Das Dülmener Pferd ist von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) zur gefährdeten Nutztierrasse des Jahres 2014 bestimmt worden. Es steht auf der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Haustiere in Europa und wird durch die GEH als stark gefährdet in der Kategorie III eingestuft.
Rund 12 Kilometer westlich der Stadt Dülmen in Nordrhein-Westfalen ist der Merfelder Bruch. In diesem weitläufigen Moor- und Heidegebiet existiert schon seit frühen Zeiten eine Herde Wildpferde. Das Dülmener Pferd wurde erstmals im Jahre 1316 urkundlich erwähnt und ist eigentlich eine Kreuzung zwischen entlaufenen Hauspferden und Wildpferden, erklärt die GEH. Mitte des 19. Jahrhunderts schuf der Herzog von Croy auf seinem Grundbesitz ein Reservat, um die Restbestände zu schützen. Seit 1988 setzt sich die Interessengemeinschaft Dülmener Wildpferd Deutschland für den Erhalt und die Reinzucht außerhalb der Wildbahn ein. Der Hauptbestand von rund 300 Tieren befindet sich im Merfelder Bruch, weitere 100 Zuchttiere sind in Privathand.
Die Dülmener sind robuste Pferde mit einem mittelgroßen, ausdrucksvollen Kopf, kleinen Ohren, muskulösem Rücken und kleinen harten Hufen. Das Stockmaß beträgt 125 bis 135 Zentimeter. Das Wesen ist gutmütig und ausgeglichen, sie sind lernfreudig, hart, robust, ausdauernd und gute Futterverwerter. Die Tiere können als Reit-, Fahr-, Distanz- und Westernpferde eingesetzt werden. Aber auch im Bereich extensive Weidesysteme und in der Biotop- und Landschaftspflege finden die Pferde Verwendung. Wer sich näher über das Dülmener Pferd informieren möchte, hat dazu auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin im Januar 2014 Gelegenheit. Die GEH wird die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten der Rasse präsentieren.
Heike Kreutz, www.aid.de
Weitere Informationen:
www.g-e-h.de und www.ig-duelmener.de