Grimmwelt Kassel – so soll das neue Ausstellungsgebäude heißen, das derzeit auf dem Weinberg in Kassel entsteht. Ab 2015 können Besucher dort das Leben und Werk der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm kennen lernen. Eine Jury hat am Dienstag aus den 270 Einsendungen für den öffentlichen Namenswettbewerb den Namen „Grimmwelt Kassel“ als Sieger auserkoren. „Grimmwelt Kassel erfüllt alle Kriterien, die der Name für das neue Ausstellungsgebäude auf dem Weinberg erfüllen muss. Und die Grimmwelt war mit großem Abstand die häufigste Einzelnennung bei den eingereichten Vorschlägen“, erklärt Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen. Und begründet so, warum sich die Jury für einen Namen entschieden hat, der nicht weit von dem bisherigen Arbeitstitel des Projektes „Grimm-Welt“ entfernt ist.
Für die Wissenswelt rund um die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm sollte ein Name gefunden werden, der griffig ist und sich leicht merken lässt. Er sollte einen hohen Wiedererkennungswert haben und natürlich den Namen Grimm enthalten. Auch sollten keine englischen Wortbestandteile vorkommen im Namen des Hauses für die Begründer der Germanistik. Und der Name sollte nicht auf nur einen Bereich des Schaffens der Brüder Grimm fokussiert sein, erklärt Susanne Völker, Projektleiterin der Grimmwelt. 270 Vorschläge waren bei dem Namenswettbewerb eingegangen, den Oberbürgermeister Hilgen Anfang September gestartet hatte.
Alleine 22 Mal wurde der Name Grimmwelt in der ein oder anderen Schreibweise vorgeschlagen – das war die häufigste Einzelnennung. Auch die Jury war sich einig, dass Grimmwelt den Kern dessen trifft, was ab Sommer 2015 auf dem Weinberg zu erleben sein wird. Der Name erfülle alle an ihn gestellten Kriterien und habe zudem auch einen direkten Bezug zum Wörterbuch der Deutschen Sprache, das die Grimms verfasst haben: Etwa 200 Mal taucht darin ein Begriff mit der Endung „welt“ auf – ohne Bindestrich, sondern als Hauptwort. Von der Alltagswelt über die Genuszwelt, die Sinnenwelt und Wortwelt bis zur Zwergswelt. Wichtig war der Jury auch, dass „Kassel“ Bestandteil des neuen Namens ist. Vor allem, um die Grimmwelt mit der Stadt zu verbinden, in der sie entsteht.
Die fünfköpfige Jury hatte auch einige andere Vorschläge in die engere Wahl genommen: Grimm-Werk, in Anlehnung an das Wirken und das Werk der Brüder Grimm. Grimm-Zentrum, was aber wegen des „Jacob und Wilhelm Grimm-Zentrum“ in Berlin ausschied. Grimm-Kosmos, was wie andere Vorschläge auch falsche Vorstellungen erwecken würde. Gefallen hat auch der Vorschlag „Unsere Grimms“, weil dieser die Verbundenheit der Kasseler mit den Brüdern Grimm ausdrückt. Der kreative Vorschlag „GrimmiK“ als Abkürzung für „Grimm in Kassel“ schied aus, weil er nicht eindeutig lesbar ist und leicht mit dem Wort „grimmig“ verwechselt werden könnte.
Mehrere Vorschläge schieden aus, weil sie sich zu sehr auf einen Aspekt des Schaffens der Brüder Grimm fokussierten – wie etwa „Grimms Märchenwelt“. Denn in der neuen Grimmwelt Kassel geht es nicht nur um die Märchensammlung der Brüder Grimm, sondern zum Beispiel auch um ihre Arbeit an der und für die deutsche Sprache. Andere Vorschläge schieden aus, weil sie dann doch zu kreativ-kurios waren. So wurde zum Beispiel auch vorgeschlagen, die Grimmwelt Weckewerk Dom, Knusperhäuschen, Manuela oder Simsala Grimm zu benennen.
Oberbürgermeister Hilgen dankt allen, die sich an dem Namenswettbewerb mit eigenen Vorschlägen beteiligt haben. Ausgelobt worden war ein Preisgeld von 500 Euro. Dieses wurde unter den 22 Einsendern des Vorschlags „Grimmwelt“ verlost. Gewonnen hat Gudrun Hinz aus Ahnatal. Alle anderen 21 Einsender dieses Vorschlages erhalten eine Jahreskarte für den Besuch der Grimmwelt.
Der Jury gehörten an: Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen, die Leiterin des Kulturamtes, Dorothée Rhiemeier, der „Grimm-Professor“ an der Universität Kassel, Professor Dr. Holger Ehrhardt, die Leiterin von Kassel Marketing, Angelika Hüppe, der Präsident der Brüder Grimm Gesellschaft, Dr. Werner Neusel, sowie die Projektleiterin der Grimmwelt, Susanne Völker.
Der Neubau auf dem Weinberg wird ein zentraler Bestandteil der Kasseler Gesamtkonzeption zum Thema Grimm werden und soll die Profilierung von Stadt und Region als Heimat der Brüder Grimm stärken. Ziel ist es, die Besucher aktiv in die Ausstellung einzubeziehen und ihnen das Leben und Wirken der Brüder Grimm auf spannende Weise zu vermitteln. Gleichzeitig sollen die Brüder Grimm in Zukunft stärker noch als bisher zu einem Markenzeichen Kassels werden, ebenso wie die documenta und der in den Rang des UNESCO-Weltkulturerbes erhobene Bergpark Wilhelmshöhe.
Weitere Informationen zur Grimmwelt finden Sie im Internet auf den Seiten der Stadt Kassel unter http://www.stadt-kassel.de/projekte/grimm-welt/.