Fernbuslinien erobern den Markt. Doch in Brandenburg gibt es kaum geeignete Haltestellen. Brandenburger Verbraucher können bislang nur sehr eingeschränkt von den Vorteilen der neuen Busverbindungen profitieren. „Die Kommunen sollten auf die Anbieter zugehen und für das Flächenland Brandenburg tragfähige Konzepte entwickeln“, fordert Reiserechtsexpertin Sabine Fischer-Volk von der Verbraucherzentrale Brandenburg.
In Brandenburg gibt es nur vereinzelt Fernbushaltestellen, zum Beispiel an touristischen Zielen im Spreewald. Die neuen Anbieter fahren meist gar nicht ab Brandenburg, sondern nur ab Berlin. Fahrgäste aus entfernten Landkreisen müssen eine aufwändige Reiseroute mit Umstiegen auf sich nehmen, um von den Busverbindungen profitieren zu können. Und das, obwohl einer der größten Vorteile der Fernbuslinien eigentlich die Umsteigefreiheit ist. Für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste stellt ein Umstieg außerdem eine besondere Herausforderung dar.
„Die Brandenburger Kommunen sollten ihren Bürgern die Chance geben, vom liberalisierten Fernbusmarkt zu profitieren. Gerade in einem Flächenland mit weiten Entfernungen und zum Teil geringer Bevölkerungsdichte können Fernbuslinien eine gute Alternative zum Schienenverkehr darstellen“, so Reiserechtsexpertin Fischer-Volk. Für Fahrgäste, die etwas mehr Zeit einplanen können, sind Fernbusreisen zudem oft günstiger als das Reisen mit der Bahn. „Wir fordern daher die Brandenburger Kommunen auf, den Fernbusverkehr in ihre Mobilitätskonzepte einzubeziehen und die Einrichtung von speziellen Haltestellen zu prüfen“, so die Juristin weiter.
Anfang 2013 war der stark regulierte Markt für Fernbuslinienverkehr innerhalb Deutschlands liberalisiert worden. Seitdem drängen immer mehr renommierte Anbieter auf den Markt.
Vor der Buchung einer Fernbusreise sollten Fahrgäste die Streckenführung, Preise und den Service der einzelnen Beförderer vergleichen. Einen Überblick bietet etwa das Vergleichsportal www.busliniensuche.de.
Verbraucher können sich zum Reiserecht persönlich, telefonisch und per E-Mail bei der Verbraucherzentrale Brandenburg beraten lassen:
- in den Verbraucherberatungsstellen: Terminvereinbarung online oder telefonisch un-ter 01805 / 00 40 49 jeden Mo bis Fr von 9 bis 16 Uhr (14 ct/min a. d. dt. Festnetz, mobil max. 42 ct/min)
- am Beratungstelefon unter 09001 / 775 770 jeden Mo bis Fr von 9 bis 18 Uhr (1 €/min a. d. dt. Festnetz, Mobilfunk abweichend)
- per persönlicher E-Mailberatung auf www.vzb.de/emailberatung
Stand: 07.11.2013