Anlässlich der „Europäischen Woche zur Abfallvermeidung“ hat der Abfallbetrieb Kreis Viersen eine Aktion ins Leben gerufen. Tipps sollen helfen, weniger Lebensmittel entsorgen zu müssen. „Mit richtiger Planung und Lagerung sowie guten Kochideen lassen sich gerade Gemüse- und Obstabfälle vermeiden und Geld einsparen“, sagt Dorothee Kleinermanns, Abfallberaterin des Kreises Viersen.
Beim Einkauf haben viele Verbraucher den Gesundheitsaspekt von Obst und Gemüse im Kopf, verzehren die Vitaminlieferanten im Anschluss aber nicht in der entsprechenden Menge. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen einen täglichen Mindestverzehr von 400 Gramm Gemüse und 250 Gramm Obst. Tatsächlich essen Erwachsene im Durchschnitt etwa 230 Gramm Gemüse und 250 Gramm Obst pro Tag.
Nach dem Einkauf können ein behutsamer Transport und eine angemessene Lagerung die Haltbarkeit verlängern. Viele Obst- und Gemüsesorten gehören in den Kühlschrank, sollten aber nicht die Rückwand des Kühlschranks berühren.
Dabei entsteht Gefrierbrand, der die Zellen beschädigt, so dass Obst und Gemüse beim Auftauen matschig werden. Bestimmte Sorten dürfen nicht zu kühl gelagert werden. Bei zu kalter Temperatur treten „Chillingschäden“ auf: Dabei sterben die kälteempfindlichen Früchte ab und verlieren ihre Fähigkeit nachzureifen. Sie verbleiben im Zustand der Pflückreife, entwickeln kein Aroma und verderben, ohne reif gewesen zu sein. Anfällig für Kälte sind beispielsweise Bananen. Sie sollten nicht unter 13 Grad gelagert werden, Grapefruits nicht unter 8 bis 10 Grad. Mangos benötigen über 11 und Melonen über 12 Grad. Derart gefährdete Obst und Gemüsesorten gehören daher bis zur Reife nicht in den Kühlschrank. Da Kartoffeln bei einer Lagerung unter drei Grad süß, glasig und wässrig grau werden, ist Vorsicht bei Lagerung auf dem Balkon geboten.
Wird angeschnittenes oder angeschlagenes Obst und Gemüse braun, ist das kein Anzeichen für Verderb. Es handelt sich nur um eine chemische Reaktion mit Luft. Allerdings faulen beschädigte Stellen schneller. Verdorben oder überreif entwickeln die Lebensmittel oft einen unangenehmen Geruch. Von Schimmel betroffenes Obst und Gemüse sollten Verbraucher als Ganzes entsorgen, weil sich durch den hohen Wassergehalt der Schimmel unsichtbar darin ausbreitet.
Ungenießbares, noch nicht zubereitetes Obst und Gemüse kommt in die braune Tonne oder auf den Komposthaufen im Garten. Reste zubereiteter Speisen müssen in der grauen Restmülltonne entsorgt werden.
Ein Rezept für die Verwertung von Gemüseresten kommt aus Grefrath von Gaby Stopka:
Buntes Gemüse-Omelette
Verschiedene Gemüsereste
Margarine oder Öl
1 Esslöffel Gemüse-, Fleisch- oder Hühnerbrühe
Reste gekochte Kartoffeln, Reis oder Nudeln
Rest gekochter oder roher Schinken, Fleischwurst, Salami etc.
3-5 Eier Größe L
Nach Wunsch: Geraspelter Käse oder Scheiben von Camembert, Kräuter
Zum Würzen:
Salz
Pfeffer
Zubereitung:
Weil es Reste sind, ist eine genaue Mengenangabe nicht zu bestimmen.
Für zwei Personen sollte man eine mittelgroße Pfanne nehmen.
Zunächst das rohe Restgemüse ( z.B. Paprika, Tomaten, Zucchini, Lauchzwiebel ) würfeln und in eine Pfanne geben, mit etwas Margarine oder Öl andünsten, pfeffern, salzen und einen Esslöffel Gemüse-, Fleisch- oder Hühner-Brühpulver zugeben, dann bissfest garen.
Hat man nun vom Vortag auch noch ein paar gekochte Kartoffeln, etwas Reis oder Nudeln übrig, kann man auch diese Zutaten der Gemüsepfanne beigeben (gegebenenfalls auch noch zusätzlich kochen).
Reste von gekochtem oder rohem Schinken, Fleischwurst, Salami etc. kann man noch hinzufügen. Nun in einer großen Schüssel 3-5 Eier Größe L (je nach Menge der Gemüsepfanne) leicht verrühren. Dann die fertige Gemüsemasse in diese Schüssel geben und vorsichtig verrühren.
Die Pfanne mit etwas Margarine neu erhitzen, die Eier-Gemüsemasse einfüllen.
Eventuell mit geraspeltem Käse bestreuen oder Scheiben vom Camembert darauf legen und/oder Kräuter darüber streuen.
Wichtig: Sofort nach dem Einfüllen den Herd auf die kleinste Stufe stellen und die Pfanne mit einem Deckel schließen. Circa 15-20 Minunten stocken lassen.
Krisztina Hollstein aus Kempen empfiehlt: Kräuter
Gerade jetzt im Winter verwelken gekaufte Kräuter schneller. Bevor das passiert, einfach fein hacken und zusammen mit Knoblauch und Butter Kräuterbutter daraus herstellen. Wenn man diese einfriert, hat man sie immer zur Hand.
Süßer Flammkuchen
Äpfel und/oder Birnen
10 Gramm frische Hefe
4 Esslöffel lauwarmes Wasser
1/2 Teelöffel Zucker
250 Gramm Mehl
100 Milliliter Schmand
1 Teelöffel Puderzucker
2 Esslöffel Öl
1/2 Teelöffel Salz
Zubereitung:
Hefe mit Zucker in lauwarmem Wasser auflösen und kurz gehen lassen. Die anderen Zutaten in einer Schüssel miteinander vermischen und als letztes die aufgegangene Hefe dazugeben. Einen geschmeidigen Teig kneten. Wenn man viel Zeit hat, kann man den Teig ca. 40 Minuten an einem warmen Ort auf das Doppelte aufgehen lassen, muss man aber nicht. Also den Teig einfach dünn ausrollen und auf Backpapier legen.
Schmand mit Puderzucker und ein wenig Zitronensaft verrühren, den Teig einstreichen. Klein geschnittenen Apfel und Birne darauf verteilen. Mit Mandelsplittern bestreuen und im vorgeheizten Ofen (Umluft 200 C) ca. 10 Minuten backen. Noch heiß aus dem Ofen mit Zimt bestreuen und mit Calvados besprühen! Köstlich!!!