Die Institution Kirche, insbesondere die katholische, kämpft in regelmäßigen Abständen um ihre Reputation. Nach dem gefeierten Aufstieg eines „echten und demütigen Gottesmannes“ wie Papst Franziskus an die Spitze des Vatikans, machen hierzulande Schlagzeilen aus dem Bistum Limburg den vermeintlichen Wiederaufstieg der Kirche als glaubwürdige Gemeinschaft zunichte. Protz und Prunk wollen in die heutige Gesellschaft nicht so recht passen. Die Ansprüche der Gesellschaft wandeln sich manchmal schneller als Organisationen. Das gilt für Unternehmen genauso wie für Glaubensgemeinschaften. Transparenz und Rechtschaffenheit als Reputationsauslöser sind gefragt – schnell und ehrlich glaubwürdig, meint der Schorndorfer Reputationsprofi und Buchautor Jürgen Linsenmaier. Die Kirche könne sich dem Zeitgeist nicht verschließen.
„Die Menschen sind kritischer geworden. Sie erwarten Transparenz. Insbesondere beim Thema Geld sind sie extrem sensibel. Offenheit, Ehrlichkeit und der bewusst zulässige Blick hinter die Kulissen sind das Gebot der Stunde, avancieren in Sachen Reputation und Marketing zum elften Gebot“, erklärt Linsenmaier. Der gute Ruf sei allzu schnell verspielt. Ihn wieder aufzubauen, dauere ungleich länger.
Als Experte in Sachen guter Ruf, Reputation und Renommee begrüßt Linsenmaier die Reaktion vieler bischöflicher Stühle, nun auch die bislang geheimen Finanzen gegenüber den Gemeindemitgliedern offen zu legen. „Das ist der einzig mögliche Schritt.“ Schließlich sei die heutige Kirche im Gegensatz zu früher einem schärferen Wettbewerb ausgesetzt – um das Engagement der Menschen, mit anderen Religionsgemeinschaften und einem immer stärker werdenden Geist der Individualität. Um in diesem Wettbewerb zu bestehen, brauchten insbesondere die Kirchenfürsten Fingerspitzengefühl. „Was im klassischen Marketing gilt, gilt gleichermaßen für die Kirche“, betont er. Auch hier gelte, „der gute Ruf verkauft, sonst nichts“.
Letztlich, so Linsenmaier, habe die Kirche kein anderes Kapital als ihre Glaubwürdigkeit. Ohne die ohnehin schrumpfende Gemeinschaft der Gläubigen, oder zumindest der Kirchenmitglieder, habe die Kirche keine Zukunft. Wohlfahrt, gesellschaftlicher Einfluss und letztlich auch politische Macht basiere auch und vor allem auf der Reputation der Kirche – weil diese eben Mitglieder bindet und gewinnt. So gesehen habe der Fall Limburg eine wesentlich größere Dimension als eine rein finanzielle auf der regionalen Ebene.
Die Kirche werde sich dem Zeitgeist anpassen müssen. Hohe Mauern und Intransparenz funktionierten nun nicht mehr. Vertrauen erfordere, die Menschen offen zu informieren und einzubeziehen. Offenheit und Aufrichtigkeit, auch und gerade in unangenehmen Situationen, schaffe Vertrauen und sorge für Reputation, so Linsenmaier abschließend. Hier könne die Kirche von modernen Unternehmen lernen.
Weitere Informationen über den Marketingexperten und Vortragsredner Jürgen Linsenmaier, die Themen Marketing, Reputation und guter Ruf sowie zu seinem Buch „Ihr guter Ruf verkauft! Sonst nichts.“ gibt es unter www.juergen-linsenmaier.de.
Hintergrund
Jürgen Linsenmaier ist Marketingexperte, Reputationsprofi, Autor, Vortragsredner, Dozent und Unternehmer aus Leidenschaft. Schon als Student gründete er sein erstes eigenes Unternehmen, einen Verlag. Alle von ihm entwickelten Zeitschriften sind nach mehr als 30 Jahren noch heute bedeutend im Markt platziert. Seinen Erfahrungsschatz sammelte er in seiner langjährigen Tätigkeit als Geschäftsführer und Vorstand eines Medienhauses. Durch seine Laufbahn als Manager und Unternehmer kennt er die Probleme, mit denen mittelständische Unternehmen tagtäglich zu tun haben. Jürgen Linsenmaier ist ein Mann aus der Praxis für die Praxis. In seinen Vorträgen begeistert er die Zuhörer mit seiner authentischen und praxisorientierten Art der Vermittlung gelebten Erfolgswissens. Sein Motto und Titel seines Buches: „Ihr guter Ruf verkauft! Sonst nichts.“