Schritt für Schritt – alles Wissenswerte zum Clickertraining für Katzen: vom sanften Einstieg über den richtigen Aufbau der Übungen bis zu geeigneten Maßnahmen, wenn es beim Clickern zu Problemen kommt.

3800_Katzen-Clickertr...d_1.pdf, page 1 @ Preflight ( 3800_KatzeDer Trick mit dem Klick! Ob Sie nun Ihre Katze mit Hilfe positiver Verstärkung ans Benützen des Kratzbaums oder das willige Bürsten gewöhnen wollen – Clickertraining eignet sich für die unterschiedlichsten Übungen. Natürlich dürfen auch witzige Tricks wie Mach-die-Rolle oder Gib-mir-Fünf nicht fehlen. Sie sorgen damit bei Ihrer Samtpfote für körperliche und geistige Auslastung.

Die erfahrene Katzenpsychologin Katja Rüssel gibt im GU Tierratgeber Katzen – Clickertraining eine genaue Schritt-für-Schritt-Anleitung fürs Training mit Clicker und Targetstab. Nützliche Übungen, wie Katzenklappe benützen oder Hochheben lassen, erleichtern den Alltag. Zahlreiche Tipps helfen, Fehler von Anfang an zu vermeiden. Und sollte es trotzdem zu Problemen beim Clickern kommen, gibt es praxiserprobten Rat. So bleibt das Training für Katze und Mensch spannend. Als Extra gibt’s die GU Heimtier Plus-App. Damit wird der Tierratgeber interaktiv und hält weitere interessante Zusatzinfos und Bilder bereit.

Katja Rüssel
Katzen-Clickertraining
So klappt der Trick mit dem Klick
64 Seiten, mit ca. 90 Farbfotos
Format: 16,5 x 20,0 cm, Klappenbroschur
7,99 € (D) / 8,30 € (A) / 11,90 CHF (SFr.)
ISBN: 978-3-8338-3800-2

Koppen – ein Phänomen domestizierter Pferde

Koppen zählt vermutlich zu einer der häufigsten Verhaltensanomalien bei Pferden. Durch Anspannen der unteren Halsmuskulatur wird der Schlundkopf geöffnet, woraufhin Luft in die Speiseröhre einströmt und ein deutlich hörbares Geräusch entsteht. Früher galt vor allem Langeweile als eine der Ursachen dieser Stereotype. Neuere Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass eine mangelhafte Fütterung – insbesondere von zu hohen Kraft- und zu geringen Raufuttermengen – als Auslöser zu vermuten ist. Sie führt zu einer gesteigerten Magensäureproduktion.

Ein Pferd beim Grasen Foto: djp/newspol.de
Ein Pferd beim Grasen
Foto: djp/newspol.de

Im Journal of Equine Veterinary Science haben Wissenschaftler das Ergebnis einer Studie veröffentlicht, die den Zusammenhang zwischen dem Aufsetzkoppen und der Verabreichung von Kraftfutter zum Gegenstand hatte. Ziel der Untersuchung war die Bestimmung einer möglichen Magenschleimhautschädigung und die Wirkung von Kraftfutter auf das im Blut zirkulierende Gastrin.

Die Forscher der US-amerikanischen Universitäten in Michigan und Alabama gingen von der Vermutung aus, dass die gestörten Pferde nicht nur vermehrt an einer geschädigten Magenschleimhaut leiden, sondern auch auf Kraftfuttergaben mit einer erhöhten Gastrin-Konzentration reagieren. Gastrin ist ein Hormon des Magen-Darm-Traktes, das die Produktion von Magensäure anregt.

Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 18 adulte Pferde beobachtet, davon eine Gruppe mit Aufsetzkoppern. Die Tiere wurden auf der Weide mit freiem Zugang zum Heu gehalten und erhielten zwei Mal täglich Kraftfutter in pelletierter Form. Für die Dauer von 24 Stunden wurden sowohl die einzelnen Krippenbisse, als auch die Dauer des jeweiligen Kopp-Vorgangs untersucht. Für einen Zeitraum von 24 bis 28 Stunden wurde den Tieren dann das Futter entzogen und die Magenschleimhaut untersucht. Außerdem wurden Proben der Magensäure entnommen. Dann kamen die Pferde wieder für 72 Stunden auf die Weide. Unmittelbar nach einem erneuten Futterentzug über zwölf Stunden wurden Blutproben entnommen. Zwei weitere folgten im Abstand von 60 und 120 Minuten jeweils nach der Verabreichung von einem Kilogramm Kraftfutter.

Zwischen den Pferdegruppen konnten keine Unterschiede in der Anzahl oder im Schweregrad der Magengeschwüre, in der Neigung zu einer Verdickung der Magenwand (Hyperkeratose) oder dem pH-Wert der Magensäure festgestellt werden. Allerdings wurde eine erhöhte Gastrin-Konzentration nach der Verabreichung von Kraftfutter nach 60 und 120 Minuten bei den Aufsetzkoppern beobachtet. Die Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass zum Koppen neigende Pferde bei Dauerweidehaltung keine vermehrten Schäden der Magenschleimhaut entwickeln. Der Verzehr von Kraftfutter führte jedoch zu einem Anstieg der Gastrin-Produktion.

Eine möglichst naturnahe Haltung mit langen Fresszeiten und einer kontinuierlichen Aufnahme von Raufutter gilt nicht nur als Präventivmaßnahme, sondern vor allem als Schlüsselfaktor bei Pferden mit diesen Verhaltensstörungen. Kraftfutter ist hingegen zu meiden bzw. die Fütterung sollte nur in Kleinstmengen erfolgen.
Anke Klabunde, www.aid.de

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