Kategorie-Archiv: Verbraucher

Geschlossene Ökofonds: Fast alle Fonds fielen im Test durch

Die Stiftung Warentest fällt ein vernichtendes Urteil zu den derzeit angebotenen geschlossenen Ökofonds: Von 24 untersuchten Wind- oder Solarfonds sind zwei „ausreichend“ und acht „mangelhaft“. Weitere 14 Fonds sind bereits in der Konstruktion so riskant, dass sich eine Detailprüfung erübrigt. Kein einziger Fonds ist aktuell empfehlenswert, so die November-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest.

Bei geschlossenen Ökofonds beteiligen sich private Investoren meist über viele Jahre als Kommanditisten an Solar- und Windparks. Dafür werden ihnen jährliche Renditen zwischen fünf und zehn Prozent in Aussicht gestellt. Was gut klingt, ist ziemlich riskant. 14 Fonds gingen schon in der Vorprüfung k.o., häufigster Grund war das Blindpoolrisiko: Dabei steht ein Teil der Investitionsobjekte beim Verkauf der Fondsanteile an Anleger noch gar nicht fest. Auch Kredite in Fremdwährungen oder Ratensparkonzepte für Kleinanleger waren im Test wegen des hohen Risikos Ausschlusskriterien.

Von den zehn Fonds, die schließlich noch in die Detailprüfung kamen, lautet das Urteil bei den meisten „Mangelhaft“. Bei den Prognosen haben sie oft zu schöne Zahlen angesetzt, Liquiditätsrücklagen und Instandhaltungskosten knapp kalkuliert und Kosten für Anschlusskredite eher tief angesetzt.

Neun der zehn Fonds reißen außerdem die 60-Prozent-Grenze für Fremdkapital, die seit dem 22. Juli 2013 gesetzlich gilt. Für die untersuchten Fonds gilt das Gesetz zwar noch nicht, da sie vorher aufgelegt wurden. Eine Kreditaufnahme von mehr als 60 Prozent birgt für Anleger jedoch erhebliche Risiken, da die Kredite auch dann zurückgezahlt werden müssen, wenn die Geschäfte schlecht laufen. Dann erhalten Anleger weniger oder gar keine Ausschüttungen. Im schlimmsten Fall erleiden sie einen Totalverlust.

Der ausführliche Test Geschlossene Ökofonds erscheint in der November-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest (ab 16.10.2013 am Kiosk) und ist bereits unter www.test.de/oekofonds abrufbar.

Gaspreise: Anbieterwechsel spart bis zu 750 Euro

Ein Wechsel des Gasanbieters ist kinderleicht, schnell gemacht und kann eine jährliche Ersparnis von mehreren Hundert Euro ausmachen, stellt die Zeitschrift Finanztest in ihrer Oktober-Ausgabe fest. Die Tester haben für drei Musterhaushalte in 20 Städten von Berlin bis Wiesbaden die Tarife untersucht. Die größte Ersparnis ist demnach für Gaskunden in Leipzig drin. Wenn sie aus dem Grundtarif der Stadtwerke zum Tarif „Montana garant“ der Montana Energiehandel wechseln, sparen sie bei 20.000 Kilowattstunden im Jahr 755 Euro.

Grundlage der Untersuchung waren drei Muster-Verbräuche von 7.500, 11.000 und 20.000 Kilowatt. Neben Montana Energiehandel ist nach Finanztest-Berechnungen auch Logo Energie fast immer die günstigste Wahl. Berücksichtigt wurden in der Untersuchung nur verbraucherfreundliche Tarife ohne Fallstricke und Bonusklauseln, die an undurchsichtige Bedingungen geknüpft sind.

Einen fairen Tarif zeichnet außerdem aus, dass man monatliche Abschläge zahlt, dass es eine Preisgarantie, kurze Kündigungsfristen und eine kurze Anschlusslaufzeit gibt. So bleibt der Kunde im Fall einer Preiserhöhung flexibel, weil er nicht auf sein kurzes Sonderkündigungsrecht angewiesen ist.

Auf diese Kriterien sollten Kunden achten, die mit Vergleichsportalen im Internet einen neuen Tarif suchen. Denn dort gibt es Voreinstellungen, die nicht für jeden geeignet sind. Umweltbewusste können zwischen zwei Klimatarifen aus dem Test wählen. Sie unterstützen bestimmte, zertifizierte Klimaprojekte. Noch nachhaltiger ist es aber, einfach weniger Energie zu verbrauchen.

Die ausführliche Untersuchung „Gaspreise“ ist in der Oktober-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest erschienen und ist unter www.test.de/gaspreise abrufbar.

