Eingeschleppte Schädlinge sorgen für weniger Ertrag

Japanische Kirschessigfliege bedroht Weinlese

Nicht immer haben eingeschleppte Schädlinge so unmittelbare Folgen für Umwelt, Natur und Landwirtschaft – doch die Japanische Kirschessigfliege hat es in sich. Zurzeit sind die Winzer in Baden, in der Pfalz, in Reinhessen und Nahe in Aufruhr, denn viele sehen ihre Leseerträge akut in Gefahr. Der Befall mit der Kirschessigfliege kann im Handumdrehen zu totalen Ausfällen führen, da der Most befallener Trauben meist nicht mehr zu vermarkten ist. Viele Winzer in den betroffenen Anbaugebieten lassen bereits die Trauben hängen, um nicht noch in die Lese zu investieren, wenn die Trauben ohnehin unbrauchbar sind. Für die Betriebe hat dies enorme wirtschaftliche Einbußen zur Folge.

Der Schädling befällt vor allem Rotweinreben, indem er die Trauben anritzt und darin seine Eier ablegt. Der kurze Entwicklungszyklus ist fatal, denn innerhalb von wenigen Tagen schlüpfen die Larven und fressen sich durch das Fruchtfleisch. Ein Fäulnisprozess setzt ein und die Trauben beginnen zu gären. Für den Most gibt es Grenzwerte für die entstehenden flüchtigen Säuren, so dass der Verbraucher keine Sorge vor schlechter Qualität des Weins haben muss. Der Most würde vorher aus dem Verkehr gezogen.

Eigentlich hatten die Winzer einen guten Ertrag für die Weinlese 2014 erwartet, da der Sommer sehr niederschlagsreich war. Da Pflanzenschutzmittel eine Wartezeit haben, können Winzer in der akuten Situation nur durch eine zeitige Lese Abhilfe schaffen, auch wenn sie damit auf einige Sonnentage verzichten müssen. Gepflegte Weinberge mit ausgedünntem Laub und geringem sonstigen Schädlingsbefall und unbeschädigten Trauben sind weniger anfällig gegen die Invasion der Kirschessigfliege. Ansonsten bleibt noch die Hoffnung auf einen kalten Winter, um einem ähnlichen Befallsdruck im nächsten Jahr nicht noch einmal ausgesetzt zu sein.

www.aid.de, Friederike Heidenhof

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