Am 11.10.13, ist Internationaler Coming Out Tag. Aus diesem Anlass wird vor dem Dortmunder Rathaus, wie in den vergangenen Jahren, wieder die Regenbogenfahne gehisst. Seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts ist die Regenbogenfahne ein internationales schwul-lesbisches Symbol. Als der erste Coming Out Day am 11. Oktober 1988 in den USA gefeiert wurde, war männliche Homosexualität in Deutschland durch den Paragraphen 175 noch unter Strafe gestellt. Erst 1994 wurde Homosexualität in Deutschland endgültig entkriminalisiert. Doch auch trotz rechtlicher Fortschritte, wie beispielsweise bei der Eingetragenen Lebenspartnerschaft, besteht 2013 immer noch die Notwendigkeit, auf die Situation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans* aufmerksam zu machen. Hierfür setzt sich u.a. auch die städt. Koordinierungsstelle für Lesben, Schwule und Transidente ein.
Besonders Jugendliche brauchen Unterstützung bei ihrer Identitätsfindung. Noch immer gehört ‚schwul‘ zu den meistgebrauchten Schimpfwörtern auf Schulhöfen. Schwule, lesbische, bisexuelle oder trans* Jugendliche brauchen Anlaufstellen. Noch immer ist ein Coming Out für Jugendliche mit besonderen Belastungen verbunden. Eine wichtige Anlaufstelle um der besonderen Lebenssituation von Jugendlichen im Coming-Out-Prozess gerecht zu werden bietet in Dortmund die Beratungsstelle Sunrise. Hier wird mit dem Beratungsangebot den Jugendlichen Hilfestellung angeboten sowie ein geschützter und diskriminierungsfreier Raum in dem sie ohne Ängste zu sich stehen können.
Aber auch in der Arbeitswelt bleibt noch einiges zu tun. Noch immer sind mehr Lesben und Schwule an ihrem Arbeitsplatz ungeoutet als offen lebend. Trotzdem es natürlich eine persönliche Entscheidung bleibt, was man an seinem Arbeitsplatz über sein Privatleben preisgeben möchte, müssen Werkstätten und Büros endlich zu Orten gelebter Diversität und Antidiskriminierung werden.
Bei der Stadt Dortmund geht hier die Mitarbeiter_innengruppe ColouraDo voran, um dem Thema ein Gesicht zu geben: Hier haben sich lesbische, schwule, bisexuelle und transidente Mitarbeiter_innen zusammengeschlossen, um durch den Abbau von Vorurteilen und die Förderung gegenseitigen Respekts ein offenes, positives Arbeitsklima schaffen, in dem sich niemand wegen seiner sexuellen Identität verstecken muss.
Einige Kolleginnen und Kollegen nehmen an der landesweiten Aktion „himmelhochjauchzend – anders und gleich“ teil; http://www.andersundgleich-nrw.de/
Zur Information:
Coming-out (von engl. „coming out of the closet“, wörtlich: „Aus dem Kleiderschrank herauskommen“) bezeichnet zumeist den individuellen Prozess, sich seiner eigenen gleichgeschlechtlichen Empfindungen bewusst zu werden, dies gegebenenfalls dem näheren sozialen Umfeld mitzuteilen (zunehmend auch [Selbst]Outing genannt) und im Endeffekt selbstbewusst mehr oder weniger offen als Lesbe, Schwuler oder Bisexueller oder Transidenter zu leben. Wikipedia