Kaum fallen die Temperaturen, beginnt die Zeit der Herbstgrasmilben. Die zur Klasse der Spinnentiere zählenden Gliederfüßer sind vor allem im Spätsommer und Herbst aktiv und werden auf Wiesen in Waldrandnähe und neben Gewässern zur Plage.
Grasmilben bevorzugen eine niedrige Vegetation und halten sich in Bodennähe auf Grashalmen und Grünpflanzen auf. Wenn die Bodentemperaturen nicht mehr über 16 Grad steigen, treten die Larven als Parasiten für Mensch und Tier in Erscheinung. Grasmilbenlarven ernähren sich überwiegend von Zellsaft und Lymphe aus den Hautschichten, seltener auch von Blut.
Das klinische Bild des Grasmilbenbefalls zum Beispiel beim Pferd sind offene Stellen an Kopf, Beinen, Rücken und Sattellage. Die Haut ist gerötet. Es entstehen Pusteln, Quaddeln und Krusten, verbunden mit heftigem Juckreiz und Haarausfall. Bei massivem Befall mit Grasmilbenlarven kann es bei den Wirtstieren zu Krämpfen und Anfällen kommen, die Epilepsie ähneln. Der Speichel der Milbenlarven kann Allergien auslösen. Darüber hinaus besteht die Gefahr der Maukebildung in der Fesselbeuge.
Die sechsbeinigen Larven sind rundlich und blassgelb bis ziegelrot gefärbt. Sie sitzen als kleine Punkte von 0,2 bis 0,3 mm Größe auf der Haut. Um einen Befall zu erkennen, kann es hilfreich sein, ein Stück weißes Papier anzulegen, auf dem sich die Insekten sammeln und so ihre Anwesenheit verraten. Eine regelmäßige Sichtkontrolle der Haut ist empfehlenswert. Rechtzeitig entdeckt, sollten die Plagegeister vorsichtig mit einem Rasiermesser oder einem scharfen Löffel abgekratzt werden.
Auch eine Waschung mit Kernseifenlauge und anschließender Spülung mit klarem Wasser ist hilfreich. Äußerlich können Jodtinktur zur Desinfektion und Zinksalbe zur Heilung Linderung schaffen. Unterstützend können die Gabe von Zink-, Kupfer- und Selen-haltigen Mineralfuttermitteln sowie eine homöopathische Behandlung zur Steigerung des Immunsystems wirken. Bei besonders schwerem Befall ist ein Tierarzt hinzuziehen. / Anke Klabunde, www.aid.de