Hanna Schygulla, deutsche Schauspielerin von Weltruf, vermisst Angebote aus der Filmbranche. Ein neues Projekt liege „nicht auf dem Teller“, obwohl sie dringend darauf warte, sagt sie in „hr1-Talk“ am Sonntag, 9. Februar. „Ich würde gerne etwas Neues auf mich zu schwirren sehen.“ Allerdings: „An Angeboten mangelt es absolut“, beklagt sich Schygulla, die mit Filmen von Rainer Werner Fassbinder Ende der siebziger Jahre berühmt wurde. Sie glaubt, dass sie sich „selbst neu in Erinnerung bringen“ müsse. Am liebsten wäre ihr eine Rolle, in der sich „das Komische mit dem Traurigen mischt, die Heiterkeit mit der Melancholie und das Lächerliche mit dem Erhabenen“.
Hanna Schygulla, die seit 1981 in Paris lebt, siedelt gerade nach Berlin um. Dort lebt sie in einer Wohngemeinschaft mit zwei 40 Jahre alten Männern, mit denen sie schon lange intensiv befreundet ist. „Diese beiden Jungs könnten meine Söhne sein. Sie sind aber in dem Alter, aus dem Söhne Freunde werden.“ Die 70-Jährige will mit dem Umzug in die Bundeshauptstadt noch einmal etwas Neues beginnen: „Berlin ist Baustelle. Es ist nicht so fertig wie Paris, das wunderbar in sich geschlossen ist. Berlin hat diese Art von Schönheit nicht zu bieten“, vielmehr suche sie dort nach den Kontrasten und Umbrüchen.
In der Berliner Akademie der Künste läuft derzeit Hanna Schygullas Videoausstellung „Traumprotokolle“. Die Autobiographie der Schauspielerin ist im September erschienen.
„hr1-Talk“ mit Uwe Berndt immer sonntags zwischen 10 und 12 Uhr in hr1.