Ob Spielfilm, Dokumentation oder Animation – In der Nacht vom Sonntag, 13., auf Montag, 14. Oktober strahlt das hr-fernsehen von 1 bis 4.35 Uhr Filme aus, die für Aufsehen sorgen und auf internationalen Festivals ausgezeichnet wurden. Alle Produktionen wurden mit Mitteln der Hessischen Filmförderung (Filmförderung des Landes Hessen und des Hessischen Rundfunks) unterstützt.
1.00 – 1.15 Uhr, Der Notfall, Animationsfilm 2012, Regie: Stefan Müller
Das wahre Leben ist bitter genug. Schadenfreude, Ironie und schwarzer Humor versprechen Abhilfe. Stefan Müllers Kurzfilm nimmt dabei ein ernstes Thema aufs Korn: „tragische Missgeschicke“ im Krankenhaus. Wie in seinem furiosen Animationsfilm „Mr. Schwartz, Mr. Hazen & Mr. Horlocker“ geht es auch hier um eine Verkettung von unglücklichen Zufällen, die das Zwerchfell des Zuschauers vor allem deshalb reizt, weil er selbst noch einmal davongekommen ist.
Die Produktion hat 2012 den Hessischen Filmpreis in der Kategorie „Bester Kurzfilm“ erhalten.
1.15 – 2.35 Uhr, Die Pfandleiher, Dokumentarfilm 2011, Regie: Stanislaw Mucha
In jeder größeren Stadt gibt es sie, die Pfandleihhäuser. Während sich die globalisierte Finanzwelt in Grund und Boden spekuliert, boomt das Geldgeschäft im Leihhaus. Jeder hat schon einmal daran gedacht, immer mehr gehen wirklich hin – beim finanziellen Engpass heißt der letzte Ausweg: Pfandhaus. Stanislaw Muchas Dokumentarfilm entdeckt den bisher kaum
beleuchteten Berufsstand des Pfandleihers.
2.35 – 2.50 Uhr, Meine Beschneidung, Kurzfilm 2013, Regie: Arne Ahrens
Wenn es eines gibt, auf das der neunjährige Ümit so gar keine Lust hat, dann auf einen Ausflug mit seiner Familie in die Türkei. Erst recht nicht, wenn es um die Beschneidung geht, die dort auf ihn wartet. Ümit vermisst seine Freunde in Deutschland, findet alle, vor allem seinen Cousin Haluk, blöd und fühlt sich total fehl am Platz. Aber Tradition ist Tradition, und so stellt sich Ümit seinen Ängsten. Aber nicht ohne sein Trikot von Mesut Özil!
„Meine Beschneidung“ hat von der Deutschen Film- und Medienbewertung das Prädikat besonders wertvoll erhalten.
2.50 – 3.05, Ferngesteuert, Kurzfilm 2012, Regie: Hendrik Maximilian Schmidt
Maik ist sympathisch und kommt aus guten Verhältnissen. Er spielt Tennis, mag seine kleine Schwester und seine Freunde, allen voran Thomas. Eigentlich ist er nicht das, was man sich unter einem Rechtsradikalen vorstellt. Dennoch sitzt er in der Therapiesitzung einer Psychologin, die der rassistischen Gewalttat auf den Grund gehen will, in die Maik verstrickt ist.
„Ferngesteuert“ hat von der Deutschen Film- und Medienbewertung das Prädikat besonders wertvoll erhalten.
3.05 – 3.35 Uhr, Ankommen, Kurzfilm 2012, Regie: Christian Wittmoser
„Ankommen“ erzählt von der Suche nach Erfüllung, nach Anerkennung und Liebe. Der schüchterne Niklas begegnet während seines Urlaubs dem Pärchen Lilly und Dennis. Ein One-Night-Stand mit Lilly entwickelt sich jedoch nicht zu der großen Liebe, die Niklas vorschwebt, und eine gefährliche Konstellation entwickelt sich aus der anfänglich harmlosen Urlaubsbekanntschaft.
03.35 – 3.55 Uhr, So nah, so fern, Kurzfilm 2011, Regie: Kemal Görgülü
Kemal Görgülü erzählt in „So nah, so fern“ von Lukas, der nicht loslassen kann und auf eigenwillige Weise mit der Trennung von seiner langjährigen Freundin Petra umgeht. Den Schlüssel zur gemeinsamen Wohnung hat er noch. Zunächst unbemerkt dringt er in Petras neues Leben mit ihrem neuen Partner ein, um dann Spuren zu hinterlassen, die zeigen, dass es ihn noch gibt.
3.55 – 4.25 Uhr, Komm und hol mich, Kurzfilm 2011, Regie: Arne Ahrens
Julians Vater hat ein Date mit Katjas und Lenas Mutter. Die Erwachsenen gehen aus, und Julian soll den Abend mit den Mädchen verbringen. Nach dem Tod ihres Vaters haben Katja und Lena „keinen Bock“ auf eine neue Familie, was sie Julian spüren lassen. Dass er heimlich in Lena verliebt ist, macht die Sache nicht einfacher. Doch dann bekommt Julian die Gelegenheit, Lena zu beweisen, was für ein Mann er ist: Er soll im Keller dreimal den Teufel rufen. Die Mutprobe läuft alles andere als geplant, und am Ende bekommt Julian von Lena den ersten richtigen Kuss seines Lebens.
4.25 – 4.35 Uhr, Haltlos, Kurzfilm 2012, Regie: Tim Dünschede
Sie macht ihrem Sohn das Frühstück. Sorgsam und liebevoll legt sie alles zurecht, was er gerne mag. Er ist ihr Sohn, und sie würde alles für ihn tun, weil sie ihn liebt. Doch heute ist alles anders als sonst. Denn sie weiß, was er getan hat. Und sie will wissen warum, sucht den Kontakt zu ihm. Über eine sehr persönliche Ebene wird in dem zwölfminütigen Film von Tim Dünschede ein Einblick in das komplexe Thema Jugendgewalt gegeben.
„Haltlos“ hat von der Deutschen Film- und Medienbewertung das Prädikat besonders wertvoll erhalten.