Fersensporn: Spezielle Einlagen lindern meist die Beschwerden

Bei jedem Schritt lastet das gesamte Körpergewicht auf der Ferse. Wird der Fuß übermäßig oder falsch belastet, kann ein Fersensporn oder Kalkaneussporn entstehen. Dahinter verbirgt sich ein dornartiger Knochenauswuchs am Fersenbein. Ist das umliegende Gewebe entzündet, leiden Betroffene unter stechenden Schmerzen. „Durch eine gezielte Therapie lassen sich die Beschwerden jedoch meist lindern“, sagt Dr. Eike Eymers, Ärztin im AOK-Bundesverband.

Etwa zehn Prozent der Menschen in Deutschland entwickelt im Alter zwischen 40 und 60 Jahren einen Fersensporn, schätzt der Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU). Der dornenförmige Knochenfortsatz bildet sich meist unterhalb der Ferse, und zwar am Ansatz der Sehnenplatte der Fußsohle (plantarer oder unterer Fersensporn). Diese Sehnenplatte soll die Fußsohle vor Verletzungen schützen und das Fußgewölbe unterstützen.

Bei Fehlbelastung entsteht dann ein Fersensporn, der häufig erst bemerkt wird, wenn sich das Gewebe im Bereich des Fersenknochens entzündet. Dann ist jedes Auftreten mit dem Fuß schmerzhaft, besonders morgens nach dem Aufstehen. Eher selten entsteht ein Dorn im hinteren Bereich der Ferse am Ansatz der Achillessehne. „Dieser kraniale oder obere Fersensporn bereitet in der Regel keine Beschwerden“, sagt AOK-Ärztin Eymers.

Zu starke Belastung des Fußes

Ein Fersensporn entsteht meist, wenn der Fuß zu stark oder falsch belastet wird. Der Körper versucht dann gegenzusteuern und lagert Kalk an den betroffenen Sehnenansätzen an. Begünstigt wird ein Fersensporn durch ein höheres Alter. Ursächlich für die Entstehung des Fersensporns ist eine falsche Belastung etwa durch

  • schlechtes Schuhwerk, insbesondere zu eng anliegende Schuhe mit geringer Dämpfung
  • übermäßigen Sport wie Joggen
  • Übergewicht
  • Fußfehlstellungen wie einen Senk-Spreizfuß
  • langes Stehen am Arbeitsplatz.

Wer einem Fersensporn vorbeugen will, sollte daher passende Schuhe mit guter Dämpfung tragen. „Wenn Sie am Arbeitsplatz viel stehen müssen, ist es ratsam, von Zeit zu Zeit die Haltung zu verändern“, rät AOK-Medizinerin Eymers. Auch der Abbau überflüssiger Pfunde entlastet die Ferse. Übungen, die die Sehne entlasten und dehnen, können der Entwicklung eines Fersensporns entgegenwirken.

Treten dennoch Beschwerden auf, sollten Betroffene zum Arzt gehen. Dieser kann mithilfe einer Röntgenuntersuchung erkennen, ob sich ein Fersensporn gebildet hat. Ist der Sporn bereits relativ groß, lässt er sich auch ertasten. Außerdem sollte der Mediziner andere Erkrankungen ausschließen, etwa Rheuma oder Gicht.

Gute Heilungschancen

Eine konservative Behandlung hilft fast allen Patienten: Nach Angaben des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. befreien konventionelle Therapieformen etwa 95 Prozent der Patienten wirksam von ihren Beschwerden. Häufig genügt es bereits, wenn Betroffene spezielle Einlagen tragen. Ein Fersenkissen mit Locheinlage über der empfindlichen Stelle kann den Schmerzen lindern. Sinnvoll sind auch Einlagen, die das Längsgewölbe des Fußes unterstützen und entlasten.

Falls Patienten übergewichtig sind, sollten sie möglichst abnehmen, um den Druck auf die Füße zu verringern. Auch gezielte fußgymnastische Übungen entlasten die Sehne.

Gegen die akuten Schmerzen helfen entzündungshemmende und schmerzstillende Salben oder Medikamente. Führt das nicht zum gewünschten Erfolg, können auch Kortison-Spritzen Beschwerden lindern. Manche Orthopäden bieten ihren Patienten eine extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) an. Dabei lenkt der Arzt Ultraschallimpulse auf die schmerzenden Stellen. Da die Wirksamkeit dieser Methode nicht wissenschaftlich erwiesen ist, dürfen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten dafür nicht übernehmen.

Eine Operation, bei der die Sehnenplatte vorbeugend eingeschnitten wird, ist die Ausnahme. Durch einen operativen Eingriff kann sich der Senk-Spreizfuß noch stärker ausprägen. Außerdem sind die Narben an der Fußsohle schmerzhaft. „Besser ist es, mit konventionellen Mitteln Belastungen zu verringern und Schmerzen zu lindern“, sagt Eymers.

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