Weißes Fleisch, das von Geflügel stammt, besitzt allgemein einen besseren Ruf als rotes. Unter rotem Fleisch versteht man in der Regel Rind- und Kalbfleisch, Schweinefleisch, Schaf- und Lammfleisch, Ziegenfleisch sowie Wildbret. Zahlreiche Studien legen auch den Verdacht nahe, dass der Verzehr von rotem Fleisch “ sowie daraus verarbeiteten Erzeugnissen “ das Risiko erhöht, an Krebs zu erkranken.
Nach Meinung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) kann aus den vorhandenen Daten dennoch nicht eindeutig abgeleitet werden, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Krebserkrankungen oder anderen Todesursachen besteht. Höchstwahrscheinlich gebe es mehrere Ursachen. Dazu zählten neben genetischen Faktoren auch chemische Verbindungen, die beispielsweise bei der Zubereitung von Fleisch entstehen. Hier sind die heterozyklischen Amine zu nennen, die sich beim Grillen bilden können. Ein ungünstiger Faktor hinsichtlich des Krebsrisikos kann auch der Salzgehalt verarbeiteter Fleischprodukte sein.
Zu bedenken ist ferner, dass bei einer sehr fleischlastigen Ernährung Obst und Gemüse meist zu kurz kommen. Dadurch verringert sich die Aufnahme an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen.
Die internationale Krebsforschungsorganisation World Cancer Research Fund (WCRF) empfiehlt: „Der durchschnittliche Verzehr von rotem Fleisch sollte nicht mehr als 300 Gramm pro Woche betragen; davon sollte sehr wenig, wenn überhaupt, verarbeitet sein“. Die Vollwert-Ernährung empfiehlt Fleisch nicht ausdrücklich, lehnt aber einen mäßigen Verzehr von bis zu zwei Fleischmahlzeiten mit je 150 Gramm pro Woche auch nicht ab.
Ausführliche Informationen über Fleisch und Fleischerzeugnisse enthält das gleichnamige aid-Heft, das als aktualisierte Neuauflage erschienen ist.
Rüdiger Lobitz, www.aid.de
Weitere Informationen:
aid-Heftes „Fleisch und Fleischerzeugnisse“, komplett überarbeitete 16. Auflage, Bestell-Nr.: 1005, Preis: 4,00 Euro, www.aid-medienshop.de