Prepaid-Kreditkarten: Interessant für junge Leute und Freiberufler

Kein regelmäßiges Einkommen oder noch nicht volljährig – und trotzdem eine Kreditkarte, mit der sich der Mietwagen für die Auslandsreise buchen oder die Konzertkarte online kaufen lässt. Prepaid-Kreditkarten sind die Lösung für diejenigen, die bislang Schwierigkeiten hatten, eine Kreditkarte zu bekommen. Finanztest hat für die aktuelle November-Ausgabe die Preise und Leistungen von 24 Prepaid-Kreditkarten-Angeboten untersucht. Ergebnis: Kunden können die Kreditkarten auf Guthabenbasis genauso nutzen wie klassische Kreditkarten. Die Karten sind nicht teurer und auch die Nutzungsgebühren unterscheiden sich kaum.

Im In- und Ausland an der Ladenkasse bezahlen, im Internet einkaufen oder Geld am Automaten abheben – Kreditkarten auf Guthabenbasis lassen sich genauso einsetzen wie klassische Kreditkarten. Und es fallen auch die gleichen Kostenpositionen an: der Jahrespreis für die Karte, die Kosten für die Bargeldabhebung am Automaten und die Provision für den Einsatz außerhalb der Euroländer. Erwachsene bezahlen für Prepaidkarten bis zu 39 Euro im Jahr. Karten für Jugendliche kosten im Jahr höchstens 22 Euro, für viele sind sie bis zum 18. oder 21. Geburtstag sogar kostenlos. Für die Geldabhebung am Automaten berechnen die Banken meist einen Mindestbetrag zwischen 5 und 7,50 Euro, sonst um 2 Prozent vom abgehobenen Betrag. Dazu kommt noch die Auslandseinsatzgebühr außerhalb der Euroländer zwischen 1 und 1,9 Prozent.

Doch es geht auch günstig, wie Finanztest herausfand. Bei manchen Anbietern gibt es die Prepaid-Kreditkarte zum Nulltarif, wie beispielsweise die Visa Prepaid-Karte der Wüstenrot Bank. Wer bei der Bank ein Girokonto hat, für den entfällt die Jahresgebühr. Bargeldabhebungen sind bis zur 24. Abhebung pro Jahr kostenfrei. Und die Auslandseinsatzgebühr in Höhe von 1,5 Prozent fällt nur an, wenn der Nutzer außerhalb der Euroländer im Laden mit der Karte bezahlt. Aber auch ohne Bindung an ein Girokonto des Kartenanbieters gibt es günstige Angebote, wie beispielsweise die Payback Visa Prepaid Karte zeigt.

Die ausführliche Untersuchung „Prepaid-Kreditkarten“ erscheint in der November-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest (seit 16.10.2013 am Kiosk erhältlich) und ist bereits unter www.test.de/kreditkarten abrufbar.

Titan-Schloss für 180 Euro in 10 Sekunden geknackt

Das Fahrradschloss TiGr, bei dem Diebe selbst mit Bolzenschneidern angeblich keine Chance haben, ist von den Testern der Stiftung Warentest in weniger als 10 Sekunden geknackt worden. Das 180 Euro teure Schloss, das in Deutschland von Manufactum oder dem Onlinehändler Spybike vertrieben wird, nennen die Tester deshalb „überteuerten Sperr-Müll“.

Die US-Herstellerfirma Stanton Concepts aus New Jersey zeigt auf ihrer Homepage im Webvideo Aufbruchversuche mit einem Bolzenschneider. Hier wird der Eindruck erweckt, dass die Schlösser aus Titanlegierung ihnen „unendlich“ lange standhalten. Auch Versandhändler Manufactum behauptet, die Titanlegierung der TiGr Lock-Schlösser würde durch einen Bolzenschneider „nur gequetscht, aber nicht durchtrennt“.

Die Tester der Stiftung Warentest haben bei drei TiGr Bügelschlössern mit 19 Millimeter Breite den Bolzenschneider angesetzt – und jedes innerhalb von 10 Sekunden geknackt. Und dabei waren keineswegs nur kräftige Prüfer am Werk, sondern auch Volontärin Frederike. Mit Sägen konnten die Tester den Stahl in weniger als 90 Sekunden durchtrennen. Die Aufbruchsicherheit ist damit völlig unzureichend. Die Stiftung plädiert dafür, dass die Händler die Schlösser freiwillig zurücknehmen. Wirklich gute Fahrradschlösser gibt es ab 40 Euro, zum Beispiel das Bügelschloss Abus Sinero.

Der ausführliche Schnelltest zum Fahrradschloss TiGr Lock sowie Testergebnisse zu Fahrradschlössern (test 4/2013) sind unter www.test.de/thema/fahrradzubehoer abrufbar.

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...