Wer im Alter von mehr als 65 Jahren ausreichend Fisch isst, kann geistigem Verfall und Gedächtnisverlust entgegen wirken. Das zumindest lässt eine Studie vermuten, an der über 1.500 Chinesen ab 55 Jahren teilnahmen. Zu Beginn der Untersuchung bestimmten die Forscher die Ernährungsgewohnheiten der Probanden, indem sie an drei aufeinanderfolgenden Tagen 24-Stunden-Protokolle durchführen ließen. Die Teilnehmer wurden für durchschnittlich fünf Jahre medizinisch begleitet. In diesem Zeitraum prüften die Forscher ihre geistigen Leistungen wie Aufmerksamkeit, Orientierung, Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis.
Ab einem Alter von 65 Jahren hatte der Fischkonsum einen nachweislichen Einfluss auf die geistigen Fähigkeiten. Wer mindestens eine Portion Fisch pro Woche (100 g) aß, konnte die Rate an geistigem Verfall verringern. Als Vergleichsgruppe dienten Menschen, die weniger als 100 g Fisch wöchentlich aßen. Auch die Gedächtnisleistung nahm bei „Fischessern“ langsamer ab. Der Zusammenhang war unabhängig von weiteren Faktoren wie zum Beispiel Obst- und Gemüseverzehr, Körpergewicht und sportliche Betätigung. Im Alter von 55 bis 65 Jahren war noch kein Effekt nachweisbar, was eine positive Wirkung des Fischkonsums aber nicht ausschließe.
Viele im Fisch enthaltene Nährstoffe können für die günstige Wirkung auf die kognitiven Leistungen verantwortlich sein. Neben Omega-3-Fettsäuren sind auch Vitamin D und B-Vitamine, die Aminosäuren Arginin und Taurin sowie Spurenelemente wie Selen und Magnesium in der Diskussion. Weitere Studien sollen zeigen, ob der positive Einfluss auf bestimmte Nährstoffe oder einzelne Fischarten und ihre spezifische Nährstoffkombination zurückzuführen ist.
Heike Kreutz, www.aid.de
Quelle: Journal of Nutrition, Online-Veröffentlichung (doi: 10.3945/jn.114.193854)
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