„Der deutsche Außenhandel wird sich 2014 aus der Stagnation herausarbeiten können. Die deutschen Exporte werden um bis zu drei Prozent wachsen und ein neues Allzeithoch von 1142 Milliarden Euro erreichen. Mit 224 Milliarden Euro wird auch ein neuer Rekordüberschuss im Außenhandel verzeichnet, da die Importe voraussichtlich nur um ein Prozent auf 918 Milliarden Euro zulegen werden. Damit werden wir auch unseren Anteil am Welthandel von ca. 7,5 Prozent annähernd verteidigen können. Die Überschüsse werden zunehmend im außereuropäischen Ausland erzielt und gehen damit nicht zu Lasten unserer europäischen Handelspartner – im Gegenteil, wir sind die Exportlokomotive, von der auch die Zulieferer aus der ganzen EU profitieren.“ Dies erklärt Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), heute in Berlin zur aktuellen Jahresprognose des BGA für den deutschen Außenhandel.
„Nach einem marginalen Exportwachstum von nur plus einem Prozent und einer Stagnation bei den Importen im abgelaufenen Jahr werden wir 2014 wieder von einer allmählichen Belebung der Weltmärkte profitieren können. Hierfür sprechen die wieder anziehenden Auftragseingänge aus dem Ausland. Zudem mehren sich die Anzeichen für eine weitere Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage in den europäischen Krisenländern“, so Börner.
„Ab 2015 werden dann auch die Effekte der WTO-Einigung von Bali unserer Wirtschaft zusätzliche Impulse verleihen, durch die weltweit auf breiter Front Handelshemmnisse abgebaut und Zollformalitäten vereinfacht werden sollen. Voraussetzung ist, dass die Beschlüsse nun bald ratifiziert und in die Tat umgesetzt werden. Zudem hoffen wir auf einen baldigen Abschluss der Verhandlungen über ein transatlantisches Freihandelsabkommen mit den USA, das unseren ohnehin engen Wirtschaftsbeziehungen mit unserem wichtigsten außereuropäischen Handelspartner noch einmal einen gewaltigen Schub verleihen könnte“, so der BGA-Präsident.
„Diesen Hoffnungen stehen aber auch konkrete Risiken gegenüber. So blicke ich mit zunehmender Sorge auf die ausbleibenden Strukturreformen in Frankreich sowie die Gefahr, dass die angekündigten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Reformen in China nicht rechtzeitig umgesetzt werden können. Hinzu kommt die wachsende Sorge um eine Ausweitung des Inselstreits zwischen China und Japan, der die politische und wirtschaftliche Stabilität in der dynamischsten Weltregion bedrohen könnte“, so Börner abschließend.