Europäische Förderung für Ökonomen

Die Europäische Union fördert herausragende Nachwuchswissenschaftler mit Starting Grants des Europäischen Forschungsrats (ERC). Der Ökonom Prof. Dr. Stephan Lauermann von der Universität Bonn erhält einen dieser begehrten Preise und wird in den nächsten fünf Jahren mit 616.000 Euro gefördert. Der Wissenschaftler untersucht mit Methoden der volkswirtschaftlichen Spieltheorie Einflussmöglichkeiten auf Wahlen, wie zum Beispiel Aktionärsabstimmungen.

Prof. Dr. Stephan Lauermann vom Institut für Makroökonomik und Ökonometrie der Universität Bonn. (c) Foto: Barbara Frommann-Czernik
Prof. Dr. Stephan Lauermann
vom Institut für Makroökonomik und Ökonometrie der Universität Bonn. (c) Foto: Barbara Frommann-Czernik

Wahlen sind das Fundament demokratischer Entscheidungen. „Das Management hat bei Aktionärsversammlungen aber häufig erhebliche Einflussmöglichkeiten, den Ausgang von Wahlen zu beeinflussen“, sagt Prof. Dr. Stephan Lauermann vom Institut für Mikroökonomik und der Bonn Graduate School of Economics (BGSE) der Universität Bonn. So könne das Management zum Beispiel die Wahlen abbrechen, bevor ein Vorschlag abgelehnt wird, und zu einem günstigeren Zeitpunkt wiederholen. Eine weitere Möglichkeit sei, gezielt einflussreiche Anteilseigner mit für diesen Zweck strategisch aufbereiteten Informationen zu versorgen, damit diese zustimmen.

Der Ökonom erhält einen Starting Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC). Damit ist in den nächsten fünf Jahren eine EU-Förderung in Höhe von 616.000 Euro verbunden. Das Geld ermöglicht dem Wissenschaftler, mit Methoden der volkswirtschaftlichen Spieltheorie zu untersuchen, wie das Zusammenspiel der Wahlveranstalter mit den Wählern funktioniert und wie es zu strategischen Einflussnahmen kommen kann. „Ein Ziel des Projektes ist es, robuste Wahlmechanismen zu entwickeln, die weniger anfällig für mögliche Beeinflussung sind“, berichtet Prof. Lauermann.

Rückkehr an die Bonn Graduate School of Economics

Der Ökonom hat Volkswirtschaftslehre an der Universität Bonn studiert und an der BGSE promoviert. Im Austauschprogramm der Graduiertenschule studierte er an der University of California in Berkeley (USA). Außerdem war er Gastwissenschaftler an der Northwestern University und dann Professor an der University of Michigan und in Yale. Vor wenigen Monaten kehrte er an die Universität Bonn zurück. „Die Ausbildung und Förderung an der Bonn Graduate School of Economics war für mich besonders wichtig“, sagt Prof. Lauermann. Er freut sich, jetzt selbst als Mitglied der BGSE zur Ausbildung der nächsten Studierendengeneration beitragen zu können.

Für den Preisträger gab es jedoch weitere handfeste Gründe, an die Universität Bonn zu wechseln: „Der volkswirtschaftliche Fachbereich in Bonn ist international herausragend, bietet eine exzellente Forschungsumgebung und zieht auch viele sehr gute Doktoranden und Wissenschaftler an.“ Von der Universität Bonn und der Stadt seien er und seine Familie ganz begeistert.

Die ERC Starting Grants sind bei Wissenschaftlern sehr begehrt, der Wettbewerb darum groß. Europaweit haben bei der Ausschreibung 2014 acht Volkswirte einen ERC Starting Grant gewonnen. Prof Lauermann ist der einzige erfolgreiche Bewerber aus Deutschland. „Das Forschungsdezernat der Universität Bonn hat mich von Anfang an bei meiner Bewerbung beim ERC unterstützt und entscheidend zum Erfolg beigetragen“, sagt Prof. Lauermann.

Ouelle: http://www.uni-bonn.de/

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.