Allein in Deutschland leiden knapp zwei Millionen Menschen an Schuppenflechte. Diese nicht ansteckende Krankheit führt oft zu sozialen und seelischen Problemen, die Betroffene und Angehörige schwer belasten. Am Mittwoch, 29. Oktober, lädt die Klinik für Dermatologie und Allergologie des Universitätsklinikums Bonn zusammen mit dem Psoriasisnetzwerk Bonn/Rhein-Sieg zum Welt-Psoriasistag Betroffene, behandelnde Ärzte und Interessierte zu einer Informationsveranstaltung ein. Die kostenlose Veranstaltung „Schuppenflechte aktiv begegnen“ findet von 17:30 bis 19:30 Uhr im Hörsaalgebäude neben der Universitätsklinik für Dermatologie, Sigmund-Freud-Str. 25, statt.
Psoriasis, besser bekannt als Schuppenflechte, ist eine entzündliche Hauterkrankung. Sie ist chronisch und wird vererbt. Typisch sind scharf begrenzte, rote, mit silberweißen Schuppen bedeckte Flecken. Einige Patienten klagen über Juckreiz. Sogar die Nägel sind oft bis zu einer völligen Zerstörung der Nagelplatte betroffen. Bei jedem sechsten Patienten kommt es zu einer sogenannten Psoriasis-Athritis, einer schmerzhaften Beteiligung der Gelenke, die mit Schwellung und Bewegungseinschränkungen einhergeht. „Wir wollen Betroffenen Mut machen, sich nicht zu isolieren und ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dies ist besonders wichtig, da durch Entzündungszellen im Blut ein erhöhtes Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko besteht. Viele Patienten sind darüber allerdings nicht informiert oder suchen aufgrund negativer Therapieerfahrungen keinen Arzt auf“, sagt Dagmar Wilsmann-Theis, Oberärztin an der Klinik für Dermatologie und Allergologie des Universitätsklinikums Bonn.
Diesen Problemen begegnen Dermatologen nun durch regionale Netzwerke. Auf der Veranstaltung anlässlich des Welt-Proriasistages stellt sich das Regionale Proriasisnetz Bonn/ Rhein-Sieg PsoNet, ein von Hautärzten gegründeter Verein, vor. Ziel ist, einen offenen Umgang mit Schuppenflechte zu schaffen und so die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Zudem informieren Dr. Wilsmann-Theis und der Sportwissenschaftler Dr. Dr. Michael Despeghel über verschiedene Therapiemöglichkeiten sowie die positiven Auswirkungen eines aktiven und gesunden Lebensstils.
Quelle/Text/Redaktion: www.uni-bonn.de